Zusammenfassung
Die 1949 gegründete Bundesrepublik versteht sich als Sozialstaat. Staat und Gesellschaft sollen sich insgesamt am sozialen Staatsziel orientieren,228 wobei aber — im Unterschied zur Weimarer Reichsverfassung — das Sozialstaatsgebot im Grundgesetz nicht konkretisiert wurde. Nach dem Konzept der Sozialen Marktwirtschaft,229 das sich vor allem auch gegen die Verzerrung des Wettbewerbs durch die Konzentration politischer und ökonomischer Macht in Monopolen und Kartellen wendet, wird die Wirksamkeit der Gesetze des freien Marktes im Bereich der Produktion durch soziale Interventionen des Staates zugunsten der schwächeren Bevölkerungsgruppen in der Sphäre der Verteilung ergänzt. Das zentrale Ziel des Sozialstaates — die Förderung des sozialen Ausgleichs — gilt dabei sowohl für den Bereich der Arbeitsbeziehungen als auch für das System der sozialen Sicherheit.
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Literatur
Vgl. Hans F. Zacher, Das soziale Staatsziel, in: Josef Isensee/Paul Kirchhof (Hg.), Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 1, Heidelberg 1987, S. 1045–1111.
Zur Entstehung, Entwicklung und politischen Umsetzung des Konzepts der sozialen Marktwirtschaft vgl. A. J. Nicholls, Freedom with Responsibility. The Social Market Economy in Germany 1918–1963, Oxford 1994.
Vgl. Hans Günter Hockerts, Sozialpolitische Entscheidungen im Nachkriegsdeutschland. Alliierte und deutsche Sozialversicherungspolitik 1945 bis 1957, Stuttgart 1980, bes. S. 63–67.
Die Anknüpfung der DDR an einen spezifischen Traditionsstrang der deutschen Sozialstaatlichkeit wird, insbesondere für das Gesundheitswesen, betont von Philip Manow, Entwicklungslinien ost- und westdeutscher Gesundheitspolitik zwischen doppelter Staatsgründung, deutscher Einigung und europäischer Integration, in: Zeitschrift für Sozialreform 43, 1997, S. 101–131.
Vgl. Eckart Reidegeld, Die Sozialversicherung zwischen Neuordnung und Restauration. Soziale Kräfte, Reformen und Reformpläne unter besonderer Berücksichtigung der Versicherungsanstalt Berlin (VAB), Frankfurt a. M. 1982.
Vgl. Rainer Hudemann, Sozialpolitik im deutschen Südwesten zwischen Tradition und Neuordnung 1945–1953. Sozialversicherung und Kriegsopferversorgung im Rahmen französischer Besatzungspolitik, Mainz 1988.
Vgl. Dierk Hoffmann, Sozialpolitische Neuordnung in der SBZ/DDR. Der Umbau der Sozialversicherung 1945–1956, München 1996.
Johannes Frerich/Martin Frey, Handbuch der Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland, Bd. 2: Sozialpolitik in der Deutschen Demokratischen Republik, 2. Aufl., München/Wien 1996, S. 275f.
Vgl. Die großen Regierungserklärungen der deutschen Bundeskanzler von Adenauer bis Schmidt, eingeleitet und kommentiert von Klaus von Beyme, München/Wien 1979, S. 81.
Vgl. für die SPD Ludwig Preller, Sozialreform in sozialistischer Sicht, in: Die neue Gesellschaft 3, 1956, S. 3–15; für die Gewerkschaften: Die Regierungserklärung in gewerkschaftlicher Sicht, in: Die Quelle 1953, S. 505f.
Vgl. Hans Günter Hockerts, Ausblick: Bürgerliche Sozialreform nach 1945, in: vom Bruch (Hg.), „Weder Kommunismus noch Kapitalismus“, S. 245–273, hier S. 254.
Zu deren Entstehung grundlegend Hockerts, Sozialpolitische Entscheidungen.
