Die Bedeutung familialer Beziehungen und Kommunikationsmuster für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern

Zusammenfassung

Die Charakterisierung von Familien als besondere soziale Einheiten hat eine lange Tradition. Durch den Lauf der Geschichte hat die Bedeutung des Begriffs „Familie“ manche Veränderung der Betrachtung erfahren. Zunächst verband man mit dem Begriff Familie eine gesellschaftliche oder ökonomische Einheit, unter der man alles subsumierte, was in einem Haus oder einer Wohnung zusammenlebte (Haushalt). Lange Zeit setzte die Familienforschung ihre Schwerpunkte für eine Differenzierung von Familien durch ökonomische und makrosoziologische Merkmale. In den letzten 60 Jahren hat gegenüber dieser Schwerpunktsetzung jedoch eine markante Veränderung bei der Typisierung von Familien stattgefunden. Man kann sie als Wende hin zu einer Differenzierung nach mikrosozialen oder dynamischen Merkmalen bezeichnen. Damit wurde die Tür geöffnet für eine Sichtweise, die Familie nicht nur als eine Hintergrundvariable für die Vermittlung von Normen und Werten, sondern als denjenigen Kontext zu begreifen, in dem die Konstruktion der tatsächlichen Lebenswelt erfolgt und der die Entwicklung des Kindes maßgeblich prägt. Wesentlich zu dieser neuen Sicht hat auch eine längsschnittliche Betrachtung der Familie in ihrem Lebenszyklus beigetragen.