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Von der Herrschaft der Professionals zur Herrschaft der Technokraten — Die Metamorphose strategischer Macht

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Singapur: Herrschaft der Professionals und Technokraten — Ohnmacht der Demokratie?
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Zusammenfassung

1980 befanden sich die Professionals auf dem Höhepunkt ihrer strategischen Macht. Sie kontrollierten nicht nur die politischen und “parapolitischen” Organisationen des Landes; sie waren darüber hinaus über ein von ihnen dominiertes, personales, korporatistisches Netzwerk mit sämtlichen bedeutenden gesellschaftlichen Großgruppen verflochten (vgl. Kapitel 2.2.1 und 2.2.2). Durch eine enge Kooperation mit den höheren staatlichen Verwaltungsfachleuten besaßen sie nicht nur einen festen Zugriff auf die Bürokratie; durch die Verwaltungsbeamten konnten sie auch ihre wirtschaftlichen und sozialpolitischen Pläne effektiv umsetzen. Dies führte wie wir gesehen haben, im Laufe der 70er Jahre in der Wirtschafts- und Sozialpolitik zu tiefgreifenden Strukturveränderungen (vgl. Kapitel 2.2.5). Mit der Etablierung von Staatsunternehmen konnten sie zudem ihren politischen Erfolg auf eine profitable wirtschaftliche Grundlage stellen und absichern (vgl. Kapitel 2.2.4). Sie avancierten damit endgültig zur dominanten strategischen Gruppe der 70er Jahre. Auch die Legitimationszuweisung der Bevölkerung an die politische Führung schien Anfang der 80er Jahre so stark wie selten zuvor. In der Parlamentswahl von 1980 erzielten die Professionals das zweitbeste Ergebnis seit der Gründung der People’s Action Party. 77,7% aller wahlberechtigten Singapurer sprachen sich für die PAP aus, 5,3 % mehr als bei der Wahl von 1976.

“All I have proved is that if you are determined enough and you’ve got a cohesive leadership and a people willing to work with that leadership, you can make a country work with almost all the major factors against it, provided everybody knows, look, we are going against the tide. And willing to row that way. That’s all I’ve proved. My problem is that the tide is still against us. And a younger generation believes it isn’t, but I know it is. All we’ve succeeded, is putting a motor onto the canoe. It’s got some power of its own but it’s still going against the stream.” (Lee Kuan Yew, BBC Interview 10.8.90, in: SIMBA Newsletter, Oktober’ 90)

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Anmerkungen

  1. So z.B. bei Choo 1985 und Vasü 1992

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  2. Die Daten wie auch alle folgenden sozialstrukturellen Angaben zu den Politikern, entstammen unterschiedlichen Quellen. Den Grundstock für die Sozialisationsprofile der Parlamentarier der 80er und 90er Jahre bildet ein privatangelegtes Karteikartenarchiv der Bibliothekarin der Parliamentary Library of Singapore, welches dem Autor freundlicherweise zugänglich gemacht wurde. Das Archiv setzte sich aus Zeitungsartikeln und Presseerklärungen der PAP zusammen. Mit Hilfe des Archivs wurde vom Verfasser eine eigene Datenbank angelegt, die im Laufe der Zeit durch Interviews, weiteres Zeitungsmaterial im Archiv der Straits Times und Sekundärmaterial ergänzt wurde. Ein Abdruck der wichtigsten Daten aus dieser Datenbank, in der alle 127 Abgeordnete, die in den 80er Jahren im Parlament saßen, nach unterschiedlichen Sozialisationskriterien und politischen Funktionen auf gelistet werden, findet sich im Anhang Vennewald 1994.

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  3. Zu den Residents Committees (RCs) vgl. Punkt 3.2.3.

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  4. Die Zahl der vergebenen Stipendien variierte im Laufe der Zeit und richtete sich nach Geburtenjahrgangszahlen und zukünftigen “Verwertungszahlen”. 1970 wurden 168 Stipendien vergeben, 1975=215, 1980=404, 1985 = 175, 1989=261 (Singapore Business, November 1990: 54)

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  5. Vgl. hierzu auch Chan 1980: 9.

