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Verdichtung — Die Kinetik der Neuzeit

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Zusammenfassung

Im Zuge der bisherigen Überlegungen konnte Medialität als eine kognitive Basisstruktur menschlicher Weltaneignung ausgemacht werden, die unter bestimmten strukturellen Voraussetzungen zum Motor und Instrument kollektiver Handlungsorganisation, also zu einem sozio-kulturellen Phänomen wird. Diese subtilen Wechselbeziehungen zwischen anthropologischen und sozio-kulturellen Dynamiken sollen uns auch im folgenden beschäftigen, um dadurch ein präziseres Bild von den historischen Gegebenheiten erlangen zu können, unter denen Medialisierung zum allumfassenden Organisationsmodus der neuzeitlichen Gesellschaftsformationen werden konnte.

„Danach führt die Bewußtseinsentwicklung fortschreitend, progressiv zu Kompression“

Sergei M.Eisenstein (1945)

„Je unmittelbarer die Geschichte das Aufeinanderfolgende zusammendrängt, um so heftiger und allgemeiner wird der Streit sein“

Friedrich Perthes (um 1815)

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Literatur

  • Vgl. hierzu: Dux/Wenzel, Geistesgeschichte, S. 181 f.

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  • Eine schöne Einführung in die jüngste Diskussion um den Logozentrismus bietet: H. Kimmerle: Derrida zur Einführung. Hamburg 1992, S. 34 ff.

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  • Schmidt, Kognitive Autonomie, S. 169 f.

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  • Dux/Wenzel, Geistesgeschichte, S. 108. Ein kleines Aperçu am Rande, das diesen Zusammenhang streiflichtartig erhellt: In der jüngeren Kognitionsforschung sind die Typen komplexer Schemaorganisation als Scripts und Frames klassifiziert worden! Siehe: Schmidt, Kognitive Autonomie, S. 170.

    Google Scholar 

  • Schmidt, Kognitive Autonomie, S. 60; sowie: K. Merten: Kommunikation. Eine Begriffs-und Prozeßanalyse. Opladen 1977, S. 338.

    Google Scholar 

  • Dux/Wenzel, Geistesgeschichte, S. 109.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 105 f.

    Google Scholar 

  • Aa.O., S. 208.

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  • Ein Vorgang, den wir bereits anhand der Zeitgenese en detail verfolgen konnten.

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  • Vgl. hierzu im einzelnen Kapitel 2.2.5 dieser Untersuchung.

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  • Dux/Wenzel, Geistesgeschichte, S. 192.

    Google Scholar 

  • W. Eßbach: Der Mittelpunkt außerhalb. Helmuth Plessners philosophische Anthropologie. In: Dux/Wenzel, Geistesgeschichte, S. 19.

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  • P.Gendolla: Vom Ende der Beschleunigung oder Die Entdeckung der Langsamkeit. In: Konkursbuch 21: Reisen (hrsg. von C. Gehrke ). Tübingen 1989, S. 26.

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  • Selbst Paul Virilio — von erkenntnistheoretischen Überlegungen ganz gewiß weit entfernt — kann nicht umhin, hin und wieder festzustellen, daß „Geschwindigkeit […] auch vom Grad ihrer Nähe ab[hängt]“. (Fahren, Fahren, Fahren…; S.22.) Oder an anderer Stelle: „Alles, was uns etwas näher bringt, ist gewissermaßen eine Figur der Geschwindigkeit.” (Revolutionen der Geschwindigkeit, S. 25.) Allerdings kommt Virilio nicht auf den Gedanken, die Abhängigkeit der Geschwindigkeit von räumlicher Relationierung sinnvoll auszuwerten, nicht zuletzt deshalb, weil er dies als reines Wahrnehmungsproblem mißdeutet.

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  • Voraussetzung dieser kognitiven Operation ist natürlich, daß sich die Handlungsabläufe oder Bewegungen unserem Wahrnehmungsapparat überhaupt als solche erschließen. Selbst dies ist nur bedingt der Fall, da wir, wie neuere physiologische Forschungen gezeigt haben, quasi analog zum Nachbildeffekt der kinematographischen Apparatur, „Einzelbilder sehen“, die zerebral dann zu einer „bewegten Bildsequenz” montiert werden. Siehe hierzu im einzelnen auch Kapitel 2.2.9. Gleichwohl ist dieses Argument Ihr unseren hier vorgestellten, epistemologischen Diskurs von eher untergeordneter Bedeutung.

