Transformationsprozesse in der Wissenschaft Litauens

Zusammenfassung

1985 bis 1993 sind in der litauischen Politik und Wirtschaft bedeutende Änderungen eingetreten. 1985 bis 1988 ist im Kontext der „Perestroika“ („Umstrukturierung“) politische Aktivität unter der litauischen Bevölkerung entstanden. Im Juni 1988 entstand „Sajudis“, die litauische Umgestaltungsbewegung. In den Reihen ihrer Initiatoren war ein bedeutender Anteil von Vertretern der litauischen Intelligenz vertreten, ein großer Teil bestand aus Wissenschaftlern aus der Litauischen Akademie der Wissenschaften. Die Gründungsversammlung fand sogar im „Palast“ der Litauischen Akademie der Wissenschaften statt. „Sajudis“ hat die Menschen Litauens vereint und sie mit demokratischen Mitteln ausgestattet, die später den Namen der „singenden Revolution“ bekommen haben, um so den Neuaufbau der litauischen Unabhängigkeit anzustreben. Auf solche Weise hat man die Grundlage für den Akt vom 11. März 1990 des Obersten Rates Litauens gelegt. Nach der Verkündung des Neuaufbaus der litauischen Unabhängigkeit haben die rechtsgerichteten Kräfte die Rolle des Führers in Regierungsstrukturen, im Leben der Gesellschaft gespielt. In ihrer Tätigkeit sind sie auf den aktiven sowohl äußeren als auch inneren Widerstand der linksgerichteten Kräfte gestoßen. Der äußere Kampf hat seinen Höhepunkt am 13. Januar 1991 erreicht, als man gegen friedliche Einwohner das in Litauen vorhandene Potential der Sowjetarmee einsetzte. Ein deutlicher weiterer Niedergang des wirtschaftlichen Zustandes des Landes, eine richtungweisende stille Sabotage der linksgerichteten Kräfte, einige falsche Schritte der regierenden Strukturen haben die Autorität der rechtsgerichteten Kräfte in der Gesellschaft vermindert und im Oktober 1992 haben die Wahlen zum Parlament die sogenannten linksgerichteten Kräfte gewonnen. Die politische Haupttendenz — Festlegung der litauischen Unabhängigkeit — wird weiter, aber nur mit maßvolleren Mitteln, fortgesetzt.