Zusammenfassung
Die Natur steht nicht mehr „vor den Pforten der Soziologie“ (Hradil (Hg.) 1997: 529), sie ist inzwischen hindurchgeschritten. Aber wohin ist sie gekommen? Und inwieweit kann uns diese Entwicklung zufriedenstellen? Während die Disziplin die gesellschaftliche Konjunktur des Themas in den 70er und 80er Jahren versäumt hat, scheint sie sich nun Ende der 90er zu einer Zeit mit ökologischen Fragen zu beschäftigen, in der die gesellschaftlichen Krisendiskurse schon weitergegangen sind — zu wachsender Arbeitslosigkeit, gesellschaftlichen Desintegrationsphänomenen und globaler Konkurrenz. Es reicht heute also nicht mehr aus, auf die Vernachlässigung der „ökologischen Frage“ aufmerksam zu machen und auf die Provokation hinzuweisen, die in dieser Vernachlässigung für die Disziplin angelegt war. Und dies sollte keineswegs als Entwarnung verstanden werden, sondern vielmehr als Anlaß für eine neue Herausforderung. Nicht zuletzt steht die Frage im Raum, wie sich neue „soziale Fragen“ mit ökologischen Problemlagen vermitteln, und welche Konsequenzen dies hat im Hinblick auf die Grundlagen der „Wissenschaft von der Gesellschaft“.
Dem folgenden Beitrag liegt ein Vortrag auf der Tagung der Sektion Ökologie und Soziologie in der DGS vom 11. –12. April 1997 in Stuttgart zugrunde. Den dort und an anderer Stelle vorgebrachten Kommentaren und Kritiken verdankt der überarbeitete Text viele Anregungen und hoffentlich auch Präzisierungen, auch wenn er selbstverständlich nicht allen Einwänden gerecht werden kann und will.
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Görg, C. (1998). Gestaltung als Strukturproblem. Zu einer Soziologie gesellschaftlicher Naturverhältnisse. In: Brand, KW. (eds) Soziologie und Natur. Reihe „Soziologie und Ökologie“, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11442-0_3
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