Zusammenfassung
Unterrichtsfacher, die der politisch-sozialen Bildung dienen, erscheinen in Bremen unter dem gemeinsamen Obertitel: Fachbereich Gesellschaft/Politik. Er umfaßt die Fächer Geschichte, Erdkunde, Gemeinschaftskunde, die Biblische Geschichte/Religionskunde sowie einzelne Aspekte der Arbeitslehre. (Biblische Geschichte wird in den Jahrgängen 5, 6 und 7 einstündig unterrichtet, in Klasse 7 häufig als Geschichtsunterricht über frühe Hochkulturen. Ansonsten ist Religionslehre ein Wahlfach). Dieser Obertitel, der relativ klein gedruckt auch jetzt noch die Lehrpläne der einzelnen Fächer schmückt, vielen Lehrern aber selbst als solcher gar nicht mehr bewußt ist, stammt aus einer umfassenden Reformkonzeption, die auf „Horizontalisierungen des Bildungswesens4’ mit der Tendenz zu Gesamtschulen, auf eine Modernisierung des Unterrichts und auf schulisches Lernen als integrierten Gesamtprozeß der Gewinnung von Urteils- und Handlungsfähigkeit des jungen Menschen in seiner Gegenwart und Zukunft zielte. Hiermit verbunden war eine neue Konzeption der Lehrerbildung an der Bremer Universität mit sehr stark ausgeweiteten erziehungs- und gesellschaftswissenschaftlichen Anteilen, einer Integration von Studium und schulpraktischen Studien, von fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Ausbildung sowie einer Integration der Fächer Arbeitslehre, Erdkunde, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Hauswirtschaft, technisches Werken, Textilarbeit und Wirtschaftslehre in einem Studiengang Arbeitslehre/Politik.
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Anmerkungen
Für Ermunterung und Kritik bin ich Herrn Prof. Dr. Dietrich Beyrau zu Dank verpflichtet; für freundliche Auskünfte danke ich Herrn Hartmut Meyer, Leiter der OEL-Verwaltung, sowie Herrn Hans-E. Bock für die kollegiale Unterstützung bei der Materialbeschaffung. Vgl. zu einzelnen Abschnitten Erwin Faber/Wilfried Wagner: Reformstudium ohne Perspektive? Thesen und Skizzen zur Bremer Geschichtslehrerausbildung, in: Horst Gies (Hrsg.): Geschichtslehrerausbildung in der Bundesrepublik Deutschland, Bochum 1986, S. 123ff. (dort auch weiterführende Belegnachweise).
Das Verlaufsmodell wurde in aktualisierter und stark modifizierter Form entnommen aus: Das Lehrerstudium im Bremen (Materialien zur Studienberatung, Sonderheft, Hrsg.: Organisationseinheit Lehrerbildung der Universität Bremen), Unidruck, Bremen 21980, S. 9.
Jahresbericht zur Lehrerausbildung 1985, Hrsg.: Organisationseinheit Lehrerbildung der Universität Bremen, Unidruck, Bremen 1986, S. 13.
Vgl. Dieter Mützelburg: Planung eines Studiengangs „Arbeitslehre und Politik” für den „berufsvorbereitenden und politischen Unterricht”, in: Elin-Birgit Berndt u.a.: Erziehung der Erzieher: Das Bremer Reformmodell. Ein Lehrstück zur Bildungspolitik, Reinbek 1972, S. 124ff.
Studienordnung für den Studiengang Arbeitslehre / Politik (Beschluß der Studiengangskommission Arbeitslehre/Politik der Universität Bremen vom 30. Jan. 1974), Unidruck, Bremen 1974, S. 1.
Prüfungsvoraussetzungen und Prüfungsanforderungen für das Fach Gemeinschaftskunde im Studiengang Arbeitslehre/Politik (1975); jetzt u.d.T.: Prüfungsvoraussetzungen und Prüfungsanforderungen für das Unterrichtsfach Gemeinschaftskunde/Politik vom 29. April 1986, Amtsblatt der Freien Hansestadt Bremen, Nr. 35, 1986,. S. 262f.
Bericht des Fachbereichssprechers an die EPK (Zentrale Kommission für Struktur, Haushalt und Entwicklungsplanung der Universität Bremen) vom 11. Nov. 1981, Masch.-Schr., Bremen 1981, S. 2f.
Entwurf einer Studienordnung (Teil B) für den Lehramtsstudiengang Geschichte (Beschluß der Studiengangskommission Geschichte der Universität Bremen vom 27. Nov. 1984 i.d.F. vom 6. Nov. 1985), Masch.-Schr., Bremen 1985, S. 5f.
Entwurf einer Studienordnung (Teil B) für das Lehramt im Fach Politik/Gemeinschaftskunde (Beschluß der Studiengangskommission Politik/Gemeinschaftskunde vom 17. Nov. 1983 i.d.F. vom 4. Dez. 1986 nebst Änderungsprotokoll vom 4. März 1988), Masch.-Schr., Bremen 1986, S. 1.
Vgl. Ergänzung zur Ordnung für schulpraktische Studien (Beschluß der Zentralen Lehrerbildungskommission der Universität Bremen vom 7. April 1985 und des Landesamtes für Schulpraxis und Lehrerprüfungen vom 6. Sept. 1985), abgedruckt in: Das Stu-
dium für ein Lehramt (Materialien zur Studienberatung, Heft 1, Hrsg.: Organisationseinheit Lehrerbildung der Universität Bremen), Unidruck, Bremen 1987, S. 56 (Die — endgültige Entscheidung des Senators für Bildung, Wissenschaft und Kunst steht noch aus).
Zur künftigen Entwicklung einer wissenschaftlichen Fachdidaktik an der Universität Bremen (Beschluß der Zentralen Lehrerbildungskommission der Universität Bremen vom 9. März 1987), abgedruckt in: Jahresbericht zur Lehrerausbildung 1986, Hrsg.: Organisationseinheit Lehrerbildung der Universität Bremen, Unidruck, Bremen 1987, S. 128ff.
Rechenschaftsbericht des Rektors 1986 (Kap. Fachbereich 8: Soziologie, Geschichte, Geographie), Unidruck, Bremen 1988, S. 28.
Ergänzend dazu findet sich im letzten Rechenschaftsbericht die Forderung: „In den Lehrer-bildenden Studiengängen, in denen jetzt Diplom- oder Magister-Abschlüsse eingerichtet werden, sind hauptamtliche Fachdidaktik-Professoren bisher eher die Ausnahme. Es wird eine Aufgabe des neuen Hochschulgesamtplans sein müssen, die Wahrnehmung dieser fachdidaktischen Aufgaben in Forschung und Lehre zu berücksichtigen” (Rechenschaftsbericht des Rektors 1986, Unidruck, Bremen 1988, S. 48).
Vgl. Konzept einer einjährigen Fortbildung für Lehrer der Sekundarstufen I und II in den Fächern Gemeinschaftskunde, Politik und Soziologie der Fortbildungskommission Gemeinschaftskunde/Politik, Masch.-Schr., Bremen (1987).
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Rothe, K., Faber, E. (1989). Bremen. In: Rothe, K. (eds) Unterricht und Didaktik der politischen Bildung in der Bundesrepublik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11704-9_5
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