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  • Davon unbenommen sind die hier unterbreiteten Defintionsvorschläge aber auch fair unsere ganz normale Alltagswahmehmung sehr wohl relevant. Dies läßt sich anhand von Situationen

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  • In Form eines Bonmots — hier eines Filmtitels von Main Resnais aus dem Jahres 1953 — ausgedrückt: „Les Statues meurent aussi“!

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  • Wir hatten dieses Problem weiter oben bereits angesichts der Relativität der Bewegung, wie sie von Galilei über Einstein bis hin zur jüngeren theoretischen Physik immer wieder als Erkenntnisproblem thematisiert worden ist, vorgestellt.

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  • Zur Vermeidung von Mißverständnissen und zur Vereinfachung der weiteren Argumentation — schlagen ich daher — sozusagen wider besseren Wissens — folgende rein terminologische Übereinkunft vor: Wir nehmen als „gegeben“ an, daß zur Konzeptualisierung von Geschwindigkeit „bewegte” bzw. als „bewegt wahrgenommene“ Ereignisse/Teile innerhalb eines Bezugsrahmens vonnöten sind. Daß dies — so formuliert — sowohl physiologisch wie epistemologisch eine recht widersinnige Formulierung ist, ist unbestreitbar, und dieser Satz darf daher nicht als ontologische Aussage mißverstanden, sondern muß als ein rein pragmatisches Angebot zur terminologischen und konzeptuellen Vereinfachung betrachtet werden. Ich schlage weiter vor, die hier als „Bewegung” vorgenommene Idealisierung als eine „Bewegung zweiter Ordnung“ aufzufassen, also als eine, die nicht die Bewegung an sich meint, sondem eben jenes „Ausmaß an Bewegung”, das sich unserem Wahrnehmungsapparat erschließt. Das Kompromißhafte dieses Vorgehens ist dem Verfasser bewußt, aber das vorgeschlagene Verfahren vermag vielleicht die Paradoxien, die unser Verstand angesichts dieses Komplexes unweigerlich

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  • Nowotny, Eigenzeit, S. 158.

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  • Dennoch versteht sich die nachfolgende kleine Auswahl diesbezüglicher Zitate allein als Indiz,und nicht als methodisch schlüssige Belegsammlung für die Strukturlogik von Verzeitlichung als Verdichtung: (Untersteichungen in den nachfolgenden Zitaten von mir, d. V.):

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  • Es ist eine Verfremdung der Zeit, die durch ihre Verdichtung innerhalb von Institutionen vor sich geht, die dann als etwas Außeres zurückwirkt, als Zwang empfunden wird und als Machtmittel eingesetzt werden kann.“ (Nowotny, Eigenzeit, S. 150).

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  • Die Zeitpfade verdichten sich und werden enger. […] Die dramatische Zunahme an Komplexität und Dichte läßt […] die Zukunft näher an die Gegenwart heranrücken.“ (A.a.O., S. 53 f.). „Denn die in sich beschleunigte Zeit, d.h. unsere Geschichte, verkürzt die Erfahrunaszeiträum~e beraubt sie ihrer Stetigkeit.” (Koselleck, Vergangene Zukunft, S. 34).

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  • So eröffnen sich buchstäblich neue Zeiträume — dichtere, intensivere, zur kontinuierlichen Präsenz strebende — die das Potential fur unsäglich viel mehr Streß in sich bergen.“ (Nowotny, Eigenzeit, S. 112).

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  • Die Summe all dieser Erfahrungen läßt sich etwa folgendermaßen zusammenfassen: Taktile und akustischeVerdichtungen` die wir als Zeitknoten bezeichnen können, vermitteln dem Embryo den Begriff der punktuellen Zeit, des Jetzt.“ (P. Weidkuhn: Aus der Vorrede zu einem Handbuch fir Zeitreisende. In: Tholen et al., Zeitreise, S. 85 ).

