Einleitung

Zusammenfassung

Als vor drei Jahren mit den Vorbereitungen zu diesem Buch begonnen wurde, schien an vielen Orten der Welt die Demokratie auf dem Vormarsch zu sein. Zwischen 1974 und 1990 bewältigten immerhin dreißig Staaten den schwierigen Übergang zu demokratischen politischen Strukturen. Damit stieg die Zahl der zu Beginn dieser Dekade demokratisch regierten Länder auf sechzig (Huntington 1991: 14). Drei politisch ereignisreiche Jahre später ist es fraglich, ob die “Dritte Welle der Demokratisierung” (Huntington 1991) noch mehr Länder erfassen wird. In vielen Teilen der Welt findet derzeit anstatt einer demokratischen Renaissance eher eine Restauration autoritärer Herrschaft statt. Gerade dort, wo es, wie z.B. in Osteuropa, zum Zusammenbruch autoritärer Regime gekommen ist, bestimmen nun Konflikte die Tagespolitik, von denen man annahm, daß sie längst einer vergangenen Epoche angehören würden. Ethnische, nationalistische und religiös fundamentalistische Auseinandersetzungen bedrohen zur Zeit wieder massiv die Hoffnungen auf eine demokratischere und friedlichere Welt. Doch selbst wenn sich der “Prozeß der Zivilisation” (Elias) als nicht umkehrbar erweisen sollte, so scheint damit der historische Sieg der Demokratie noch lange nicht gewiß.