Zusammenfassung
Das 16. Jahrhundert — und in seiner Folge auch das 17. Jahrhundert — sind die Zeiten eines tiefgreifenden Strukturbruchs, in dessen Konsequenz sich in den europäischen Staaten die moderne bürgerliche Gesellschaft herauszubilden begann. Die Erfindung des Buchdrucks, die Entdeckung Amerikas, die Wende vom heliozentrischen zum geozentrischen Weltbild durch Kopemikus, Kepler und Galilei, vor allem aber der Beginn der Reformation mit ihren unabsehbaren Folgen für die europäische Landkarte und die geistige Kultur des alten Kontinents — das alles bezeichnet zentrale Friktionen, die das 16. Jahrhundert zu einem Kulminationspunkt europäischer Geschichte aufgipfeln. Es ist dieses 16. Jahrhundert, in dem die mittelalterliche Welt endgültig versinkt, in dem die Vergangenheit zurückbleibt, auch wenn vieles, was das Mittelalter ausgezeichnet hat — gerade auch im „Politik“-Verständnis — noch lange nachwirkt. Aber als festes und unwandelbares Ordnungsbild, als eine Welt, die von Gott verfügt worden war, hatte das Mittelalter ausgedient, und es begann nun das sich zu entwickeln, was man sich die Moderne zu nennen angewöhnt hat.
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Literatur
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Bermbach, U. (2000). Über bürgerliche Politikauffassungen. In: Siegelberg, J., Schlichte, K. (eds) Strukturwandel internationaler Beziehungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11562-5_6
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