Zusammenfassung
Dieses Zitat aus Friedrich Engels Milieuschilderung „Zur Lage der arbeitenden Klasse in England“ beschreibt einen engen Zusammenhang von alltagsästhetischem Erscheinungsbild und sozio-ökonomischer Klassenzugehörigkeit. Mitglieder spezifischer Klassen konnten aufgrund äußerer Zeichen mit großer Wahrscheinlichkeit richtig zugeordnet werden und richteten, wie aus dem Zitat ersichtlich wird, ihre lebensweltliche Fremd- und Selbsteinschätzung entlang dieser alltagsästhetischen Zeichen aus. Die soziale Klasse beschrieb in diesem Kontext nicht nur eine spezifische Verteilung von Ressourcen und Zugangschancen zu Institutionen, sondern war eine alltagsweltlich wahrnehmbare Kategorie, eine grundlegende Klassifikationsdimension der Sozialwelt und ein Ort, an dem sich spezifische Erfahrungen der Vergemeinschaftung und Sozialintegration, in manchen Fällen auch der kollektiven Interessenvertretung, herausbildeten.
„Die Männer haben meist Beinkleider aus Baumwollensamt oder anderen schweren baumwollenen Stoffen und Röcke oder Jacken von demselben Zeuge. Der Baumwollen-samt (frustian) ist sogar sprichwörtlich die Tracht der Arbeiter geworden — frustianjackets, so werden die Arbeiter genannt und nennen sich selbst so im Gegensatz zu den Herren im wollenen Tuch (broad-cloth), welches Letztere ebenfalls zur Bezeichnung für die Mittelklasse gebraucht wird.“ (Engels 1964 [18451: 133)
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Georg, W. (1998). Einleitung. In: Soziale Lage und Lebensstil. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11406-2_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11406-2_1
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Print ISBN: 978-3-8100-1948-6
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