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Kant und die Entwicklung einer aufgeklärten Erkenntnistheorie und Sozialwissenschaft

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Book cover Soziologie und Gesellschaftsentwicklung

Zusammenfassung

In den folgenden Ausführungen ist angesichts des ungewöhnlich weiten Feldes der möglichen Beschäftigungen mit Immanuel Kant (1724-1804), auch aus der Perspektive des Sozialwissenschaftlers, eine Beschränkung auf die folgenden Bereiche unabdingbar:

  • auf die Bedeutung Kants für die Entwicklung der erkenntnistheoretischen Position des Kritischen Rationalismus;

  • auf die Bedeutung Kants für die Entwicklung einer aufgeklärten Anthropologie und Gesellschaftslehre;

  • auf die Bedeutung Kants für die Entwicklung der Sozialwissenschaften.

„Unser Zeitalter ist das eigentliche Zeitalter der Kritik, der sich alles unterwerfen muß. Religion ... und Gesetzgebung ... wollen sich gemeiniglich derselben entziehen. Aber alsdann erregen sie gerechten Verdacht wider sich, und können auf unterstellte Achtung nicht Anspruch machen, die die Vernunft nur demjenigen bewilligt, was ihre freie und öffentliche Prüfung hat aushalten können.“

Kant, Kritik der reinen Vernunft, Vorrede (1781)

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Referenzen

  1. Otto Liebmann, Kant und die Epigonen. Eine kritische Abhandlung, zuerst 1865; neu hrsg. von Bruno Bauch, Berlin 1912.

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  2. H. J. de Vleeschauwer schreibt in seinem Artikel „Kantianism“ für die 15. Edition der Encyclopaedia Britannica (Macropaedia Vol. 10, 1976, S. 395ff.): daß — verglichen mit der großen Zeit des Kantianismus zwischen 1860 und 1918 — von einem deutlichen Niedergang zu sprechen sei, wenngleich das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts eine neue Aktualisierung bringe. Gegenwärtig könne man aber nicht von einem „purely Kantian philosopher“ sprechen. Innerhalb der großen zeitgenössischen Richtungen des Denkens — der Phänomenologie, der traditionalistischen Methaphysik, dem Existenzialismus, dem positivistischen Empirizismus des Wiener Kreises und der Analytischen Philosophie sei die vorherrschende Einstellung gegenüber Kant eher negativ.

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  3. I. Kant, Der Streit der Fakultäten, zuerst 1798. Im folgenden wird zitiert nach der Ausgabe: Immanuel Kant. Werke in zehn Bänden. Herausgegeben von Wilhelm Weischedel, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1968; dort Paginierung der ersten (A) und zweiten (B) Original-Ausgaben.

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  5. Ebd., S. 89.

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  7. Ansätze zum Szientismus, zur Identifikation von wissenschaftlicher Leistungsfähigkeit und der Interpretation des Sinns und der Möglichkeit von Erkenntnis findet Habermas auch bei Kant: „Kants Erkenntniskritik läßt sich einen empirischen Begriff von Wissenschaft in Gestalt der zeitgenössischen Physik vorgeben und gewinnt daraus die Kriterien möglicher Wissenschaft überhaupt“ (a. a. O., S. 35).

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  8. Karl R. Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, 2 Bde., dt. Bern 1957/58. (jetzt als UTB-Bde.)

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  16. Zur Erläuterung der „Kopemikanischen Wende“ vgl. die unvergleichlich eindringliche Darstellung, die Kant in der erwähnten Vorrede zur zweiten Auflage der „Kritik der reinen Vernunft“ selbst gibt.

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  20. a Kant sieht selbst die Gefahr, die mit dem Begriff „Idealismus“ gegeben ist. In den „Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können“ (zuerst 1783) und die er nur zwei Jahre auf seine „Kritik der reinen Vernunft“ folgen läßt, schreibt er: „Der eigentliche Idealismus hat jederzeit eine schwärmerische Absicht ..., der meinige aber ist lediglich dazu, um die Möglichkeit unserer Erkenntnis a priori von Gegenständen der Erfahrung zu begreifen“ (Bd. 5, S. 254).

