Zusammenfassung
Kepplingers Dateninterpretation zur Untersuchung ‚Am Pranger: Der Fall Späth und der Fall Stolpe‘ mündet, unter Berufung auf Goffman, in der Metapher von ‚zwei Bühnen’, auf denen Politiker und Journalisten unterschiedlich interagieren, weil jeweils andere Regeln gelten: „Nach außen, auf der Vorderbühne, gelten für Journalisten, Politiker und Dritte die normativen Erwartungen der reinen Lehre. Sie werden in den Schulen vermittelt, sie leiten die Selbstdarstellung der Beteiligten, und sie werden bei öffentlichen Anlässen beschworen. Der Glaube an die Richtigkeit dieser Regeln und an die Regeltreue der Akteure ist eine Legitimationsgrundlage des Staates und seiner Institutionen. Nach innen, auf der Hinterbühne, gelten andere Regeln. Unter Journalisten, unter Politikern und unter Dritten (...) bestehen engere persönliche Beziehungen, als nach außen sichtbar wird, und es finden mehr und intensivere Absprachen statt, als die Öffentlichkeit weiß. (...) Auch auf der Hinterbühne gelten Regeln, allerdings sind sie nicht kommunizierbar, weil die Kommunikation über die Regeln der Hinterbühne die Abweichungen zu den Regeln der Vorderbühne offen legen und damit die Hinterbühne zur Vorderbühne machen würde. Die Akteure bewegen sich deshalb auf der Hinterbühne in einer Grauzone, deren tatsächliche Grenzen sie nur ungefähr abschätzen können“ (Kepplinger 1993: 214).
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Baerns, B. (2004). Öffentlichkeitsarbeit und Erkenntnisinteressen der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. In: Röttger, U. (eds) Theorien der Public Relations. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11643-1_5
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