Vgl. Sozialbericht 1958, Deutscher Bundestag, 3. Wahlperiode, Drucksache 568, S. 22f.
Die Zahl der Geburten auf 1000 Einwohner sank in der Bundesrepublik von 17, 6 im Jahre 1966 auf 9, 7, also wenig mehr als die Hälfte, im Jahr 1975. In der DDR ging die entsprechende Geburtenziffer von 16, 5 im Jahre 1965 auf 10, 8 im Jahre 1975 zurück, vgl. Statistisches Bundesamt (Hg.), Bevölkerungsstruktur und Wirtschaftskraft der Bundesländer, Jg. 1985, S. 50–57; Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik 1989, S. 365f. Der Anteil der über 65jährigen stieg von 1950–1987 in der alten Bundesrepublik von 9, 4 auf 15, 3%, in der DDR von 1950–1989 von 10, 6 auf 13, 2%. Er wird wahrscheinlich 2030 ca. 27% betragen.
Vgl. Hans Günter Hockerts, Vom Nutzen und Nachteil parlamentarischer Parteienkonkurrenz. Die Rentenreform 1972 — ein Lehrstück, in: Karl Dietrich Bracher/Paul Mikat/Konrad Repgen/Martin Schumacher/Hans-Peter Schwarz (Hg.), Staat und Parteien. Festschrift für Rudolf Morsey zum 65. Geburtstag, Berlin 1992, S. 903–934.
Vgl. Gesetz zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung vom 18.12.1989 (Rentenreformgesetz 1992), in: Bundesgesetzblatt 1989, I, S. 2261–2395; vgl. weiter Lutz Leisering, Sozialstaat und demographischer Wandel. Wechselwirkungen, Generationenverhältnisse, politisch-institutionelle Steuerung, Frankfurt a. M. 1992, bes. S. 253–285 über das Rentenreformgesetz 1992.
Von 1960 bis 1996 stieg die durchschnittliche Rentenbezugsdauer im alten Bundesgebiet bzw. in Gesamtdeutschland bei Frauen von 10, 6 auf 18, 5 bei Männern von 9, 6 auf 13, 3 Jahre. Vgl. „Rentenreform 1999 verabschiedet“, in: Bundesministerium für Arbeit, Sozialpolitische Information, Jg. 31, Nr. 13, 30. Dezember 1997.
Vgl. „Entwurf für Rentenreform 1997 beschlossen“, in: ebd., Nr. 7 vom 1. Juli 1997; allerdings soll die steigende Lebenserwartung nur zur Hälfte berücksichtigt werden, um die damit gegebene Belastung auf Beitragszahler und Rentner zu verteilen. Vgl. „Rentenreformgesetz 1999 verabschiedet“, in: ebd., Nr. 11, 17.10.1997.
Vgl. z. B. das abweichende Votum des Kommissionsmitglieds Prof. Dr. Meinhard Miegel, in: Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Vorschläge der Kommission „Fortentwicklung der Rentenversicherung“ o. O., o. J. [Bonn 1997], S. 44–46. Die Kommission wurde von der Bundesregierung im Juni 1996 unter dem Vorsitz von Bundesarbeitsminister Norbert Blüm eingesetzt.
Vgl. Detlev Zöllner, Agrarsozialpolitik, in: Norbert Blüm/Hans F. Zacher (Hg.), 40 Jahre Sozialstaat Bundesrepublik Deutschland, Baden-Baden 1989, S. 413–422. 1987 wurden von den Gesamtausgaben der landwirtschaftlichen Sozialversicherung in Höhe von 8, 1 Mrd. DM rund 60% aus Bundesmitteln finanziert (S. 419). Für 1998 sind im Agraretat des Bundeshaushalts 7.812 Millionen für Soziales, darunter 7.095 Millionen für Alterssicherung, Krankenversicherung und Unfallversicherung vorgesehen (Süddeutsche Zeitung, 9.1.1998).
Vgl. Ernst Wickenhagen, Geschichte der gewerblichen Unfallversicherung. Wesen und Wirken der gewerblichen Berufsgenossenschaften, München/Wien 1980, S. 365–375.