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  21. Bruno Bianco, Bemerkungen über den anthropologischen Kritizismus von J. F. Fries, in: Akten des 4. Internationalen Kant-Kongresses, Teil IL 2: Sektionen, Berlin/New York 1974, S. 709ff. Neuerliches Musterbeispiel einer derartig schematisierenden Kant-Interpretation ist die von Manfred Buhr und Gerd Irrlitz verfaßte Schrift „Der Anspruch der Vernunft. Die klassische deutsche Philosophie als theoretische Quelle des Marxismus“, Köln 1976 (Berlin-Ost 1968). In dieser ansonsten vorzüglichen Darstellung wird Kant zu sehr und zu einseitig als Wegbereiter der absoluten Gipfelpunkte Hegel und Marx interpretiert. Doch der eingenommene Standpunkt der Parteilichkeit und die in den Totalitäts-Mythos führende Leugnung der Subjekt-Objekt-Differenz ist so konträr Kantscher „Denkungsart“, daß sich die Interpretations-Linien von Kant über Fichte, Schelling und Marx nicht einfach verlängern lassen. Karl Jaspers macht in seiner Kant-Arbeit bereits Hegel für diese unglückliche Schematisierung verantwortlich: „Hegel konstruierte eine sachliche Entwicklung von Kant zu Fichte über Schelling zu sich selber, unter deren bezwingender Suggestion die Philosophiegeschichtsschreibung bis heute steht“ (Drei Gründer des Philosophierens: Plato, Augustin, Kant, München 1957, S. 395).

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  22. Karl R. Popper, Die offene Gesellschaft..., Bd. I, S. 17.

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  31. In seiner „Anthropologie“ schreibt Kant: der Mensch ist ein „mit Vernunftfähigkeit begabtes Tier (animal rationabile), (das) aus sich selbst ein vernünftiges Tier (animal rationale) machen kann“ (Bd. 10, S. 673).

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  32. An anderer Stelle (Anthropologie) spricht Kant davon, daß der Mensch „einen Charakter hat, den er sich selbst schafft“ (Bd. 10, S. 673).

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  33. Friedrich Jonas, Geschichte der Soziologie (4 Bde.), Bd. I, Aufklärung, Liberalismus, Idealismus, Reinbek bei Hamburg 1968, S. 122f.

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  34. „Will man nicht in Mutmaßungen schwärmen“, sagt Kant in: Mutmaßlicher Anfang der Menschengeschichte, „so muß der Anfang von dem gemacht werden, was keiner Ableitung aus vorhergehenden Naturursachen durch menschliche Vernunft fähig ist, also: mit der Existenz des Menschen“ (Bd. 9, S. 86).

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  35. Lucien Goldmann, Mensch, Gemeinschaft und Welt in der Philosophie Immanuel Kants, Europa Verlag, Zürich 1945 (Diss. Zürich 1945). Goldmann bezeichnet Kant als den „tiefsten, weitsehendsten Denker (der) bürgerlich-klassischen, individualistischen Kultur, der ihre Schranken schon klar eingesehen hat, ohne sie ... überschreiten zu können“ (S. 15). Goldmanns Interpretation ist zu eng am bereits kritisierten Schematismus orientiert, Kant als Wegbereiter einer „humanistischen Ganzheitsphilosophie“ (S. 16) einzuordnen.

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  36. Vgl. den fundamentalen „Verdinglichungs“-Aufsatz von Georg Lukács, in: Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik, Neuwied und Berlin 1970 (zuerst 1923), S. 170–355. Diese Arbeit dürfte immer noch eine der wichtigsten Auseinandersetzungen mit Kant und dem Neukantianismus vom marxistischen Standpunkt aus sein (zur Kant-Rezeption bei Marx u. Engels vgl. weiter unten).

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  37. Richard Saage, Eigentum, Staat und Gesellschaft bei Immanuel Kant, Kohlhammer Verlag 1973. Saage zeigt, wie von Kants Konzeption des Eigentum-Begriffes her seine Konzeption und Theorie der bürgerlichen Gesellschaft zugleich entfaltet und eingegrenzt wird, letztlich ökonomisch „blind“ ist.

