Zwischen Beschäftigungskatastrophe und zu vielen Erwerbswünschen: Do qualification and competence matter? — Ein Beitrag zur Beschäftigungssoziologie im ost-westdeutschen Vergleich

Zusammenfassung

Im Vergleich zu den osteuropäischen Ländern, die mit dem Zerfall des Staatssozialismus komplizierte aber auch gemächlichere Entwicklungsprozesse durchlaufen, handelt es sich bei den sozioökonomischen Restrukturierungs-prozessen in Ostdeutschland, insbesondere seit der Währungsunion im Juli 1990, um Entwicklungs- und Modernisierungsprozesse in einer strukturschwachen Region — genauer: in strukturschwachen Regionen. Denn einerseits läßt sich seit der Vereinigung das gesamte Gebiet der neuen Bundesländer als eine strukturschwache Region bezeichnen; andererseits zeigt sich nach den ersten umfassenden und flächendeckend wirksamen — wenn man so will — „therapeutischen Schocks“, daß Deindustrialisierung und Beschäftigungsabbau keineswegs gleichmäßig verlaufen sind. Und auch was die bescheidenen Tendenzen der Reindustrialisierung oder der Entstehung von Zentren der ökonomischen Entwicklung angeht, kristallisiert sich nach fast neun Jahren heraus, daß der „Aufschwung Ost“ insbesondere in regionaler Hinsicht ausgesprochen selektiv vonstatten gegangen ist

Dieser Beitrag stützt sich auf analytische und empirische Arbeiten, die ich — auch gemeinsam mit anderen — in den Jahren 1990–97 durchgeführt habe.