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  6. Chan definiert in ihrer Untersuchung der Parlamente 1972 und 1979 einen Technokraten als: “a person who is a professional by training or one who possesses a post-graduate degree. His contribution to political life would be his technical expertise in initiating, modifying and facilitating physical, economic and social planning.” (Chan in: Chan, Quah, Seah 1987: 87)

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  7. Bis auf ein Mitglied, sind 1980 alle ZK Mitglieder Minister. Gleiches gilt für das ZK von 1991–92, wo ebenfalls lediglich ein ZK-Mitglied, Dr. Tan Cheng Bock, kein Minister ist.

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  8. Die Zahl 9.000 ermittelte Chan aufgrund von Aussagen Toh Chin Chyes, der die Mitgliederzahl aller in Singapur registrierten Parteien auf 10.000 schätzte (Chan, in: Chan, Quah, Seah 1987: 160). Damit hätte die PAP seit 1966 ca. 5000 Mitglieder weniger. 1966 wurde die Mitgliederzahl auf 14.830 veranschlagt (Pang 1971: 51)

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  9. Ähnlich wie Chan äußert sich auch Choo: “Party workers did not support wholeheartedly the new leaders that were imposed on them from above. Further, these new parliamentary candidates worsened their relationships with the branch workers when they brought in their own staff during the political campaigns.” (Choo 1985: 105)

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  10. 1988 betrug das Durchschnittseinkommen aller singapurischen Haushalte 2.213 S$ (Department of Statistics 1990: 25). Mit 1.011 S$ und 1.508 S$ lagen das Haushaltseinkommen der Bewohner der 1-bis 2-Zimmerwohnungen bzw. die 3-Zimmerwohnungen deutlich unter dem Verdienstdurchschnitt (ebd.: 48). Der Verdienst der Bewohner der 4-und 5-Zimmerwohnungen sowie der privaten Wohnungen und Bungalows lagen mit 2.491 S$, 5.374 S$ und 5.980 S$ deutlich über dem Durchschnitt (ebd.).

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  11. Division II, deren Mitarbeiter mit der Ausführung der geplanten Maßnahmen beschäftigt ist, sank im gleichen Zeitraum (1980-1991) marginal von 22.724 auf 20.501 (=9,8%); Division III, die aus Angestellten und technischem Personal besteht, sank von 23.947 auf 20.416 (=14,7%); Division IV, welche weitgehend aus Arbeitern und Angestellten besteht, sank am stärksten von 15.127 auf 8.512 (=43,7%). Quelle:Department of Statistics 1991/1992: Tabelle 3.8.

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  12. 1988 fielen noch einige andere Unternehmen unter die Aufsicht der MND (vgl. Temasek Management Service 1988). Diese Unternehmen wurden in den folgenden Jahren unter die Aufsicht der Temasek Holdings gestellt.

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  13. Dies geht aus einem dem Verfasser übergebenen vertraulichen internen Dokument hervor.

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  14. Zu den neuesten Strategien bezüglich der Staatsunternehmen vgl. Kapitel 5.2.

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  15. So gibt es bislang nur einen einzigen Artikel, der ausführlicher über dieses Unternehmen berichtet. Vgl. SB, Juni 1990: 20ff.

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  16. Details vgl. Vennewald 1994

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  17. Für die GLCs waren leider nur Zahlen für 1990 erhältlich. Zusammen betrugen die Profite aller 44 GLCs 2,082 Mrd. S$ (errechnet nach Datapool 1992).

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  18. Laut Singapore Budget 1992/93 betrugen die Revenuen für das Budgetjahr 1990/91 20,630 Mrd. S$ (Singapore Government 1992 b)

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  19. Leider waren für “Singapur Gesamt” keine Zahlen für 1989 erhältlich. Es wurden somit die Vermögen der StBs und GLCs aus dem Jahre 1990/91 mit dem Gesamtvermögen aller lokalen Unternehmen von 1989 verglichen. Diese betrugen laut Department of Statistics (1992c: 6) 242,397 Mrd S$. Das Gesamtvermögen der ausländischen Unternehmen belief sich im gleichen Jahr auf 639,756 Mrd. S$ (ebd.).

