Zusammenfassung
Gegenstand der Untersuchung sind die Biographien von Absolventinnen des ersten Jahrgangs von Diplom-Pädagoginnen in den neuen Bundesländern. Diese sollen Auskunft über die Einbettung des Studiums in die Biographie und die biographische Verarbeitung des Studiums vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Umbruchs dieses ersten Jahrgangs von Absolventinnen des erziehungswissenschaftlichen Diplomstudiengangs in den neuen Bundesländern geben. Es geht hier also vor allem um biographische Verläufe, die in eine bestimmte historische Zeit eingebettet sind. Eine solche Fragestellung legt ein methodisches Vorgehen nahe, daß sich an der Forschungslogik qualitativer Sozialforschung und innerhalb dieser an biographieanalytischen Verfahren orientiert. Die Biographieforschung ist eine spezifische methodologische Richtung qualitativer Sozialforschung, die sich mit der Auswertung von persönlichen Dokumenten (z.B. Tagebüchern, Briefen, Autobiographien) oder mit der Rekonstruktion von Lebensgeschichten, die durch Befragung (Interviews) erhoben werden, beschäftigt.
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Literatur
Im Verfahren von Schütze werden diejenigen Textsorten, die keine Erzählungen sind, zunächst aus der Auswertung ausgeklammert. Solche anderen Darstellungsformen sind Argumentationen und Beschreibungen. Argumentationen sind dabei Textsorten, die auf der Ebene von Erläuterungen und Legitimationen des Handelns liegen; Beschreibungen dienen dazu, Zustände, Situationen oder routinisierte Handlungs- und Ereignisabläufe darzustellen (vgl. Lamnek 1993). Erst nach der Analyse der narrativen Passagen des Interviews und der Beschreibung der biographischen Gesamtformung werden auch die nicht-narrativen Äußerungen mit in die Auswertung einbezogen. Diesem Vorgehen soll in dieser Studie jedoch in erster Linie aus pragmatischen Gründen nicht gefolgt werden. D.h., die Analyse der verschiedenen Darstellungsformen wird bei der Interpretation der Interviews nicht formal von der strukturellen Beschreibung der Ersterzählung getrennt, sondern fließt in diese mit ein.
Die Begriffe Typologie und Typ werden in dieser Arbeit nicht im Sinne eines „Idealtypus” gebraucht, wie ihn Max Weber (1904/1968) als „reinen” Typus beschrieben hat, der im Bezug zum individuellen Fall gesetzt wird, um dessen Eigenarten und Abweichungen besser fassen zu können. Vielmehr werden diese Begriffe eher in Analogie zum Schützeschen Begriff des Verlaufsmusters verstanden und verweisen auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Einzelfällen.
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Grunert, C. (1999). Der methodische Zugang. In: Vom Pionier zum Diplom-Pädagogen. Forschung Erziehungswissenschaft , vol 57. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11780-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11780-3_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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