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Die „Physiognomik des gegenwärtigen Zeitalters“: Leopold v. Wiese und die Theorie des Sozialen

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Soziologie und die Bildung des Volkes
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Zusammenfassung

Leopold v. Wiese und Kaiserswaldau wurde am 2. Dezember 1876 als Sohn eines Offiziers in Glatz geboren. Seine Erziehung erfolgte im wesentlichen in Kadettencorps, und zwar in Wahlstatt und in Groß-Lichterfelde bei Berlin. Die leidvoll erfahrene militaristische Atmosphäre der Jugendjahre prägte seine Einstellung zum Leben und den Mitmenschen und bildete, wie er in seinen „Erinnerungen“ beschreibt, auch die Grundlage für sein soziologisches Interesse: „Meine Lehrzeit in der Soziologie ist meine Kindheit in Wahlstatt gewesen. Was ich an Theorien zu geben heute in der Lage bin, ist in erster Linie dem Leben in jener seltsam abgeschlossenen Kadettengemeinschaft entnommen, in der die gesellschaftsbildenden und -zerstörenden Kräfte, das Verbinden und Meiden, der Kollektivdeist und die Einzelseele, fast wie im Experiment, zu beobachten waren.“2

Hans Freyer: Die Soziologie als Wirklichkeitswissenschaft, Berlin 1930, S.65.

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Anmerkungen

  1. Hans Freyer: Die Soziologie als Wirklichkeitswissenschaft, Berlin 1930, S.65.

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  2. Leopold v. Wiese: Erinnerungen, Opladen 1957, S.14.

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  3. Vgl. dazu: Leopold v. Wiese: Erinnerungen, a.a.O., und ders.: Kindheit, Erinnerungen aus meinen Kadettenjahren, Hannover 1924.

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  4. Der Politiker und Theologe Friedrich Naumann — seit 1903 Mitglied der Freisinnigen Vereinigung - wurde 1919 Vorsitzender der Deutschen Demokratischen Partei. Seine Arbeit war von dem Versuch bestimmt, die Arbeiterschaft für einen christlichen Sozialismus und in diesem Sinne für die Mitarbeit im Staat zu gewinnen.

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  5. Der Verein für Socialpolitik war 1872 von Gustav Schmoller gegründet worden. Schmoller zählte zu der “... jüngeren historischen Schule der deutschen Volkswirtschaftslehre, deren Stärke im Gegensatz zur klassischen Schule in ihrer historischen-realistischen Forschungmethode lag” (Friedrich Bülow: Gustav Schmoller, in: Wilhelm Bernsdorf und Horst Knospe (Hrsg.): Internationales Soziologenlexikon, Stuttgart 1980, S.378)

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  6. Harry Liebersohn: Leopold v. Wiese and the ambivalence of funcionalist sociology, in: Europeen journal of sociology 23, 1982, S.126.

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  7. Christian Eckert: Leopold v. Wiese, seine Persönlichkeit und sein Lebenswerk, in: L.H. Ad. Geck, Jürgen v. Kempski, Hanna Meuter: Studien zur Soziologie, Festgabe für Leopold v. Wiese, Mainz 1948, S.12.

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  8. Leopold v. Wiese: Erinnerungen, a.a.O., S.30.

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  9. Leopold v. Wiese: Erinnerungen, a.a.O., S.31.

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  10. v. Wiese versucht in seiner Habilitationsschrift den Nachweis zu führen, daß sich die Soziologie nicht allein, wie von Spencer vorgeschlagen, an den Naturwissenschaften orientieren könne. Sie müsse vielmehr beim Individuum, das durch den freien Willen ausgezeichnet sei, ansetzen.

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  11. Die Referenten seines Habilitationsverfahrens waren Gustav Schmoller und Wilhelm Dilthey, vgl. Leopold v. Wiese: Erinnerungen, a.a.O., S.34.

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  12. Leopold v. Wiese: Erinnerungen, a.a.O., S.33.

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  13. Vgl. dazu Seite 100 dieser Arbeit.

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  14. Leopold v. Wiese: Erinnerungen, a.a.O., S.34.

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  15. “To clarify the nature of the tensions between individualism and society in Wilhelmine Germany, Wiese and his contemporaries were turning to a new discipline still struggling to win acceptance: sociology”. (Harry Liebersohn: Leopold v. Wiese and the ambivalence of funcionalist sociology, a.a.O., S.129)

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  16. Vgl. Harry Liebersohn: Leopold v. Wiese and the ambivalence of funcionalist sociology, a.a.O., vgl. auch: Leopold v. Wiese: Erinnerungen, a.a.O., S.36ff.