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  38. Vgl. auch Gábor Kiss, Einführung in die soziologischen Theorien, Bd. 1, Opladen, 2. Aufl., 1974, S. 34–59.

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  39. Richard Saage, Eigentum, Staat..., a. a. O., S. 153.

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  43. Robert K. Merton, The self-fulfilling prophecy, in: ders., Social Theory and Social Structure, New York/London, 10. Aufl., 1968, S. 475–490.

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  44. Hier ist an wichtiger Stelle Kants Vorrede zu seiner Schrift „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“ (1786) zu nennen (vgl. auch Anm. 46). Das grundlegende Werk der Marburger Schule des Neu-Kantianismus, Hermann Cohens „Kants Theorie der Erfahrung“ (zuerst 1871) unternimmt es, Kants Erkenntniskritik als Grundlegung einer Wissenschaftsphilosophie zu interpretieren. Wie immer dies von den „Metaphysikern“ interpretiert werden mag und ob die spöttische Anmerkung von Odo Marquard (Skeptische Methode im Blick auf Kant, Freiburg/München 1958, S. 35) zutrifft: Cohen zeige letztlich, daß Kant „ein unzuverlässiger Neukantianer“ gewesen sei — Kants Versuch, die Grundlagen und Grenzen des „sicheren Gangs der Wissenschaft“ (Vorrede zur Kritik der reinen Vernunft) zu bestimmen, sind ein Eckpfeiler der Erkenntnistheorie und der Wissenschaftsgeschichte.

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  45. Friedrich Jonas, Geschichte der Soziologie, a. a. O., Bd. I, S. 141.

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  46. Helmholtz’ Schrift „Über das Sehen des Menschen“ (zuerst 1855) geht der Begründung des Neu-Kantianismus im engeren Sinne (vgl. Aran. 1 und 51) zeitlich voran. Vgl. auch Werner Heisenberg, Quantenmechanik und Kantsche Philosophie, in: Der Teil und das Ganze, München 1973, S. 141–149. Carl Friedrich von Weizsäcker, Kants Theorie der Naturwissenschaft nach P. Plaass, in: Die Einheit der Natur, München 1971, S. 405–427.

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  47. Peter Plaass, Kants Theorie der Naturwissenschaft. Eine Untersuchung zur Vorrede von Kants „Metaphysischen Anfangsgründen der Naturwissenschaft“, Göttingen 1965.

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  48. Ebd., S. 14.

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  49. Gemeint ist Kants Nebulartheorie, die heute bekannt ist als „Kant-Laplacesche Theorie“ und von Kant in der 1755 in Königsberg und Leipzig erschienenen Schrift entwickelt wurde: Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels, oder Versuch von der Verfassung und dem mechanischen Ursprunge des ganzen Weltgebäudes, nach Newtonschen Grundsätzen abgehandelt (in der von Weischedel besorgten, hier zitierten Ausgabe in Bd. 1, S. 219–400).

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  50. In diesen Zusammenhang gehören etwa Rudolf Stammlers (1856–1928) Versuch der Begründung einer Rechtswissenschaft und Rechtsphilosophie (vgl. Max Webers heftige Kritik: R. Stammlers „Überwindung“ der materialistischen Geschichtsauffassung, zuerst 1907) oder Paul Natorps (1854–1924) Begründung der Pädagogik und Sozialpädagogik.

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  51. Die wichtigsten, nach dem Ort des Wirkens der Hauptvertreter und zugleich nach systematischen Aspekten unterschiedenen Richtungen sind: Die Marburger Schule (Cassirer; Cohen; Natorp; Vorländer) und die Südwestdeutsche Schule in Freiburg und Heidelberg (Bauch; Lask; Rickert; Windelband).

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  52. Partiell wird diese Kritik geleistet von Horst Baier, Von der Erkenntnistheorie zur Wirklichkeitswissenschaft. Eine Studie über die Begründung der Soziologie bei Max Weber, Soziologische Habilitationsschrift, Münster/Westf. 1969.

