Zusammenfassung
Wie im ersten Teil bereits gezeigt wurde, zeichnet sich das Engagement gerade durch seine Nichtbedingtheit bzw. Nichtabhängigkeit und Freiwilligkeit als „autonome Tätigkeit“ aus. Dieser spezifische Charakter trennt das Engagement von anderen Formen der Arbeit, insbesondere von der Lohn- und Erwerbsarbeit. Die Klärung der Frage nach der individuellen „Autonomie“ des Handelns bzw. des Handelnden, die als Grundlage des „sinnhaft“ zurechenbaren Handelns gelten muß, bildet daher auch den Ausgangspunkt für die Analyse des sozialen Handelns. In der Analyse der von Habermas den Bereichen Arbeit und Interaktion zugeordneten beiden traditionellen philosophischen Konzepte als je eigene Logiken (Rationalitäten) und ethische Modelle wird deutlich, welche spezifische Rationalität für das Engagement als maßgeblich zutreffend gelten kann (Kapitel 7.1). Als ethisches Fundament gilt die sprachanalytisch weiterentwickelte Kantische Vemunftethik in der Form der Diskursethik. Für die aktuelle empirische Wertewandelsforschung und die direkt an ehrenamtlicher Arbeit und Engagement anknüpfenden repräsentativen Befragungen sind die Motive, die zur Übernahme führen sowie deren Hinderungsgründe von großem Interesse. Dabei bildet die grundsätzliche Frage der Handlungsrationalität fir diese spezifischen Forschungsinteressen noch keine Rolle. Die empirischen Ergebnisse zum Motivwandel und zu individuellen Motiven sind eher dadurch geprägt, daß diese dem Modernisierungs- und Individualisierungsprozeß in utilitaristischer Interpretation eine oder die relevante Bedeutung beimessen (Kapitel 7.2).
„Denn was immer Menschen tun, erkennen, erfahren oder wissen, wird nur sinnvoll in dem Maß, in dem darüber gesprochen werden kann.“
(Arendt 1997: 12)
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Stecker, C. (2002). Motive und Handlungsrationalitäten. In: Vergütete Solidarität und solidarische Vergütung. Bürgerschaftliches Engagement und Nonprofit-Sektor, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11733-9_8
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