Zusammenfassung
Es ist bis hierher verdeutlicht worden, daß die deutsche Versicherungsaufsicht darauf abzielte, Konkurse stets präventiv zu begegnen, womit zunächst kein Anlaß existierte, über die Einführung nachgelagerter VSF zu befinden. Die dennoch vorgeschlagenen Fondskonzepte besaßen folglich minimale Realisierungschancen, solange das präventive Aufsichtskonzept fortbestand. Wird dagegen die Arbeitshypothese an den Anfang gestellt, daß die bisherige Praxis an exogene Erfordernisse angepaßt werden muß, ergibt sich aus heutiger Sicht eine entscheidend veränderte Situation. Zur Bewertung der derzeitigen Ausgangslage sind die Informationen zu verarbeiten, die die (Ablehnungen der) bisherigen Fondskonzepte liefern. Neben der Herleitung eines aktuell geeigneteren „Umsetzungsklimas“ können auf diese Weise auch Ausgestaltungshinweise für eine etwaige Neukonzeption gewonnen werden, wozu die Altvorschläge in ein einheitliches Bewertungsraster einzuordnen sind.
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Literatur
Quelle: In Anlehnung an Kühleis (1994), S. 104.
Vgl. Arps (1965), S. 444f., Wenzel (1990), S. 103, 111–113 passim (m. w. N.)
Vgl. Motive (1963), S. 22–30 passim, einführend hierzu auch Wenzel (1990), S. 103.
Vgl. Starke (1952), S. 101f., 344f.
Vgl. zu den unternehmensseitigen Konkursursachen Gürtler (1930), S. 84–90, rückblickend Arps (1970), S. 424–426. Zur Unterausstattung des Aufsichtsamtes vgl. seinerzeit zudem Hagen (1929), Sp. 1173f, Petersen (1929), bes. S. 365–368.
Vgl. Motive (1963), S. 346, F. Büchner (1952), S. 24–30. Die Novelle erweiterte femer den Kreis der beaufsichtigten Unternehmen, was sich auch in der Umbenennung des „VAG“ („Gesetz über die Beaufsichtigung der privaten Versicherungsunternehmen und Bausparkassen” v. 6.6.1931, RGBI. 315, Berichtigung 750) dokumentiert. Vgl. hierzu auch Prölss/Schmidt/Frey (1989), S. 2, 66.
Vgl. Hagen (1929), Sp. 1174. Die Konkurrenz reagierte hierauf gleichwohl wenig solidarisch und versuchte, die verunsicherten Neukunden der Allianz durch Hinweise auf deren ebenfalls dubiose Bonität wieder abzuwerben, vgl. kritisch zu dieser Praxis Petersen (1930), S. 19f.
Vgl. Alsheimer (1988), bes. S. 478, und aktuell Buchmann (1996), S. 681.
Vgl. ausführlich Kerber (1936), S. 220–226, fir einen Überblick auch Steffen (1970), S. 11f.
Vgl. Lauinger (1952), S. 285, sowie zum eigenen „Gesetz zum Schutze des deutschen Geschäfts der Lebensversicherungsgesellschaft Phönix in Wien“ Starke (1952), S. 347.
Vgl. Finke/Pfeiffer (1952), S. 132–135. Vgl. für einen Überblick zu dieser Aufsichtsära auch Starke (1955), S. 35–45, sowie Tigges (1985), S. 107–114.
Vgl. hierzu etwa Möschel (1972), S. 337f.
Vgl. zur Entstehung des heutigen § 102 GWB seinerzeit C. Fischer (1954), sowie in der Retrospektive den Überblick bei Horn (1985), S. 14–17.
Vgl. Prölss/Schmidt/Frey (1989), S. 31, sowie S. 1134–1161 fir einen Abdruck des Kodex’.
Vgl. hierzu Schnyder (1989), S. 17.
Z Vgl. Dürr (1956), S. 87f.
Dürr (1956), S. 88f. Hervorhebungen vom Verf.
Quelle: Eigene Darstellung nach Dun (1956), S. 88f. sowie Ders. (1957), S. 44f.
Vgl. zu den Konkursen der „Brandaris“, „AMIIA” und „Vater Rhein“ Steffen (1970), S. 13f.
Vgl. zum ursächlichen Kartell der Feuerversicherer etwa Hollenders (1985), S. 22–25, Scherer (1975), S. 187, 241–246, Großfeld (1968), hier S. 111 f. Vgl. stellvertretend für die Debatte auch U. Müller (1965) vs. Farny (1965).
Zur Wiederbelebung von Dürrs Ansatz vgl. Großfeld (1968), S. 134, sowie maßgeblich fir die Kritik Farny (1970), bes. S. 25f. Vgl. zuvor zur Auseinandersetzung der Assekuranz mit dem Einlagensicherungkonzept Starke (1960), bes. S. 41f., Runge (1956), passim, bes. S. 380f.
