Wozu sind Väter gut?

Zusammenfassung

Traditionellerweise konzentrierte sich der Beitrag der Väter zum Familienleben auf die Wahrnehmung der Ernährerrolle. Über diese Rolle waren die Väter — und sind es zum größten Teil auch heute noch — in die Familienstruktur eingebunden. Der Familie sicherten sie so ganz entscheidende Funktionsbedingungen: ihr ökonomisches Auskommen und ihren sozialen Status. Mit dieser Rolle unmittelbar verknüpft war zugleich die „instrumentelle Führungsposition“ der Väter innerhalb der Familie und damit auch ihr innerfamilialer Status.¹ Es waren in erster Linie die Ernährerqualitäten, die diesen Status sicherten und den erwarteten Beitrag zum familialen Zusammenleben ausmachten. Mit der Übernahme der Ernährerrolle waren Männer — so legte es das Leitbild der „bürgerlichen Familie“ nahe — zugleich von fast allen binnenfamilialen Aufgaben, und zwar vor allem im Bereich des Haushalts und der Betreuung und Versorgung von Kindern, freigesetzt. Demzufolge waren Väter in der Binnenwelt der Familien vor allem symbolisch präsent und ihr unmittelbarer Umgang mit Kindern beschränkte sich meistens auf symbolische Akte des „Erziehen“ (z.B. disziplinarische Maßregelung) oder der „Familienpräsentation“ (z.B. der Sonntagsspaziergang).