Zusammenfassung
Persönliche Beziehungen zeichnen sich — worauf bereits hingewiesen wurde — durch eine über eine Interaktion hinausreichende Kontinuität aus. Im Unterschied zu Interaktionen sind sie nicht auf die Dauer der Anwesenheit der Akteure beschränkt, sondern Zweierbeziehungen — wie auch andere Formen der persönlichen Beziehungen — umfassen eine Vergangenheit, in der die Beziehung bestanden hat und auch eine Zukunft, in der diese voraussichtlich bestehen wird. Oder anders formuliert: Zweierbeziehungen sind kein statisches Gebilde, sondern sind in der Zeitdimension Veränderungen unterworfen. Für eine Analyse von Zweierbeziehungen bedarf es einer dynamischen Perspektive, vergleichbar der, die mit dem Konzept des Familienzyklus bzw. der Familienentwicklung in der Familienforschung eingeführt wurde (vgl. Scheller 1989). Jedoch können aus der Familienforschung keine konkreten Anregungen entnommen werden, da in diesem Konzept die Ehebeziehung weitgehend ausgeblendet bleibt (vgl. Lenz 1992). Auf den Prozesscharakter von Beziehungen wird auch im Forschungsbereich der Personal Relationships verwiesen. Zwar ist eine konsequente Prozessualisierung in diesem Bereich unverkennbar noch in den Anfängen, und Klagen über Defizite auf diesem Gebiet sind zahlreich, dennoch gibt es durchaus einige Vorschläge. Von diesen Vorschlägen sollen hier nur diejenigen interessieren und diskutiert werden, die tatsächlich auf den ganzen Entwicklungsverlauf von Beziehungen ausgerichtet sind. Ziel dieser Bestandsaufnahme ist es, zu einem brauchbaren Arbeitsmodell des Prozessverlaufs von Zweierbeziehungen zu kommen, das für die weitere Arbeit tragfähig erscheint.
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Lenz, K. (2003). Verlaufsphasen von Zweierbeziehungen. In: Soziologie der Zweierbeziehung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11435-2_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11435-2_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-33348-9
Online ISBN: 978-3-663-11435-2
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