Zusammenfassung
Im Brennglas der Fusion der Berliner Sparkassen Ost und West läßt sich erkennen, wie betriebliche Veränderungen und Restrukturierungen zu neuen Differenzierungslinien unter den Beschäftigten fuhren. Dieser Prozeß wird von einem Individualisierungsschub begleitet, da die berufliche Entwicklung zunehmend zu einer individuellen Herausforderung wird. Im Mittelpunkt dieses Beitrags stehen ehemalige Zweigstellenleiterinnen der Sparkasse der Stadt Berlin (Ost), die 1990 ihrer damaligen Position enthoben und zu Stellvertreterinnen gemacht wurden. Die Herabstufung wurde von ihnen als Bruch in ihrer Erwerbsbiographie empfunden, den sie individuell durch erhebliche Anpassungleistungen bewältigen mußten. Diese Anpassung bezog sich zunächst auf die Anforderungen der institutionellen Ost-West-Angleichung im Sinne einer Integration der Ostberliner Sparkasse in den Rahmen einer westdeutschen Betriebsstruktur: Mit der Übernahme der Sparkasse Ost setzte in diesem Betriebsteil ein Prozeß der Restrukturierung und Modernisierung ein. Durch den Transfer von westlichem Institutionengefuge und Know-how sollte den Marktanforderungen an einen rationalisierten, modernen Finanzdienstleistungsbetrieb Rechnung getragen werden.
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Literatur
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Manske, A., Meißner, H. (1999). „Und wer wollte, wer möchte, wer will, hat seine Chance auch gehabt.“ Ehemalige Ostberliner Zweigstellenleiterinnen im betrieblichen Umstrukturierungsprozeß der Landesbank Berlin. In: Nickel, H.M., Völker, S., Hüning, H. (eds) Transformation — Unternehmensreorganisation — Geschlechterforschung. Reihe Geschlecht und Gesellschaft, vol 22. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11652-3_8
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