Zusammenfassung
In den beiden vorausgehenden Kapiteln wurde — zunächst mit einer Begriffsanalyse, dann mit dem Vergleich zweier Theorien — der Gegenstand der Soziologie vom handelnden Individuum her bestimmt. Handeln umfasst mehr als den Gegenstandsbereich der Soziologie. Sofern die Soziologie sich mit dem Handeln der Menschen befasst, ist das Handeln ihr Gegenstand, das sich an anderen orientiert, also das soziale Handeln. Aus der wechselseitigen Orientierung der Menschen aneinander können — wie die Analyse des Gefangenendilemmas es gezeigt hat — Kooperation und kollektives Handeln entstehen. Sie wiederum sind Grundlage für soziale Beziehungen, die als soziale Tatbestände vom Willen der einzelnen Person unabhängig sind. Die sozialen Beziehungen aber bilden die Gesellschaft, in der die Menschen miteinander handeln. Wenn man den Gegenstand der Soziologie vom handelnden Individuum her bestimmt, kann man also durchaus der Erfahrung „der Gesellschaft“ gerecht werden — der Tatsache also, dass andere meine Handlungsmöglichkeiten einschränken und ich mein Handeln an anderen orientieren muss. Im folgenden Kapitel soll geprüft werden, inwiefern „die Gesellschaft“ Gegenstand der Soziologie ist; die Erfahrung soll durch einen Begriff „der Gesellschaft“ präzisiert werden.
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Weiterführende Literatur
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Meulemann, H. (2001). Soziale Ordnung. In: Soziologie von Anfang an. Studienskripten zur Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11443-7_4
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