Zusammenfassung
Max Weber hat der okzidentalen Kultur ihr Selbstbild der Rationalisierung und Entzauberung bekräftigt. Emile Durkheim hat die non-rationalen Voraussetzungen moderner Gesellschaften aufgespürt, die ihn bis zu den Aruntas Australiens geführt haben, in deren sozialer Organisation er noch die verborgenen, universalen Grundlagen auch moderner Gesellschaften zu entdecken glaubte. Die Geschichte des Zivilisationsprozesses ist von Norbert Elias als Zivilisierung der Gefühle geschrieben und hat damit der Rationalisierungsthese Max Webers ein emotives Fundament geliefert. Es ist jedoch das noch kaum ausgeschöpfte Verdienst Emile Durkheims, die Grenzen dieser Rationalisierung aufgewiesen zu haben. Was bei Weber nämlich als traditionale Barriere auf dem Weg zur Moderne erscheint, ist von Durkheim zur positiven Bedingung der neuen Gesellschaftsordnung erhoben. Ebenso wie der Vertrag einer non-kontraktuellen Grundlage bedarf, so hat gewissermaßen die Rationalisierung ihre non-rationale Voraussetzung.
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© 1990 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Gephart, W. (1990). Einleitung. In: Strafe und Verbrechen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11530-4_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11530-4_1
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