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  • Der größere Grad der Verknüpfung — gewissermaßen die Verdichtung der,Zeiten` zu einer Zeit oder einem Zeitabschnitt — heißt,Auszeichnung`, — die Markierung des Punktes zu einer Zeitstelle.“ (Riedel, Zeitbegriff, S. 301).

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  • Koselleck, Vergangene Zukunft, S. 357.

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  • P. Gendolla: Punktzeit. Zur Zeiterfahrung in der Informationsgesellschaft. In: Wendorff, Netz der Zeit, S. 137 f.

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  • P. Virilio: Krieg und Fernsehen. München/Wien 1993, S.147 ff.

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  • Nowotny, Eigenzeit, S. 79 f.

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  • Ebenda. Siehe hierzu auch den zugrundeliegenden Aufsatz von K. Knorr: Das naturwissenschaftliche Labor als Ort der „Verdichtung“ von Gesellschaft. In: Zeitschrift fir Soziologie, Jg. 17, Heft 2, April 1988, S. 85–101.

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  • Schmidt, Kogntitve Autonomie, S. 313.

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu: Baumgart/Eichener, Elias zur Einfilhrung, S. 38–52.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 39.

    Google Scholar 

  • Aa.O., S. 38

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu: A.a.O., S. 40 u. 76 ff.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 100.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 42: siehe auch: Elias, Prozeß der Zivilisation, Bd.I, S. LXVII f.

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu: Baumgart/Eichener, Elias zur Einführung, S. 76 ff.

    Google Scholar 

  • Elias, Prozeß der Zivilisation, Bd.I, S. LXVII.

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  • Reese-Schäfer, Luhmann zur Einfithrung, S. 58 u. 175.

    Google Scholar 

  • Elias, Prozeß der Zivilisation, Bd. II, S. 377.

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  • Baumgart/Eichener, Elias zur Einführung, S. 102 f./S. 112.

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  • Vgl.: M. Weber: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, 3 Bde. Tübingen 1920 f.

    Google Scholar 

  • Baumgarf/Eichener, Elias zur Einführung, S. 56 f.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 81.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 78 ff.

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu: A.a.O., S. 79.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 98.

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  • Elias, Prozeß der Zivilisation, Bd. II, S. 438.

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  • Elias, Ober die Zeit, S. =CI f.

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  • Und in einem Interdependenzgeflecht muß sie dies logischerweise auch sein, anderenfalls gäbe es nämlich ein Außerhalb dieses Geflechts, mithin: ein Außerhalb des Zivilisationsprozesses, das nun gerade (T!) durch die Zeitgenese besetzt worden sein sollte. Daß das Gegenteil der Fall ist, konnte zuvor wohl verdeutlicht werden, und so ist Elias’ etwas defensive Formulierung an diesem Punkt wohl eher gewissen Inkohärenzen seines eigenen Denkens zuzuschreiben.

    Google Scholar 

  • Elias, Prozeß der Zivilisation, Bd. II, S. 337.

    Google Scholar 

  • A.a.O., Bd.II, S. 58 ff.

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu: Baumgart/Eichener, Elias zur Einführung, S.80.

    Google Scholar 

  • Elias, Über die Zeit, S. 128 f.

    Google Scholar 

  • Baumgart/Eichener, Elias zur Einfithnmg, S. 108 ff.

    Google Scholar 

  • M.R. Lepsius: Soziologische Theoreme über die Sozialstruktur der „Moderne“ und die „Modernisierung”. In: Koselleck, Studien, S. 24.

    Google Scholar 

  • Vgl. Hierz Elias Proze der Zivilisation Bd. II S. 312 passim

    Google Scholar 

  • Siehe hierzu im einzelnen Kapitel 2.5.3 dieser Untersuchung

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  • Vgl. hierzu: Gendolla, Punktzeit, v.a. S. 128 f.

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  • Feuerstein, Metamorphosen der Maschine, S. 46, Anmerkung 1.

    Google Scholar 

  • E. Jünger, zit.nach: Seibt, Zeit als Kategorie der Geschichte, S. 169.

    Google Scholar 

  • Gendolla, Zeit, S. 43 ff.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 40.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 41.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 41 f.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 66.

