Zusammenfassung
Die Einladung zur Ringvorlesung Welche Theorien für welche Public Relations? (Zürich, Wintersemester 2002/2003) weckt Erinnerungen an die Pionierzeiten für wissenschaftliche Public Relations. Sie liegen noch gar nicht so weit zurück. Es war im Sommersemester 1980, als wir in einem Publizistikwissenschaftlichen Seminar an dieser Universität erstmalig Public Relations als Wissenschaft problematisierten. Ulrich Saxer hatte ein Forschungsfreisemester, ich war eingeladen worden, seine Professur zu vertreten, und das Seminar hieß Public Relations als gesellschaftliche Funktion und Beruf. Die Erfindung einer Rezeptologie für eine unmittelbar anzuwendende Public Relations war nicht vorgesehen. Was vorlag war eine üppige Rechtfertigungsliteratur, in der eine PR-Praxis ihr Selbstbild bespiegelte — ohne beispielsweise ein empirisch-vergleichendes PR-Fremdbild zu wagen (Rühl 1986). Public Relations hielt man für eine publizistische Geschicklichkeit, betrieben von Günstlingen der Natur. Wissenschaftliche Bemühungen um PR galten als Einmischung in innere Angelegenheiten. In den Zeitungsredaktionen standen die PR-Leute unter dem Generalverdacht, lediglich kostenlose Werbung platzieren zu wollen. Und die kommunikationswissenschaftlichen Fachkollegen verhielten sich gegenüber einer universitären Public Relations sehr reserviert.
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Rühl, M. (2004). Für Public Relations? Ein kommunikationswissenschaftliches Theorienbouquet!. In: Röttger, U. (eds) Theorien der Public Relations. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11643-1_4
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