„Ein bißchen Spaß muß sein!“ (Du-Darfst! Remix)

Zusammenfassung

Die Wirtschaftswissenschaft hat erhebliche Schwierigkeiten, der Geschwindigkeit von Trends in den hochindividualisierten Gesellschaften der 90er Jahre mit geeigneten Konzepten zu begegnen, und im Zuge dessen der Beratungspraxis das Feld weitgehend überlassen (Liebl 1998a). Ein gängiges Konzept zur Analyse solcher Entwicklungen nennt sich Trendforschung. Trendforschung, der Versuch einer Kombination von Sozial- und Marktforschung, will uns seit Beginn der 90er Jahre durch das Abtasten kultureller Oberflächen zeigen, daß der Keim der Zukunft in den kulturellen Überformungen der Gegenwart angelegt ist (Glaser 1995). Dabei bedient sich die Trendforschung bei der Identifikation interessanter Abweichungen letztlich immer noch der Logik der Statistik, da sie Häufungen und Regelmäßigkeiten zu erkennen sucht. Das Diktum “Two’s a couple, three’s a crowd” findet sich hier in einer Variante wieder, die da lautet: „Zweimal ist noch Zufall, dreimal ist schon Trend“. Die Logik des Trends ist aber eine andere. Sie ist keine quantitative, sondern eine primär qualitative. Wer den Trend durch Auszählen identifizieren will, hat ihn letztlich schon verpaßt, wenn er sich mit ausreichender statistischer Signifikanz feststellen läßt.