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu: F. Reuleaux: Theoretische Kinematik. Grundzüge einer Theorie des Maschinenwesens. Braunschweig 1875, S. 6 f.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 11 ff.

    Google Scholar 

  • W. Willis, zit.nach: A.a.O., S. 15.

    Google Scholar 

  • Gendolla, Zeit, S. 47 f.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 58.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 48.

    Google Scholar 

  • J.Needham: Wissenschaftlicher Universalismus. Über Bedeutung und Besonderheit der chinesischen Wissenschaft. Hrsg., eingel. und übers. von T. Spengler. Frankfurt/M. 1979, S. 202.

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu: A.a.O., S. 205 f.

    Google Scholar 

  • Vgl. zu dieser Fragestellung: A.a.O., S. 205 ff. u. 330–362.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 120–145.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 62.

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu: A.a.O., S. 361.

    Google Scholar 

  • Elias, Prozeß der Zivilisation, Bd.II, S. 392 f.

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu: Baumgart/Eichener, Elias zur Einführung, S. 79 f.

    Google Scholar 

  • Nicht unerwähnt bleiben sollte auch der diesbezügliche Einfluß Huizingas auf Elias.

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  • Selbst Max Weber, der sich erklärtermaßen von substanzlogischen Modellen abzusetzen sucht, tendiert schließlich dahin, sein zentrales Epistem „Zweckrationalität“ dann doch wieder zu ontologisieren. Doch ist Weber in seinem Bemühen um strukturlogisches Denken Elias zweifellos näher als der (nach-)hegelianischen Diskurstradition von Marx bis Virilio.

    Google Scholar 

  • Bergson, Schöpferisches Werden, S. 169.

    Google Scholar 

  • Eine gute Übersicht über kritische Zivilisationstheorien bietet: A. Bogner: Zivilisation und Rationalisierung. Die Zivilisationstheorien Max Webers, Nobert Elias’ und der Frankfurter Schule. Opladen 1989.

    Google Scholar 

  • P. Sloterdijk: Eurotaoismus. Zur Kritik der politischen Kinetik. Frankfurt/M. 1989, S. 60 f. Zur Darstellung einer „kapitalistischen Geschichtsdynamik“ aus der Perspektive der „Nouvelle Histoire” vgl.: F.Braudel: Die Dynamik des Kapitalismus. Stuttgart 1986.

    Google Scholar 

  • Aa.O., S. 66.

    Google Scholar 

  • Zur Begründung der Bezeichnungswahl „Spät-“ statt „Postmoderne” siehe Kapitel 2.1.2.

    Google Scholar 

  • Koselleck, Vergangene Zukunft, S. 142 f.

    Google Scholar 

  • Sloterdijk, Eurotaoismus, S. 12.

    Google Scholar 

  • F. Pohl: Jenseits der Sonne, München 1973. Den Hinweis auf diese Erzählung verdanke ich Michael Tobian.

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  • Unverkennbar greift hierbei die klassiche Suche nach dem einen Buch, dem einen Zeichen, in dem das Weltganze enthalten ist — eine Figuration von Komplexitätsreduktion, der wir uns an einer späteren Stelle dieser Untersuchung (siehe Kapitel 2.4.6) noch ausführlicher widmen werden und die bereits aufzeigt, daß die Option der „Datenkompression“ natürlich kein Privileg des Computerzeitalters darstellt.

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  • Sloterdijk, Eurotaoismus, S. 47 f.

    Google Scholar 

  • Aa.O., S. 64 f.

    Google Scholar 

  • Aa.O., S. 27 f.

    Google Scholar 

  • Ebenda.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 12.

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu: A.a.O., S. 243.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 21 ff.

    Google Scholar 

  • Needham, Wissenschaftlicher Universalismus, S. 245.

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  • Vgl. hierzu: A.a.O., S. 178 —184.

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  • A.a.O., S. 189. Ob nun die spezifische Homogenisierungsleistung der europäischen Neuzeit tatsächlich, wie von Needham vermutet, durch den Monotheismus (S. 251) bzw. durch die „der europäischen Gesellschaft innewohnenden Instabilität“ (S. 82) — im Gegensatz zur von ihm als „homeostatisches oder kybernetisches Gleichgewicht” (S. 244) definierten frühen Kultur Chinas — initiiert worden ist, sei einmal dahingestellt.