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  53. Zu denken ist hier vor allem an die den Neukantianismus mitbegründende Schrift von Friedrich Albert Lange, Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart, 2 Bde., zuerst 1866, 10. Aufl., 1921; Neuauflage Frankfurt 1974.

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  54. Horst Baier, a. a. O., S. 95.

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  55. In der Soziologie unternahm Georg Simmel (1858–1918) den bis heute umfassendsten Versuch, an Kant anknüpfend die Bedingungen zur Möglichkeit von Gesellschaft zu erforschen und in ein soziologisches Kategoriensystem einzuordnen. Vgl. vor allem seinen „Exkurs über das Problem: wie ist Gesellschaft möglich“, in: Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung, Berlin, 4. Aufl., 1958 (1908), S. 1–31. Vgl. aber auch Lucien Goldmann, a. a. O., insbes. S. 157.

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  56. Helmut Schelsky, Ortsbestimmung der deutschen Soziologie, Düsseldorf/Köln 1959, S. 93ff. Die Leistungen der an Kant anknüpfenden „transzendentalen Theorie der Gesellschaft“ sind nach Schelsky u. a. in folgendem zu sehen: das Verhältnis zur empirischen Analyse (als Einzelforschung) zu reflektieren; - Sinn und Grenzen des Sozialen zu bestimmen (S. 96); - „das gesamte Welt- und Seinsverständnis der soziologischen Denkprinzipien und Kategorien offenbar, einsichtig und damit kritisch distanzierbar“ zu machen (S. 96); - den Verlust einer Erkenntnistheorie der Wissenschaften in der Philosophie auszugleichen (vgl. hier auch Anm. 4f.); - materielle Bezugspunkte „der Bestimmung der Freiheit des Menschen gegenüber der Gesellschaft“ (S. 99) zu berücksichtigen.

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  57. Friedrich Jonas, Geschichte der Soziologie, a. a. O., Bd. I, S. 132.

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  58. Otto-Heinrich von der Gablentz, Kants politische Philosophie und die Weltpolitik unserer Tage, Berlin 1956, S. 8.

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  59. An dieser Stelle müßte eine Auseinandersetzung mit den Implikationen der Kantschen praktischen Vernunft folgen, die seit dem Neukantianismus zur Fundierung eines auf Kant sich berufenden Sozialismus bzw. „demokratischen Sozialismus“ immer wieder dem auf Hegel und Marx zurückgehenden Begründungszusammenhang sozialistischer Theorie und Praxis entgegengesetzt wurde. Vgl. Friedrich Überweg, Grundriß der Geschichte der Philosophie, Bd. IV: Die deutsche Philosophie des XIX. Jahrhunderts und der Gegenwart, Berlin, 12. Aufl., 1923, S. 446; wichtige Texte und eine umfassende Bibliographie zu einem an Kant orientierten Sozialismus finden sich in: Marxismus und Ethik. Texte zum neukantianischen Sozialismus, hrsg. von Hans Jörg Sandkühler und Rafael de la Vega, Frankfurt 1974 (stw. Bd. 75). Vgl. auch die mit Jürgen von Kempskis Arbeit über „Peirce und der Pragmatismus“ (1952) einsetzende Rezeption dieses bedeutenden Amerikaners (Charles S. Peirce, 1839–1914), dessen „Transformation der Kantischen Transzendentalphilosophie“ in der Interpretation Gerd Wartenbergs (Suhrkamp Verlag 1971; Diss. Kiel 1969) zu einem „logischen Sozialismus“ führe. Zur Bedeutung Kants für die Sozialdemokratie (seit Eduard Bernstein) und den „demokratischen Sozialismus“ vgl. verschiedene Beiträge in den beiden Bänden „Kritischer Rationalismus und Sozialdemokratie“ I und II.

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Schäfers, B. (1996). Kant und die Entwicklung einer aufgeklärten Erkenntnistheorie und Sozialwissenschaft. In: Soziologie und Gesellschaftsentwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11440-6_2

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