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  20. Wong 1975/76, Tan 1975/76 und Low 1975/76.

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  21. Leider war eine solche Gesamtanalyse für die GLCs nicht möglich. Nach dem Erkenntnisstand des Verfassers dürfte sie sich jedoch bezüglich der Großunternehmen nicht wesentlich von der hier für die StBs dargelegten unterscheiden. Bezüglich der beiden obersten Kontrollebenen innerhalb des GLC-Sektors, werden jedoch weiter unten noch einige sozialstrukturelle Angaben zu den unterschiedlichen Kontrollgruppen gemacht werden.

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  22. Die folgende Untersuchung basiert ausschließlich auf dem Material der beiden Temasek Directories von 1988 und 1991. Die biographischen Daten und Fakten über die unterschiedlichen Gruppen der Technokraten, die in diesen Unternehmen beschäftigt sind und sie kontrollieren, wurden in einer weiteren Datenbank gesammelt, die sowohl die Informationen der Directories als auch Informationen aus dem Archiv der Straits Times enthält. Im folgenden zitiert mit “Datenbank Vennewald II”. Einzelheiten über die dreizehn bedeutendsten Persönlichkeiten dieses Sektors befinden sich im Anhang von Vennewald 1994.

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  23. Eine ähnliche Analyse führte auch Lim Mah Hui für Malaysia durch. Vgl. Lim Mah Hui 1981.

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  24. Die Public Service Commission ernennt die Elitebeamten des Administrative Service.

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  25. Leider ist der Artikel von 1985 der einzige Artikel, der über dieses Organ berichtet. Journalisten und Akademiker konnten dem Verfasser bezüglich der derzeitigen personellen Zusammensetzung nicht weiterhelfen; viele waren nicht einmal darüber informiert, daß es ein solches Organ überhaupt gibt. Aufgrund der unsicheren Forschungssituation (vgl. Vorwort) hielt der Verfasser es für nicht angebracht, bei den Behörden direkt vorzusprechen, obwohl ein solcher Weg vielleicht erfolgversprechend gewesen wäre. Insgesamt handelt es sich jedoch um einen für die Regierung sehr sensiblen Forschungsbereich. Wie dem Verfasser ein Mitarbeiter aus einem der GLCs berichtete, wurden nicht einmal der stellvertretenden Direktorin des Institute of Policy Studies (IPS) Informationen zu diesem Bereich ausgehändigt (Interview W1). Der Besitzer einer privaten Beratungsfirma warnte den Verfasser vor der “Explosivität”, die die Forschungsergebnisse auslösen könnten.

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  26. Einzelheiten vgl. Vennewald 1994

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  27. Da es in einigen Fällen keine vollständige Überschneidung zwischen der Stellung einer Person im Staatsunternehmenssektor und der politischen Funktion gab, mußte für jede Person eine qualitative Gewichtung zwischen den beiden Zuordnungskriterien vorgenommen werden. Einige der Vorstandsvorsitzenden und-mitglieder erfüllten z.B. nicht das erste Kriterium, mußten jedoch aufgrund ihrer dominanten Stellung innerhalb einer Holdinggruppe der “Dreizehner Gruppe” zugerechnet werden (Hwang P.Y., Lim Ming Seong, Kwa Soon Bee). Andere erfüllten nicht das zweite Kriterium. Obwohl sie eine exponierte Stellung im GLC-Sektor besaßen, fehlte ihnen die offizielle bürokratische oder politische Position. Diese Personen, wie z.B. Michael Farn, wurden entweder einer zweiten Gruppe zugeordnet oder, wie Au Eng Kok, aufgrund ihrer sehr dominanten Stellung in einer Unternehmensgruppe trotzdem zur ersten Gruppe hinzugezählt.

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  28. Zur graphischen Darstellung dieser Zusammenhänge vgl. Vennewald 1994.

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  29. Die einzige Ausnahme bildet hier Lim Ming Seong, der den Rüstungs-und High-Tech Sektor als Philipp Yeos “Leutnant” kontrolliert.

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  30. Vgl. Vennewald 1994, Schaubüd 6a.