Grundlegend dazu ist die Studie von Günther Schulz, Wiederaufbau in Deutschland. Die Wohnungsbaupolitik in den Westzonen und der Bundesrepublik von 1945 bis 1957, Düsseldorf 1994.
Vgl. Hans-Hermann Hartwich, Sozialstaatspostulat und gesellschaftlicher status quo, Köln/Opladen 1970, S. 248–272.
Vgl. dazu York Dietrich, Eigentum für jeden. Die vermögenspolitischen Initiativen der CDU und die Gesetzgebung 1950–1961, Düsseldorf 1996.
Vgl. Josef Mooser, Abschied von der „Proletarität“. Sozialstruktur und Lage der Arbeiterschaft in der Bundesrepublik in historischer Perspektive, in: Werner Con-ze/M. Rainer Lepsius (Hg.), Sozialgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Beiträge zum Kontinuitätsproblem, Stuttgart 1983, S. 143–189; ders, Arbeiterleben in Deutschland 1900–1970. Klassenlagen, Kultur und Politik, Frankfurt a. M. 1984.
Der Index der Bruttowochenverdienste stieg trotz des Rückgangs der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 45, 1 Stunden 1961 auf 40 Stunden 1988 zwischen 1950 und 1988 von 11.4 auf 131.3 (1980=100) um fast das zwölffache, während der Lebenskostenindex im gleichen Zeitraum sich von 39, 8 auf 122.4 um gut das dreifache erhöhte. Vgl. Gerhard A. Ritter/Merith Niehuss, Wahlen in Deutschland 1946–1991. Ein Handbuch, München 1991, S. 64–66.
Vgl. Michael Wildt, Am Beginn der „Konsumgesellschaft“. Mangelerfahrung, Lebenshaltung, Wohlstandshoffnung in Westdeutschland in den fünfziger Jahren, Hamburg 1994; Thomas Südbeck, Motorisierung, Verkehrsentwicklung und Verkehrspolitik in der Bundesrepublik Deutschland der 1950er Jahre. Umrisse der allgemeinen Entwicklung und zwei Beispiele: Hamburg und das Emsland, Stuttgart 1994; Axel Schildt, Moderne Zeiten. Freizeit, Massenmedien und „Zeitgeist“ in der Bundesrepublik der 50er Jahre, Hamburg 1995.
Vgl. Hockerts, Ausblick, S. 262.
Vgl. Entscheidung vom 28.2.1980, in: Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, Bd. 53, Tübingen 1980, S. 257–313, bes. S. 289ff.
Vgl. Frerich/Frey, Handbuch, Bd. 3: Sozialpolitik in der Bundesrepublik Deutschland bis zur Herstellung der Deutschen Einheit, 2. Aufl., München/Wien 1996, S. 52f.
Vgl. Heinrich Ohl, Der Sozialplan nach dem Betriebsverfassungsgesetz. Recht und Praxis kompensatorischer Leistungen für den Verlust des Arbeitsplatzes, Jur. Diss. Göttingen 1976, S. 13.
§74 des Betriebsrätegesetzes vom 4.2.1920, in: Reichs-Gesetzblatt 1920, S. 164.
Betriebsverfassungsgesetz vom 11.10.1952, in: Bundesgesetzblatt 1952, I, S. 681–695.
Vgl. für die Entwicklung des Kohlenbergbaus vor allem an der Ruhr vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Anfang der 1980er Jahre Werner Abelshauser, Der Ruhrkohlenbergbau seit 1945. Wiederaufbau, Krise, Anpassung, München 1984.
Vgl. Jürgen Kädtler, Gewerkschaften und Arbeitslosigkeit. Zwischen Vollbeschäftigungsziel und selektiver Besitzstandwahrung, Göttingen 1986, S. 218.
Zu deren Entwicklung vgl. Martin H. Geyer, Die Reichsknappschaft. Versicherungsformen und Sozialpolitik im Bergbau 1900–1945, München 1987.
