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Die Formulierung des Rätsels: Wieso gab es in England viel mehr Todesurteile und Hinrichtungen als in Österreich?

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Part of the book series: . Schriften zur Zivilisations- und Prozeßtheorie ((FIG,volume 5))

Zusammenfassung

Die Geschichte des Strafens ist eine Geschichte der Repression. Uns heutigen Menschen ist diese Tatsache oftmals nicht bewusst. Wenn zum Beispiel ein Parksünder seine Strafe mit einem Zahlschein begleicht, ein anonymer und unblutiger Vorgang, dann wird das Moment der Repression, das dieser Handlungsweise zu Grunde liegt, nicht sofort erkennbar. Wie die meisten Kulturleistungen durchlief auch das Strafen, also die als legitim erachtete Gewaltausübung, einen Prozess der Verfeinerung. Mit Verfeinerung geht immer die Dämpfung und Reduktion menschlicher Affekte einher: eine Zivilisierung. Die Unmittelbarkeit der Gewaltausübung geht verloren. Die Ursachen für Entstehung und Verschwinden der Todesstrafe in den europäischen Staaten können bloß im Rahmen des breiten Prozesses der Zivilisation verstanden werden. Strafen in seiner kompletten Bandbreite — vom Ausnehmen der Gedärme lebender Menschen bis zum sterilen Vorgang der elektronischen Überweisung von Geld auf ein Konto — ist somit ein Aspekt im Zivilisationsprozess.

„Die Todesstrafe raubt dem Staat einen Menschen der ihm nützlich sein könnte“ (J. von Sonnenfels)39

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© 2003 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Reicher, D. (2003). Die Formulierung des Rätsels: Wieso gab es in England viel mehr Todesurteile und Hinrichtungen als in Österreich?. In: Staat, Schafott und Schuldgefühl. Figurationen. Schriften zur Zivilisations- und Prozeßtheorie, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11468-0_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11468-0_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3831-9

  • Online ISBN: 978-3-663-11468-0

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