Zusammenfassung
„Rekodiertes“ Verhalten ist lebendiges Verhalten, das wie ein. Streifen Film behandelt wird. Solchermassen behandeltes Verhalten kann beliebig umarrangiert und rekonstruiert werden. Es wird dadurch unabhängig von den kausalen Systemen (sozialer, psychologischer und technischer Art), denen es seine Existenz verdankt. Es hat ein Eigenleben. Die ursprüngliche „Wahrheit“ oder ihre „Quelle“ kann ignoriert und verloren werden, oder es kann ihr direkt widersprochen werden und das sogar während diese gleiche Wahrheit und Quelle ganz offensichtlich geehrt und beachtet wird. Es mag unbekannt bleiben oder geheimgehalten werden, wie diese „Streifen“1 von Verhalten, die wir im weiteren Verlauf „rekodiertes Verhalten“ nennen werden, gefunden oder entwickelt, wie sie durch Mythen oder Tradition geformt wurden. Obwohl ursprünglich ein Prozess und benutzt im Probeprozess, um einen neuen Prozess, den der Aufftihrung, hervorzubringen, ist dieses rekodierte Verhalten selbst kein Prozess, sondern ein Ding, Gegenstand, Material. Rekodiertes Verhalten kann lang andauern, wie in einigen Dramen und Ritualen, kann sich aber auch als sehr kurzlebig erweisen, wie in manchen Gesten, Tänzen oder Mantras.
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Literatur
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Schechner, R. (2003). Ritual und Theater: Rekonstruktion von Verhalten. In: Belliger, A., Krieger, D.J. (eds) Ritualtheorien. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11314-0_21
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