Zusammenfassung
Die Volkshochschulen und die Arbeiterbildungsvereine sind aus Bildungsbewegungen im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert mit unterschiedlichen politischen Interessen hervorgegangen. Die Arbeiterbildung ist eng verbunden mit der Sozialdemokratischen Partei. Sie findet in der Weimarer Republik ihre Fortsetzung bei den Schulungszirkeln der Kommunistischen Partei und den Bildungsvereinen der Sozialdemokratie. Sowohl die Volkshochschulbewegung als auch die Arbeiterbildung treffen sich in dem Anspruch, die Arbeiterschicht politisch zu schulen oder zu bilden wie auch ihre allgemeine Bildung zu verbessern. In der Weimarer Republik, dem ersten demokratischen Versuch in Deutschland, stellt sich die Erwachsenenbildung (als Volkshochschule, als Arbeiterbildung, als kirchliche Bildung) dem Anspruch, Demokratisierungsvorstellungen in die Bevölkerung zu tragen. Dabei realisieren sich unterschiedliche Interpretationen über die gesellschaftliche Wirklichkeit. Die Institutionalisierung der Bildungsbewegung als Volkshochschulbewegung bringt in einigen Städten Deutschlands nicht nur die Verwirklichung der Ideen aus der liberal-konservativen Volkshochschulbewegung, sondern es realisieren sich in den Volkshochschulen auch Konzepte zur Arbeiterbildung. Vielleicht ist das ein Grund, aus dem sich die Volkshochschulen nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone erhalten und durch die SED in das staatliche Bildungssystem der DDR integriert werden. Die Zeit von 1945 bis 1949 in der Sowjetischen Besatzungszone ist interessant, weil sie eine relative Offenheit suggeriert. Weil die Volkshochschule eine Einrichtung demokratischer Verhältnisse ist, wäre es für die DDR zwingend gewesen, analog dem Nationalsozialismus, diese Institution zu schließen. Das Gegenteil passiert.
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Opelt, K. (2004). Resümee: „Volkshochschule“ als Transformationsinstitution der Moderne. In: Volkshochschule in der SBZ/DDR. Forschung Erziehungswissenschaft , vol 189. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11772-8_5
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