Zusammenfassung
Die Frage nach Langzeitwirkungen der in der DDR erfahrenen Sozialisation auf das heutige Denken und Verhalten der — mehr oder weniger — in der Bundesrepublik „angekommenen” DDR-Bürger gehört zu den interessantesten und zugleich brisantesten Problemstellungen der Transformationsforschung. Nicht zufällig gehen die Ansichten hierzu weit auseinander, sind gesicherte empirische Fakten äußerst rar, Vermutungen und reine Spekulationen dagegen weit verbreitet. So ist es vor allem im Zusammenhang mit der Suche nach den Ursachen rechtsextremen Denkens und Verhaltens junger Ostdeutscher in Mode gekommen, diese Erscheinungen a priori als „hausgemacht”, zum „Erbe” der DDR, der in ihr erfahrenen Sozialisation zu erklären — und damit in der Regel die „Analyse” abzubrechen. Nur selten macht man sich die Mühe, auch die gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen danach zu befragen, ob und inwieweit sie zur Aufklärung dieser äußerst komplexen Erscheinung heranzuziehen sind. In einzelnen Fällen ist das aus vordergründigen ideologischen Motiven wohl auch gar nicht beabsichtigt.
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Literatur
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Förster, P. (2003). Langzeitwirkungen der DDR-Sozialisation. In: Andresen, S., Bock, K., Brumlik, M., Otto, HU., Schmidt, M., Sturzbecher, D. (eds) Vereintes Deutschland — geteilte Jugend. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11725-4_10
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