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  17. Christian Eckert: Leopold v. Wiese, seine Persönlichkeit und sein Lebenswerk, a.a.O., S.12f.

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  18. Leopold v. Wiese: Erinnerungen, a.a.O., S.48.

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  19. “In Zukunft wird aus der Wiedergeburt des Vaterlandes durch diesen Krieg auch ein neuer Internationalismus entstehen müssen, der größer, stärker und tiefer ist als der frühere. Er wird nicht wie dieser alte der Großmannssucht und Nachäfferei des Emporkömmlings, sondern der ausgeglichenen Lebensart des gebildeten Menschen gleich sein.” (Leopold v. Wiese: Politische Briefe über den Weltkrieg, München, Leipzig 1914, S.35)

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  20. Deren Vorsitzender Friedrich Naumann war.

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  21. Leopold v. Wiese: Erinnerungen, a.a.O., S.50.

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  22. Leopold v. Wiese: Erinnerungen, a.a.O., S.50.

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  23. Leopold v. Wiese: Erinnerungen, a.a.O., S.51.

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  24. Christian Eckert war gleichzeitig der erste Rektor der neugegründeten Universität, auch war er Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.

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  25. Christian Eckert: Aufriß und Aufgaben des Forschungsinstituts für Sozialwissenschaften, in: Kölner Vierteljahreshefte für Sozialwissenschaften 1, 1921, S.12ff.

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  26. Vgl. Heine v. Alemann: Leopold v. Wiese und das Forschungsinstitut für Sozialwissenschaften in Köln von 1919 bis 1934, in : Wolf Lepenies (Hrsg.): Geschichte der Soziologie, Bd.2, Frankfurt a.M. 1981, S.354ff.

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  27. Vgl. Christian Eckert: Aufriß und Aufgaben des Forschungsinstituts für Sozialwissenschaften, a.a.O..

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  28. Eine Zusammenarbeit zwischen dem eher exzentrischen Max Scheler und dem preußisch-korrekten Leopold v. Wiese fand kaum statt, “... obwohl beide jahrelang zwei direkt nebeneinander liegende Büros hatten. Der Arbeitsstil dieser beiden war zu unterschiedlich. Max Scheler war als Sozialphilosoph die geistig beweglichere Persönlichkeit. Sein Werk läßt sich nicht auf die Soziologie allein eingrenzen, sondern seine Anthropologie transzendiert prinzipiell die Fächergrenzen.” (Heine v. Alemann: Leopold v. Wiese und das Forschungsinstitut für Sozialwissenschaften in Köln, 1919 bis 1934, a.a.O., S.355) Zu Max Scheler, insbesondere seinen Einfluß auf v. Wieses Mitarbeiter Paul Honigsheim vgl. Gottfried Eisermann: Das Lebenswerk von Paul Honigsheim, in : Alphons Silbermann und Paul Röhrig (Hrsg.): Kultur, Volksbildung und Gesellschaft, Frankfurt, Bern, New York 1987, S.19ff.

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  29. Christian Eckert: Aufriß und Aufgaben des Forschungsinstituts für Sozialwissenschaften, a.a.O., S.19.

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  30. Leopold v. Wiese: Zur Einführung: Die gegenwärtigen Aufgaben einer deutschen Zeitschrift für Soziologie, in: Kölner Viertejahreshefte für Sozialwissenschaften 1, 1921, S.S.

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  31. Vgl. Leopold v. Wiese: Zur Einführung: Die gegenwärtigen Aufgaben einer deutschen Zeitschrift für Soziologie, a.a.O., S.7.

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  32. Leopold v. Wiese: Zur Einführung: Die gegenwärtigen Aufgaben einer deutschen Zeitschrift für Soziologie, a.a.O., S.8.