Vgl. Kädtler, Gewerkschaften, bes. S. 249–256.
Ebd., bes. S. 234–249.
Vgl. Abelshauser, Ruhrkohlenbergbau, S. 149f.
Ebd., S. 115–117; Kädtler, Gewerkschaften, S. 240–247.
Vgl. Kädtler, Gewerkschaften, S. 241, 258; Abelshauser, Ruhrkohlenbergbau, S. 113.
Vgl. Kädtler, Gewerkschaften, S. 212f, 274–276, 286–289.
Vgl. Horst Ehmann, Der Schutzzweck des Sozialplans — Verwandler des ganzen Arbeitrechts?, in: ders./Wolfgang Herfermehl/Adolf Laufs (Hg.), Privatautonomie, Eigentum und Verantwortung. Festgabe für Hermann Weitnauer zum 70. Geburtstag, Berlin 1980, S. 3–66, bes. S. 18–23. — Über die Entstehung der Gesetzesbestimmung über den Sozialplan vgl. Michael Kaven, Das Recht des Sozialplans. Ein Leitfaden zur Aufstellung und Durchführung von Sozialplänen, Berlin 1977, S. 20–23.
Bundesgesetzblatt 1972, I, S. 13–43, §§111–113.
Vgl. Edmund Hemmer, Sozialplanpraxis in der Bundesrepublik: Eine empirische Untersuchung, Köln 1988. Basis dieser Untersuchung war eine auf Anregung von Unternehmen und Unternehmensverbänden vorgenommene Befragung von Unternehmen, die Erfahrungen mit Sozialplänen gesammelt hatten, im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft. Vgl. weiter zur Kritik an Sozialplänen Horst-Manfred Schellhaaß, Sozialpläne aus ökonomischer Sicht. in: Zeitschrift für Arbeitsrecht 1989, 167–207.
Vgl. „Arbeitspapier für die Gespräche mit der DDR für einen Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialgemeinschaft zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik“ vom 24.4.1990, in: Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung (AdsD), Bestand SPD-Fraktion in der Volkskammer der DDR, 10. Wahlperiode, Mappe 26, Anlage II, Abschnitt IV: Sozialgemeinschaft, Punkte 4 und 12 (S. 54f).
Vgl. für die SPD die „Änderungsvorschläge zum Bereich Sozialunion’ im Entwurf des Staatsvertrages BRD-DDR (endgültiger Stand 24. April 1990)“ vom 26.4.1990; für die Gewerkschaften: DGB Bundesvorstand „Erste Bewertung des Entwurfs der Bundesregierung für einen Staatsvertrag mit der DDR“ vom 30.4.1990 (AdsD, Bestand SPD-Fraktion in der Volkskammer der DDR, 10. Wahlperiode, Mappe 5 bzw. 27).
Vgl. „Der Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Erklärungen und Dokumente“, hg. vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Juni 1990.
Sebastian Biedenkopf, Interessenausgleich und Sozialplan unter Berücksichtigung der besonderen Probleme bei der Privatisierung und Sanierung von Betrieben in den neuen Bundesländern, Berlin 1994, S. 157.
Richtlinie zu Sozialplänen in den neuen Bundesländern, abgedruckt in: Recht der Arbeit 24, 1991, S. 289–293.
Biedenkopf, Interessenausgleich, S. 160f; Nach Frerich/Frey, Geschichte, Bd. 3, S. 597, hatten allerdings etwa die Hälfte der Betriebe der Teuhandanstalt keine Sozialpläne.
Für Ansätze in dieser Richtung vgl. Helge Berger, Konjunkturpolitik im Wirtschaftswunder. Handlungsspielräume und Verhaltensmuster von Bundesbank und Regierung in den 1950er Jahren, Tübingen 1997.
