Zusammenfassung
Teilautonome Arbeitsgruppen mit Aufgabenintegration und Aufgabenrotation zwischen den Mitarbeitern weisen besonders hohe Anforderungen an die Ergonomie der Mensch-Maschine-Schnittstellen auf. Die jüngere europäische Gesetzgebung zum Arbeitsschutz — insbesondere die Maschinenrichtlinie und die Bildschirmrichtlinie der EG — verpflichtet die Unternehmen zur Berücksichtigung ergonomischer Anforderungen an die Gestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstellen. Diese Regelungen bedürfen jedoch der inhaltlichen Konkretisierung durch technische Normen, die detaillierte software-ergonomische Kriterien aufstellen. Die vorliegenden software-ergonomischen Normen, insbesondere DIN 66 234 Teil 8 und ISO 9241 Teil 10, beschränken sich jedoch auf die Aufstellung von Grundsätzen, die nicht unmittelbar prüfbar sind, während die DIN 66 285, die ein Prüfverfahren regelt, nur unzureichende ergonomische Anforderungen defmiert. Zur betrieblichen Implementation der softwareergonomischen Bestimmungen des europäischen Arbeitsschutzes ist daher die Erarbeitung eines Katalogs von prüfbaren software-ergonomischen Kriterien erforderlich.
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Eichener, V. (1993). Software-ergonomische Normung im Rahmen des europäischen Arbeitsschutzes. In: Konradt, U., Drisis, L. (eds) Software-Ergonomie in der Gruppenarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11380-5_6
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