Zusammenfassung
Rückblickend ist der radikale Organisationswandel der Volkssolidarität eine Erfolgsgeschichte. Ihre Konsolidierung kann nach Abschluss der Untersuchung im Jahr 1996 als weitgehend gelungen betrachtet werden. Die Volkssolidarität ist damit eine der ganz wenigen ostdeutschen Organisationen, die die deutsche Vereinigung ohne Zusammenschluss mit einer entsprechenden westdeutschen Partnerorganisation überstanden hat. Über die Mitgliedschaft im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband hat sie sich in die Institution der freien Wohlfahrtspflege integriert. Sie ist in allen fünf neuen Ländern und in Berlin mit Landesverbänden präsent und schließt insgesamt etwa 140 Kreisverbände zusammen.
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Literatur
Diese Beobachtung lasst sich jedoch nicht nur bei der Volkssolidarität machen. Auch andere Wohlfahrtsverbände erwiesen sich zu Beginn der deutschen Vereinigung als in diesem Sinne opportunistisch (vgl. Angerhausen et al. 1998).
Ähnliche Befunde werden auch aus Untersuchungen mit anderem theoretischen Hintergrund berichtet. So fallen nach dem Evolutionskonzept vor allem solche Organisationen der Konkurrenz zum Opfer, die zuwenig Umweltaufmerksamkeit entwickeln, „eine zur Absorption von Umweltunsicherheit untaugliche Binnendifferenzierung ausbilden oder das Problem der Koordination ihrer autonomen Untereinheiten nicht zu lösen vermögen“ (Wiesenthal 1990: 85). Letzteres passiert entweder dann, wenn die Untereinheiten überreguliert sind und über keine Autonomie mehr verfügen, oder wenn die Organisation zu schwach integriert ist, „als dass die weniger erfolgreichen Einheiten an andernorts erzielten (Lern-) Erfolgen partizipieren können ” (Wiesenthal 1990: 85 ).
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Angerhausen, S. (2003). Radikaler Organisationswandel. In: Radikaler Organisationswandel. Bürgerschaftliches Engagement und Nonprofit-Sektor, vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11227-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11227-3_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3609-4
Online ISBN: 978-3-663-11227-3
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