Zusammenfassung
Der folgende Erfahrungsbericht zur Praxis hermeneutisch-lebensgeschichtlicher Forschung ist entstanden im Rahmen eines hochschuldidaktischen Forschungsseminars (an der Universität zu Köln). Zentrale Fragen waren: Wie werden die objektiven Anforderungen des Studiums von den Studenten aufgrund ihrer jeweils verschiedenen lebensgeschichtlichen Erfahrungen verarbeitet? Was für Handlungen vollziehen die Studenten, und in welchen Plänen bilden sich diese ab? Als Forschungsziel hatte ich formuliert: Wie können unter den gegebenen Bedingungen an der Hochschule (dessen Interaktionssystem mit den Stichworten Vermassung, Verschulung, Bürokratisierung gekennzeichnet werden muß) Lernprozesse in ihrer Selbständigkeit und Autonomie gefördert werden? Mir ging es also um den Ausbau der Handlungsfähigkeit der Studenten gegenüber ihrer Hochschulumwelt, um Maßnahmen, die ihnen helfen, sowohl ihr Studium besser zu bewältigen als auch, sich den Anforderungen gegenüber selbständiger zu bewegen. Ein solches Programm macht methodisch komplexe Rekonstruktionen der Realität nötig: Durch Erzählung und Zuhören, Biographie und Autobiographie, teilnehmende Beobachtung, expressive Situationsschilderung sowie gemeinsames reflexives Handeln. Meine Hoffnung war, daß damit zumindest individuell und situationsspezifisch eine hilfreiche Aufklärung für die Betroffenen gewährleistet wird. Die Rekonstruktion des Geschehens sollte den Studenten Gelegenheit geben, ihr bisher erworbenes sozialwissenschaftliches Wissen am konkreten Fall zu aktualisieren und auf seine Brauchbarkeit zu erproben.
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Heinze, T. (1987). Hermeneutisch-lebensgeschichtliche Forschung als Lernprozeß. In: Qualitative Sozialforschung. WV studium, vol 144. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11217-4_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11217-4_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-22144-1
Online ISBN: 978-3-663-11217-4
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