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  • A.a.O., S. 238 ff.

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu: H. Sedlmayr. Die Entstehung der Kathedrale. Zürich 1950.

    Google Scholar 

  • Sloterdijk, Eurotaoismus, S. 304 f. Dem liegt offenbar auch eine recht reduktionistische Interpretation des berühmten Weberschen Protestantismus-Aufsatzes (siehe unten) zugrunde.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 33.

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu auch: J.D.Bemal: Wissenschaft — Science in History. 4 Bde. Reinbek bei Hamburg 1970, v.a.: Bd.1, S. 46 — 49.

    Google Scholar 

  • Koselleck, Vergangene Zukunft, S. 142 f.

    Google Scholar 

  • Sloterdijk, Eurotaoismus, S. 36.

    Google Scholar 

  • Siehe hierzu allgemein: Weber, Aufsätze zur Religionsoziologie.

    Google Scholar 

  • Gendolla, Zeit, S. 34.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 34 ff.

    Google Scholar 

  • M. Weber: Asketischer Protestantismus und kapitalistischer Geist. In: Ders.: Soziologie. Universalgeschichtliche Analysen. Politik. (Hrsg. und erläutert von J. Winckelmann.) Stuttgart 1973, S. 357–381.

    Google Scholar 

  • Virilio selbst hat sich mehrfach zu seinem christlichen Glauben bekannt. So etwa in dem schon zitierten Interview mit Florian Rötzer, abgedruckt in: Kunstforum International, Band 84. Sein teilweise penetranter Erlösungsgestus offenbart sich besonders eindringlich in einem Interview mit Iris Radisch unter dem Titel „Die Avantgarde des Vergessens“. (In: DIE ZEIT, Nr. 16 vom 15.4.94, S. 53 f.) 438 Gendolla, Zeit, S. 36.

    Google Scholar 

  • Vgl. Hierzu Needham Wissenschaftlicher Universalismus S. 78 u. 184.

    Google Scholar 

  • Wir können diesen Zusammenhang hier nur äußerst marginal behandeln, aber vereinfacht ließe sich sagen, daß das frühe Christentum in seiner Symbolnutzung bereits sehr fortschrittlich dachte, nämlich repräsentativ, während es diesbezüglich im Mittelalter wieder zu einer Vermischung mit der „participation mystique“ kam, die typisch für den archaisch-mythischen Gebrauch religiöser Symbole ist, also zu jener Ûberzeugung, daß das Symbol selbst „teilhaftig” am durch es Symbolisierten ist. Die Reformation schließlich sollte wieder zu jenem repräsentativ-uneigentlichen Verständnis der Symbole zurückkehren, das ehedem einmal dem Ur-Christentum zu eigen gewesen war. Für diese späte Re-Form bot sicherlich eine typisch neuzeitliche Figuration die geeigneten Rahmenbedingungen, nämlich die Verschränkung von Ideologie und Sozialstruktur.

    Google Scholar 

  • Vgl. hierzu: P. Gendolla: Die lebenden Maschinen. Zur Geschichte der Maschinenmenschen bei Jean Paul, E.T.A. Hoffmann und Villiers de l’Isle Adam. Marburg 1980.

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  • Sloterdijk, Eurotaoismus, S. 70.

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  • A.a.O., S. 78.

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  • Vgl. hierzu: J.Baudrillard: Die Präzession der Simulakra. In: Ders.: Agonie des Realen. Berlin 1978, S. 7–70.

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  • Schmidt, Kognitive Autonomie, S. 207.

    Google Scholar 

  • A.a.O., S. 43.

    Google Scholar 

  • Sloterdijk, Eurotaoismus, S. 244.

    Google Scholar 

  • Gendolla, Zeit, S.88.

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  • McLuhan, Magische Kanäle, S. 202.

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  • Sloterdijk, Eurotaoismus, S. 333.

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Kirchmann, K. (1998). Verdichtung — Die Kinetik der Neuzeit. In: Verdichtung, Weltverlust und Zeitdruck. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11721-6_4

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