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  31. Eigene Auswertung aufgrund der Erhebung von Lee Yoke Teng 1972/73. Chwee Huat Tan (1974) hat für 10 Top-Bürokraten größere Vorstandssitzkonzentrationen festgestellt. Danach halten die oberen 10 Bürokraten 93 Vorstandssitze. Vgl. ebd.: 101. Chwee Huat gibt jedoch leider keine Gesamtübersicht.

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  32. Vgl. im Detail Vennewald 1994

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  33. Die Gründungsdaten der GLCs im Temasek Directory schließen aus, daß es sich hierbei um ein Erfassungsproblem des Temasek Management Service gehandelt hat. In der Tat wurden zwischen 1988 und 1991 118 neue GLCs mit insgesamt 356 neuen Vorstandssitzen gegründet.

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  34. Die folgenden Informationen basieren auf diesen Artikeln, den geführten Gesprächen mit J3 und einem “Kontrollgespräch” mit einer leitenden Angestellten von STH (Interview G11). Beide Informanten konnten glaubwürdig darstellen, daß in unterrichteten und informierten Kreisen vor allem der Privatwirtschaft der Machtzuwachs der Technokraten durch die Ausdehnung des Staatsunternehmenssektors mit großer Sorge betrachtet wird.

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  35. Yeos Aufstieg ist symptomatisch für den Aufstieg eines Technokraten in Singapur. Anfang der 80er Jahre war Yeo einer der wenigen höheren Beamten, der Erfahrung in der Informationstechnologie besaß. Als zweiter PS für Verteidigung leitete er das Committee On National Computerisation (CNC). Hier plante er mit einigen wenigen Mitarbeitern eine Strategie zur Computerisierung der Bürokratie. Diese wurde bald darauf implementiert, wobei nicht die Privatwirtschaft, sondern ein neu gegründetes Statutory Board, das National Computer Board (NCB), das 100 Mill. S$ Projekt ausführte (ST, 8.12.88: 5). Yeo über das Projekt: “The NCB as a statutory board was created out of nothing. “I took a lot of short cuts and was very flexible in the formation of the NCB. My confidence level was very high because the Government was supportive. So I moved as quickly as possible.” (ebd.). Innerhalb von wenigen Jahre war die Computerisierung mit einem Nettogewinn von 0,71 S$ pro ausgegebenen S$ durchgeführt (ebd.). Aufgrund dieses Erfolges wurde Yeo 1985 Vorsitzender der staatlichen wirtschaftlichen Planungsbehörde, EDB, wo er versuchte, wiederum zum großen Teil über die Köpfe der einheimischen Industrie hinweg, eine High-Tech Industrialisierung Singapurs voranzutreiben.

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  36. Die Verluste beliefen sich 1992 offiziell auf 164 Mill. S$. Der Finanzminister, Richard Hu, lehnte es im Parlament ab, zu den Gründen für die hohen Verluste Stellung zu beziehen. Die Ergebnisse einer internen Untersuchung wurden nicht veröffentlicht (vgl. hierzu ST, 30.5731.5.1992: 1). Nach Angaben von J3 liegen jedoch die Verluste von STH wesentlich höher. Einer der von J3 nicht veröffentlichten Artikel spricht von “several hundred million dollars”.