Vgl. §3 des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft vom 8.6.1967, in: Bundesgesetzblatt 1967, I, S. 582–589; Definition der Ziele in §1. — Zur Bedeutung und Wirkung des Gesetzes vgl. weiter Heinz Lampert, Arbeitsmarktpolitik in der Sozialen Marktwirtschaft, in: Otmar Issing (Hg.), Zunkunftsprobleme der Sozialen Marktwirtschaft, Berlin 1981, S. 753–779; Hartmut Seifert, Öffentliche Arbeitsmarktpolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Zur Entwicklung der Arbeitsmarktpolitik im Verhältnis von Steuerungsaufgabe und Anpassungsfunktion, Köln 1984; Arnold Knigge/Jörg-Volker Ketelsen/Dieter Marshall/Achim Wittrock, Kommentar zum Arbeitsförderungsgesetz (AFG). Ein Kommentar für Studium und Praxis, 2. Aufl., Baden-Baden 1988.
281 OECD, Recommendations of the Council of Manpower Policy as a Means for the Promotion of Economic Growth, 21st May 1964, in: C (64) 48 (Final); Übereinkommen Nr. 122 der Internationalen Arbeitsorganisation von 1964, Abdruck in: Deutscher Bundestag, 6. Wahlperiode, Drucksache VI, 1243, Bonn 1970.
Zahlen nach Frerich/Frey, Handbuch, Bd. 3, S. 598.
Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Hg.), Versicherungsschutz und Leistungen. Erläuterungen zur Sozialen Pflegeversicherung, Bonn 1994; vgl. weiter Margarete Landenberger, Pflegeversicherung als Vorbote eines anderen Sozialstaates, in: Zeitschrift für Sozialreform 40, 1994, S. 314–342.
Vgl. Sozialpolitische Informationen 32, Nr. 2, 13.1.1998.
Weitere 66.000 Personen erhielten zum 31.12.1996 ambulante Leistungen aufgrund privater Pflegeversicherungen, die auch 23.000 Pflegebedürftige im stationären Bereich erfassen.
Vgl. zu den Prinzipien des Gesetzes und seinem Verhältnis zu den älteren Formen der Armenhilfe und Fürsorge Friedrich Barabas/Christoph Sachße, Bundessozialhilfegesetz: Sozialstaatliche Versorgung oder Armenpolizei? in: Kritische Justiz 9, 1976, S. 359–376.
Vgl. Deutsche Bundesbank, Die Ausgaben für Sozialhilfe seit Mitte der achtziger Jahre, in: Monatsbericht April 1996, 48, Nr. 4, S. 35–52. Die Zahl der Ausländer unter den Empfängern von „Hilfe zum Lebensunterhalt“ stieg zwischen 1985 und 1992 von knapp 0, 2 auf gut 0, 7 Millionen oder von 13% auf 35% der zum Jahresende unterstützten Personen (S. 38).
Vgl. Angaben von Bundesgesundheitsminister Seehofer unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, Süddeutsche Zeitung, 6.8.1997. Für 1997 werden die erwarteten Einsparungen in der Sozialhilfe durch die Pflegeversicherung auf ca. 10 Mrd. geschätzt (Äußerung von Bundesarbeitsminister Blüm vom 21.8.1997 nach der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 22.8.1997).
Vgl. Petra Buhr, Wie wirksam ist die Sozialhilfe. Dauer und biographische Bedeutung von Sozialhilfebezug, in: Barbara Riedmüller/Thomas Olk (Hg.), Grenzen des Sozialversicherungsstaates, Opladen 1994, S. 219–247: Die Datengrundlage der Untersuchung ist eine 10%-Längsschnitt-Stichprobe von Sozialhilfeanträgen in Bremen. Erfaßt wurden aufgrund dieser Stichprobe 586 Personen, die 1983 erstmals einen Antrag auf „Hilfe zum Lebensunterhalt“ stellten. Die Sozialhilfeverläufe bis 1.4.1989 wurden verfolgt. — Die 31% der Personen mit einer mittleren Bezugsdauer verteilen sich auf 10% mit 1–2, 7% mit 2–3, 6% mit 3–4 und 9% mit 4–5 Jahren Unterstützung durch die Sozialhilfe (vgl. Frankfurter Rundschau, 15.12.1994). Vgl. weiter Petra Buhr, Dynamik von Armut. Dauer und biographische Bedeutung von Sozialhilfebezug, Opladen 1995; Stephan Leibfried/Lutz Leisering/ Petra Buhr/Monika Ludwig/Eva Mädje/Thomas Olk/Wolfgang Voges/Michael Zwick, Zeit der Armut. Lebensläufe im Sozialstaat, Frankfurt a. M. 1995.