Vgl. zum Text der europäischen Überlegungen sowie des hierauf fußenden PflVG etwa BAV (1965). Ausführlich zum Solidarhilfe e.V. vgl. Abschnitt IX.A.2 dieser Arbeit.
Vgl. Famy (1970), S. 26, und mit Bezug darauf Möller (1972), S. 267, sowie Braeß/Famy (1972), S. 214. An dieser Sichtweise hat sich bis zuletzt wenig geändert, vgl. z.B. Famy (1989), S. 1484.
Vorgelegt als Rosenkranz (1971), die Kritik einbeziehend aktualisiert und publiziert als Rosenkranz (1974), vgl. ebenda, S. 13. Vgl. zur Initialfunktion der Arbeit auch Scherer (1975), S. 239.
Vgl. Rosenkranz (1974), S. 13, 170.
Vgl. Rosenkranz (1974), bes. S. 118–132, 135–139.
Vgl. zusammenfassend Rosenkranz (1974), S. 96–98, 171, zur LLR-Funktion auch S. 132–135.
Rosenkranz (1974), S. 119. Zur ersten Sicherungsstufe vgl. ebenda, S. 99–118. Die Kritik widmete sich diesem Passus nicht schwerpunktmäßig, vgl. z.B. Möller (1972), S. 266.
Zu den Inhalten der Denkschrift vgl. Braeß/Famy (1972), bes. S. 210–214, sowie Möller (1972), bes. S. 266–268 (programmatisch betitelt „Unrealisierbare Vorschläge“), jeweils zum VSF.
Vgl. bes. Klaue (1976), S. 269, sowie Ders. (1978), S. 146. Vgl. tendenziell zustimmend Heuss, Woll und Hamm vs. Fanny im Rahmen der Diskussion bei Röper (Hrsg., 1978), bes. S. 128–147.
So seinerzeit der amtierende BAV-Präsident Angerer (1982), S. 1193.
Das Prämienvolumen des VU, dem am 11.7.1984 die Geschäftserlaubnis entzogen wurde, betrug a.E. ca. 10 Mio. DM. Vgl. hierzu und zur auf seiten der Kritiker anmerkungsbedürftigen Diskussion bes. Schmitz (1985a), Ders. (1985b), S. 137, o.V. (WiWo, 1984), S. 94, dagegen BAV (1984).
Vgl. Koepke (1991), S. 64. Diese Abwicklungspolitik hatte das BAV angeregt, vgl. o.V. (ZfV, 1984a/b), A. Surminski (1984). Skeptisch zur Schutzwirksamkeit vgl. Tönnies (1985), S. 1.
Vgl. Oehmke (1990), S. 21 (m. w. N.), Krause (1988), S. 406f. - Zu den vorangegangenen Urteilen vgl. EuGH (1986/1987) sowie kommentierend Hübner (1989), S. 53–59, Angerer (1987).
Vgl. als kompakten und repräsentativen Überblick Finsinger (1988b), bes. S. 699–702.
Vgl. zu knappen Fondsbefürwortungen Eggerstedt (1987a), S. 36f., 302, Soltwedel et al. (1986), S. 97–99. Exemplarisch für die traditionelle Position der Wissenschaft vgl. Famy (1987), bes. S. 1008–1020. Analog vgl. die traditionelle Position der Assekuranz zuweilen deutlich vordergründiger bei G. Büchner (1986), S. 1453, Buchner/v. Uckermann (1987), S. 333, Angerer (1989), S. 30.
Vgl. zu ersten Ansätzen bereits Finsinger (1983a), S. 33–46 passim, 47, 121, 166, 172, Ders. (1983b), S. 108, Ders. (1985), S. 133f. sowie die Kritik von Dirrheimer/Junghanns (1989b), hier S. 166f. - Zur Entstehung des eigentlichen Vorschlags vgl. Finsinger (1988a), S. II, Monopolkommission (1988), S. 257 (FN 55). Die auf dieser Arbeit basierenden Folgepublikationen variierten das Konzept im Wesen nicht mehr, vgl. bes. Finsinger (1988c) sowie Ders. (1989c).
Quelle: In Anlehnung bes. an Finsinger (1988a), S. 29–45, 192. Vgl. nahezu identisch auch Ders. (1988c), S. 1218–1226, 1242–1248, sowie Ders. (1989c), S. 4–7, 21–24.
Vgl. Dirrheimer/Junghanns (1989b), S. 168. Weniger deutlich dagegen Oehmke (1990), S. 40.
Vgl. Monopolkommission (1986), S. 11, zur Ankündigung der Analyse von „Wettbewerb und Regulierung in der Versicherungswirtschaft“ bei Monopolkommission (1988), S. 233–280.
Vgl. Monopolkommission (1988), S. 250, 265. Die PKV blieb ausgeklammert, da für eine unveränderte Regulierung dieser Sparte plädiert wurde, vgl. ebenda, S. 266.