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  33. “Dem Gesamtdirektorium unterbreiteten die Leiter der soziologischen Abteilung eine Reihe von Plänen für die ‘Schriften’, d.h. Sammelwerke, der Institutsabteilung. Es bot sich eine Fülle von Problemreihen dar. Bei näherer Prüfung erkannten wir aber an den meisten, daß die Vorarbeiten mehrere Jahre in Anspruch nehmen würden und späteren Bänden überlassen bleiben müßten. Dagegen wurde einstimmig der Vorschlag des Unterzeichnenden angenommen, das (in der Gegenwart auch der Praxis so viele und verwickelte Aufgaben stellende) Volksbildungswesen alsbald einer soziologischen Untersuchung zu unterziehen.” (Leopold v. Wiese: Vorwort, in: ders. (Hrsg.): Soziologie des Volkbildungswesens, München und Leipzig 1921, S.V)

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  34. Max Scheler trug einen Beitrag mit dem Titel: Universität und Volkshochschule bei. Vgl. dazu Seite 39 dieser Arbeit. Er wurde übernommen in: Max Scheler: Die Wissensformen und die Gesellschaft, Bern und München (1925) 1960.

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  35. Vgl. das Schreiben von Leopold v. Wiese an Max Weber vom 2. Februar 1920, Tönnies-Nachlaß, Kiel.

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  36. Vgl. das Schreiben von Leopold v. Wiese an Max Weber vom 2. Februar 1920, Tönnies-Nachlaß, Kiel. Inwieweit dieser Vorschlag ausschlaggebend dafür war, daß das Kölner Forschungsinstitut tatsächlich zum Büro der DGS, v. Wiese zum ersten Schriftführer und die Kölner Vierteljahreshefte für Sozialwissenschaften zum Mitteilungsblatt der Gesellschaft wurden, konnte nicht ermittelt werden.

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  37. Vgl. auch: Erhard Stölting: Akademische Soziologie in der Weimarer Republik, a.a.O., S.124f.

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  38. Leopold v. Wiese: Beziehungssoziologie, in: Alfred Vierkandt (Hrsg.): Handwörterbuch der Soziologie, Stuttgart (1931) 1959, S.67.

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  39. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, Berlin (1933) 1955, 5.111.

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  40. Leopold v. Wiese: Beziehungssoziologie, a.a.O., S.67.

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  41. Leopold v. Wiese: Soziologie. Geschichte und Hauptprobleme, Berlin (1931) 1960, S.S.

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  42. Leopold v. Wiese: Soziologie. Geschichte und Hauptprobleme, a.a.O., S.6.

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  43. Leopold v. Wiese: Soziologie. Geschichte und Hauptprobleme, a.a.O., S.9.

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  44. Leopold v. Wiese: Soziologie. Geschichte und Hauptprobleme, a.a.O., S.9f.

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  45. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.37.

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  46. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.37.

    Google Scholar 

  47. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.37f.

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  48. Leopold v. Wiese: Beziehungsoziologie, a.a.O., S.60.

    Google Scholar 

  49. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.114.

    Google Scholar 

  50. Leopold v. Wiese: Beziehungssoziologie, a.a.O., S.72.

    Google Scholar 

  51. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.418.

    Google Scholar 

  52. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.420.

    Google Scholar 

  53. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.422.

    Google Scholar 

  54. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.434.

    Google Scholar 

  55. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.441.

    Google Scholar 

  56. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.443.

    Google Scholar 

  57. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.420.

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  58. Leopold v. Wiese: Allgemeine Theorie der Gruppe, in: Jahrbuch für Soziologie, 1927, S.4ff.

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  59. “Es bleibt ein Rest des Innenlebens, des ganz persönlichen, individuellen und seelischen.” (Leopold v. Wiese: Allgemeine Theorie der Gruppe, a.a.O., S.12)

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  60. Leopold v. Wiese: Allgemeine Theorie der Gruppe, a.a.O., S.10.

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  61. Leopold v. Wiese: Allgemeine Theorie der Gruppe, a.a.O., S.18.

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  62. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.516.

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  63. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.531.

    Google Scholar 

  64. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.532.

    Google Scholar 

  65. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.541.

    Google Scholar 

  66. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.544.

    Google Scholar 

  67. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.594.

    Google Scholar 

  68. Vgl. dazu Theodor Geiger: Die soziale Schichtung des deutschen Volkes, Stuttgart (1932) 1967.

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  69. Leopold v. Wiese: System der allgemeinen Soziologie, a.a.O., S.582.

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Kleine, H. (1989). Die „Physiognomik des gegenwärtigen Zeitalters“: Leopold v. Wiese und die Theorie des Sozialen. In: Soziologie und die Bildung des Volkes. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11438-3_5

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