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  37. Im Gegensatz zu Yeo gehört Pillay einer älteren Generation von Beamten an. Wie die anderen älteren Top-Bürokraten, die im Staatsunternehmenssektor bestimmte historisch gewachsene, funktional zusammengehörige Unternehmensgruppen leiten (vgl. Schaubild 9a, Vennewald 1994), so gehört auch Pillay zu den Bürokraten, die sich langsam nach oben gedient haben. 1965 arbeitete er als stellvertretender Direktor zunächst im Public Works Department. 1968 wurde er bereits “Acting PS”. 1971 übernahm er SIA und baute die Fluggesellschaft zu einer der erfolgreichsten in der Welt aus. 1979 wird er Vorsitzender der Staatsbank DBS, 1985 Managing Director der Monetary Authority of Singapore und der Government of Singapore Investment Corporation (Details vgl. ASEAN Forecast, Juni 1984: 96, detaillierter Lebenslauf in: Sunday Times, 14.7.91). Im Gegensatz zu Yeo arbeitet Pillay “lautlos” hinter den Kulissen, sprach sich 1988 gegen eine Diversifizierung der Staatsunternehmen aus (ST, 20.7.88) und plädierte auch im Bankensektor für eine strenge Trennung von Bankgeschäften und anderen nicht-finanziellen Unternehmungen (ST, 30.6.88). Im Gegensatz zu Yeo ist Pillay vorsichtiger, was die überhastete wirtschaftliche Entwicklung anbelangt. Nur zögerlich und aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit war er 1990 bereit, daß SIA ein 5-Sterne Hotel in Singapur baut (ST, 10.2.90). Pillays Dilemma ist jedoch, daß er von Informationstechnologie geringe Kenntnisse besitzt und damit mit einer gewissen Spannung abgewartet werden darf, wie er STH wieder saniert und der Unternehmensgruppe eine neue Richtung geben kann.

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  38. Asher stellt gegen Ende der 80er Jahre eine Reduktion dieser Quote auf 67,4% fest. Asher 1991b: 5.

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  39. Über die unterschiedlichen Möglichkeiten und Voraussetzungen der Nutzung der einzelnen Programme vgl. im Detail Asher 1991a.

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  40. Dabei wiesen die einzelnen Jahresraten große Unterschiede auf. So betrugen die Produktivitätsraten in den einzelnen Jahren: 1981: 9,2%; 1982: −0,7%; 1983: 9,1%; 1984: 7,2%; 1985: −1,5%; 1986: 13,6%; 1987: 3,7%; 1988: 2,0%; 1989: 3,8%; 1990: 4,6%; 1991: 3,4% (Statistical Yearbook 1991/1992: Tabelle 3.9).

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  41. Die Studie von Young ist nicht die einzige, die die Schwachpunkte der singapurischen Wirtschaft in der ungleichmäßigen Entwicklung von ausländischem-und Staatskapital auf der einen Seite und inländischem Klein-und mittelständischem Kapital auf der anderen Seite sieht. Zu ähnlichen Aussagen über diese strukturelle Schieflage mit ihren Folgen für die totale Faktorproduktivität vgl. Krause, Koh, Lee 19902.

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  42. Ähnlich Krause, Koh, Lee 19902:15. Krause veranschlagt für die Zeit von 1972–1980 die totale Faktorproduktivität auf −0,9.

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  43. Im Bildungswesen der 80er Jahre wurde weiterhin sehr viel Wert auf sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Fächer gelegt. In den Stundenplänen der Grundschulen (Primary) nahmen diese Fächer zwischen 69% (1–4 Klasse) und 80% (5–6 Klasse) des Stundenplanes ein. In den Mittelschulen betrugen die entsprechenden Anteile 63% (Secondary 1 und 2), bzw. 65% (Secondary 3 und 4, Expresskurs). Vgl. Ministry of Education 1987: 54ff.

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  44. Durch Statistiken ist belegt, daß je höher das Ausbildungsniveau der Singapurer ist, desto höher auch ihr Einkommen. So betrug das Haushaltseinkommen derjenigen Familien, deren Hauptverdiener eine akademische Ausbildung durchlaufen hatten, 1987/88 5.859 S$, das derjenigen, die eine Grundschulausbildung besaßen dagegen nur 1.556 S$. Das Gehalt derjenigen, die eine Mittelschulausbildung besaßen belief sich auf 2.265 S$. (Department of Statistics 1990: 109)

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  45. Ab 1991 findet diese Prüfung nach dem vierten Grundschuljahr statt. Vorbild wurde hier das deutsche Schulsystem (Bildungsminister Tony Tan, Parlamentary Debates, 14.3.91: Kolumne 545). Eine sehr gute graphische Darstellung des gesamten Bildungssystems samt seiner Prüfungen und den ab 1991 implementierten Veränderungen findet sich in: Action Commitee for Indian Education (ACIE) 1991: 48/49 oder auch in Low, Toh, Soon 1991: 212. Vgl. auch weiter unten.