Vgl. Oliver Schumacher, Die Republik der entzweiten Erben, in: Die Zeit, 14.11.1997, S. 41f. Der Wert aller Hinterlassenschaften wird sich dabei vom Ende der 1980er Jahre bis in die ersten Jahre nach 2000 jährlich etwa vervierfacht haben.
Gabriele Müller-List (Bearb.), Montanmitbestimmung. Das Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und Vorständen der Unternehmen des Bergbaus und der Eisen und Stahl erzeugenden Industrie vom 21. Mai 1951, Düsseldorf 1984.
So Lutz Niethammer, Entscheidung für den Westen — Gewerkschaften im Nachkriegsdeutschland, in: Oskar Vetter (Hg.), Aus der Geschichte lernen — Die Zukunft gestalten. 30 Jahre DGB, Köln 1980, S. 224–234, hier S. 233.
Vgl. zum Betriebsverfassungsgesetz: Dorothee Buchhaas, Parteien und Verbände zwischen Kontinuität und Neubeginn (1945–1952). Eine Untersuchung zur Entstehung des Schulordnungsgesetzes in Nordrhein-Westfalen und des Betriebsverfassungsgesetzes, Düsseldorf 1985; Ulrich Engelhardt, Strukturelemente der Bundesrepublik Deutschland. Überlegungen zum Problem historischer Kontinuität am Beispiel der Betriebsverfassung, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 69, 1982, S. 373–392.
Vgl. Thomas Raiser, Mitbestimmungsgesetz. Kommentar, 2. Aufl., Berlin/New York 1984; Rainer Hübner/Rainer Niebuhr, Unternehmenspolitik und Mitbestimmung, in: Ulrich Borsdorf/Hans O. Hemmer (Hg.), Gewerkschaften, Wissenschaft, Mitbestimmung. 25 Jahre Studien- und Mitbestimmungsförderung des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Köln 1979, S. 141–157.
Vgl. die von Dreßler an R. Hildebrandt am 26.4.1990 übersandten „Änderungsvorschläge“ und die „Erste Bewertung“ des Entwurfs des Staatsvertrages durch den DGB-Bundesvorstand vom 30.4.1990, AdsD, Bestand SPD-Fraktion in der Volkskammer der DDR, 10. Wahlperiode, Mappe 5 bzw. 27. -Dreßler berief sich dabei auf die „Bereitschaft der DDR-CDU für volle paritätische Mitbestimmung einzutreten“.
Vgl. Wolfgang Däubler (Hg.), Arbeitskampfrecht, 2. Aufl., Baden-Baden 1987.
Vgl. Frerich/Frey, Handbuch, Bd. 3, S. 192–194, 646f; Deregulierungskommission. Unabhängige Expertenkommission zum Abbau marktwidriger Regulierungen (Hg.), Marktöffnung und Wettbewerb, Stuttgart 1991. Speziell zum Arbeitsmarkt vgl. S. 133–160.
Peter Hanau, Befristung und Abberufbarkeit nach dem Beschäftigungsförderungs-gestez 1985, in: Recht der Arbeit 40, 1987, S. 25–29.
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Ritter, G.A. (1998). Der Ausbau des Sozialstaates und die Differenzierung der Sozialpolitik in der Bundesrepublik. In: Soziale Frage und Sozialpolitik in Deutschland seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Otto von Freising-Vorlesungen der Katholischen Universität Eichstätt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11398-0_6
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