Zusammenfassung
Seit der Moderne stehen ökonomische Aspekte im Zentrum gesellschaftlichen Zusammenhangs. Mit der Idee des Sozialstaates wurde der Ökonomie über die Erwerbsarbeit ein Großteil der gesellschaftlichen Integrationsaufgabe übertragen. Ausgehend von der individuellen Dimension, über Familien, Betriebe, Sozialversicherungsgemeinschaften bis hin zur Volkswirtschaft, hätte auf ökonomischem Gebiet mit Hilfe des Mediums Arbeit die Integration des einzelnen in die Gesellschaft durchaus gelingen sollen. Daß das Projekt jedoch in großem Umfang nicht (mehr) erfolgreich ist, mag darin begründet sein, daß die Ökonomie diese Funktion niemals übernahm, Integration über Arbeit zu keiner Zeit zum internen Zielkatalog gehörte. Möglich wäre auch, daß sie es gar nicht vermocht hätte, da Integrationsstiftung gesellschaftstheoretisch gesehen nicht lediglich eindimensional über das ökonomische System hergestellt werden kann. Die in der Blütezeit der Kooperation von Sozialstaat und Wirtschaftssystems51 für große Bevölkerungsteile möglich gewordene Teilhabe am Reichtum und die Bereitschaft, das enorme Umverteilungspotential innerhalb des sozialen Sicherungssystems zu nutzen, hat vielleicht den Blick dafür verklärt, daß Erwerbsarbeit zwar gesellschaftliche Integration, aber auch Exklusion vermittelt, die Gesellschaft als Ganzes jedoch nicht reproduzieren kann. Dem in Ergänzung zum sozialstaatlichen Arrangement vorhandenen zweiten, informellen Nebenarrangement kommt so große Bedeutung zu (Kapitel 1.2).
„Eine Reduktion der Problematik von Engagement auf Fragen einer lediglich anders entgoltenen Form von ‚Arbeit‘ greift ebenso zu kurz, wie ihre Subsumption unter einen erweiterten Begriff politischen Handelns“.
(Evers 1999: 60)
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Stecker, C. (2002). Erste Zwischenbetrachtung. In: Vergütete Solidarität und solidarische Vergütung. Bürgerschaftliches Engagement und Nonprofit-Sektor, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11733-9_6
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