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  46. Vgl. ähnlich Ministry of Education 1987b: 111.

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  47. Interviews A1, A2, A3. Eine zumindest bildungspolitische Gleichstellung zwischen akademischer und beruflicher Ausbildung findet erst in den 90er Jahren statt. Zu den diesbezüglichen Veränderungen vgl. weiter unten.

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  48. Diese sogenannten Special Assistant Plan Schulen (SAP-Schulen) sollten bis April 1992 auf fünfzehn erhöht werden (Minister of State for Education, Dr. Seet Ai Mee in: Parliamentary Debates, März 1991: 524).

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  49. Dieses Institut übernahm bis Ende der 80er Jahre die Lehrerausbildung.

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  50. Die Raten für die anderen Jahre betrugen 51,1% (1982), 59,8% (1983), 56,3% (1984), 47,0% (1985) und 49,2% (1986). Vgl. Low, Toh, Soon 1991: 111.

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  51. Um die “Examenshölle”, durch die die Universitätsstudenten gegangen sind, zu verdeutlichen, sollen im folgenden die Betroffenen selber zu Wort kommen: “Our education system has undergone many changes, changes aimed to bring out the greatest potential in a child and at the same time minimise educational wastage. ... The Singapore child gets his first taste of school at the age of three, four or five when he joins the kindergarten or pre-primary school. ... Parents especially, anxious that their children should get a headstart, push them and stretch them before they are ready to be stretched, in the mistaken belief that the child who knows his Primary One work before he starts Primary One, will be able to make the grade in school later on. At the age of seven, the child enters Primary One. ... He has to cope with continual assessments, and even memorise as many as a hundred words for his mid-year examination and then there’s the end of the year examination. ... Then there are the tuition classes that he has to attend to make doubly sure that he gets through the all-important Primary Three Examination. ... The academic rat-race has begun. Is he destined to join the ranks of the elite or should he be a member of the unskilled workforce? Is he going to be the ‘gifted’ kid of the future or is he going to be branded as a ‘monolingual’? ... A common screening examination at Primary Three is used to select the ‘gifted pupils’. The top 5%, considered as the exceptionally bright kids, go through another selection examination and based on their performance, a selected few are channeled into the Gifted Programme, a Programme that is gaining much prestige today. ... Having gone through countless assessments and internal examinations, and further internal streaming (science vs arts) pressured by teachers and parents, the SAP and Express students move onto their next hurdle-the GCE ‘O’ Level Examination. The GCE ‘O’Level Certificate is the students’ passport to a better and brighter future. Students compete with each other for the 8 or 9 distinctions. Schools compete to outdo each other. A pass in this examination is of significance to the individual and the institutions.” (Aus dem Bericht von Schülern der Victoria Junior School, in Ministry of Education 1987b: 110-112)

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  52. Zusätzlich zu den bereits bestehenden beiden Möglichkeiten (Englisch und Muttersprache beide als erste Sprachen und Englisch als erste und Muttersprache als zweite Sprache) gibt es jetzt noch die Möglichkeit entweder Englisch als erste und die Muttersprache als zweite, jedoch nur mündlich zu beherrschende Sprache zu wählen oder sogar die Muttersprache als erste Sprache und Englisch als zweite Sprache zu wählen. Vgl. ST, 10.3.91.

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  53. Zu einer ähnlich gelagerten Kritik, wenn auch in moderate Formen verpackt, vgl. Low, Toh, Soon 1991: 214-217.

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  54. Howe gehört zu den wenigen obersten Verwaltungsangestellten der “ersten Stunde”, die Mitte der 70er Jahre in die Politik gehen. Als ehemaliger PS im Büro des Premierministers zählt er zu den engen bürokratischen Vertrauten Lee Kuan Yews.

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  55. Dies ergab eine Analyse der diversen Budgets der 80er Jahre. Für Details vgl. Vennewald 1994.

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Vennewald, W. (1993). Von der Herrschaft der Professionals zur Herrschaft der Technokraten — Die Metamorphose strategischer Macht. In: Singapur: Herrschaft der Professionals und Technokraten — Ohnmacht der Demokratie?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11369-0_4

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