Quelle: In Anlehnung an Monopolkommission (1988), bes. S. 264f., 269–271. Zusammenfassend vgl. auch Oehmke (1990), S. 40f., Starke (1988), S. 1235.
Ausführlich zum britischen System vgl. bereits Müller-Stüler (1976). Vgl. im vorliegenden Zusammenhang ferner Monopolkommission (1988), S. 274, sowie Oehmke (1990), S. 106–116.
Vgl. Monopolkommission (1988), S. 270.
So der Titel von Oehmke (1990), der sich nach der nationalen Ausgangssituation (S. 5ff.) Realmodellen der us-amerikanischen (S. 42ff.) und britischen (S. 106ff.) Assekuranz, der deutschen Kreditwirtschaft (S. 117ff.), dem PSV a.G. (S. 140ff.) und dem Solidarhilfe e.V. (S. 156ff.) widmet.
Quelle: In Anlehnung an Oehmke (1990), S. S. 159–197 passim, S. 227–231.
Vgl. Oehmke (1990), S. 176–178. Anknüpfend hieran zur Frage der Rechtsform vgl. später auch R. Schmidt (1994), S. 16f.
Vgl. Deregulierungskommission (1993), S. 6–11, 14 passim.
Vgl. Deregulierungskommission (1993), S. 18, 28–33 passim, bes. S. 18, 31.
Quelle: In Anlehnung an Deregulierungskommission (1993), bes. S. 20f., 3If. 2 Vgl. Deregulierungskommission (1993), S. 31.
Darüber hinaus wird explizit dem Problem Rechnung getragen, die Fondsleistungen in den langfristigen Versicherungssparten genau abzugrenzen. Zumeist war die Leistungsfrage auf 1 Vgl. Deregulierungskommission (1993), S. 32.
Zur Alterungsrtickstellung in der PKV vgl. einführend Schierenbeck/Hölscher (1993), S. 632. Vgl. ähnlich Oehmke (1990), S. 188.
Deregulierungskommission (1993), S. 29. Hervorhebung vom Verfasser.
Ebendies Beispiel zur Untermauerung der partiellen Integration des Unternehmenssektors in den Schutzbereich benutzte die Monopolkommission (1988), S. 265 (auch FN 79).
Vgl. etwa Hetmeier (1991), S. 1199f. (bes. FN 25).
Vgl. bereits Michaels (1989), S. 408, zur Maßgeblichkeit supranationaler gegenüber nationalen Konzepten. Für einen Überblick zum damaligen Stand der Harmonisierung vgl. Nowak (1990).
Vgl. zu den Folgen für die deutsche Aufsicht Jürgens/Rabe (1992), S. 663, W. Klein (1992), S. 6.
Vgl. aber Reich (1991a), S. 6, Ders. (1991b), S. 258, Schanz (1991), S. 22f., Molitor (1991), S. 99.
Vgl. Art. 45 Abs. 2 Dritte Richtlinie Schaden zur Regelung des Beitritts von EG-AuslandsVU zu solchen nationalen „Fonds, die die Zahlung von Entschädigungen an Versicherungsnehmer und geschädigte Dritte garantieren sollen“.
Vgl. die Große Anfrage „Vorsorgender Verbraucherschutz im europäischen Versicherungswesen“, Dt. Bundestag (1992a), bes. S. I, 3, sowie später den Entschließungsantrag „Vorsorgender Verbraucherschutz im europäischen Versicherungswesen”, der eine Verantwortung der VU für insolvenzbedingte Anspruchsausfälle der VN etwa über eine Fondslösung sicherstellen wollte, vgl. Dt. Bundestag (1993b), S. 3f.
Entwurf des § 10 d VAG n.F. entnommen aus GDV (1993c), S. l lf Hervorhebungen vom Verf.
Vgl. als stellvertretende Diskussionen mit unverändertem Schutzanspruch Präve (1994b), bes. S. 204, Wilke (1994), S. 897, Michaels (1993), S. 1488.
Vgl. Finanzausschuß (1994), S. 1–75 passim, sowie hierzu Westphal (1994), H.D. Meyer (1994). Kritisch zu deren Vernachlässigung des VSF vgl. Hohlfeld (1995a), S. 12.
Vgl. hierzu Abschnitt IX.A.2 dieser Arbeit.
Hierin läge dem Grunde nach eine Reregulierung. Deren relative „Strenge“ im Vergleich zur traditionellen Aufsicht ist jedoch (nicht zuletzt aufgrund unterschiedlicher definitorischer Ansätze) ebenso strittig wie die „Emsthaftigkeit” der potentiellen Fehlentwicklungen.
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Horsch, A. (1998). Die Diskussion um Versichertenschutzfonds bis zum 3. Durchführungsgesetz/EWG zum VAG. In: Versichertenschutzfonds in der deutschen Assekuranz. Schriftenreihe des Instituts für Kredit- und Finanzwirtschaft, vol 25. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11747-6_4
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