Zusammenfassung
In den achtziger Jahren setzte als Folge der quer durch die Sozialwissenschaften an Bedeutung gewinnenden konstruktivistischen Perspektive eine neue Welle kritischer Auseinandersetzung mit den gängigen Kulturkonzepten ein, die bis heute fortdauert. Nachfolgend wird zunächst die Diskussion in den ethnologischen Disziplinen verfolgt, da deren Ergebnisse und auch die einzelnen Argumentationslinien eine ausgesprochene Bereicherung für soziologische Konzeptionalisierungen sozialer Welt darzustellen vermögen, auch wenn, wie sich zeigen wird, die Debatte in einer ausgesprochenen Soziologisierung der ethnologischen Modelle mündete. Viele der Fragen, die dabei aufgeworfen wurden, hatten die Kulturtheorie freilich seit Anbeginn beschäftigt. Die Vielgestaltigkeit und Vielzahl der mittlerweile vorgebrachten Kritikpunkte Hess jedoch immer mehr Zweifel an der Brauchbarkeit der Kategorie aufkommen. Diese Zweifel an bisherigen Formulierungen des Kulturkonzepts beziehen sich heute in der Formulierung Geertz ‘auf nahezu alle seine Aspekte: „Questions about the coherence of life-ways, the degree to which they form connected wholes. Questions about their homogeneity, the degree to which everyone (...) shares similar beliefs, practices, habits, feelings. Questions about discreteness, the possibility of specifying where one culture (...) leaves off and the next (...) begins. Questions about continuity and change, objectivity and proof, determinism and relativism, uniqueness and generalization, description and explanation, consensus and conflict, otherness and incommensurability — and about the sheer possiblity of anyone, insider or outsider, grasping so vast a thing as an entire way of life and finding the words to describe it.“1
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Bormann, R. (2001). Soziale Verortungen: Das Forschungsprogramm nach dem epistemologischen Perspektivenwechsel. In: Raum, Zeit, Identität. Forschung, vol 115. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11235-8_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11235-8_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3089-4
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