Zusammenfassung
Die Besinnung auf den Lerner, die sich in der aktuellen Debatte um die Qualität beim E—Learning abzeichnet, vollzieht sich auch in einem größeren Rahmen in der Weiterbildung allgemein, indem sich auch hier die Rolle des Lerners wandelt. Harvey und Burrows (1992) sprechen diesbezüglich vom „Empowerment” des Lerners, der so einen größeren Stellenwert im pädagogischen Aushandlungsprozess bekommt. Gnahs (1998, 1999) konstatiert eine zunehmend größere Definitionsmacht für den Lerner in Bezug auf die Qualität im Bereich berufli— cher Bildung. Insgesamt lassen sich vier Gründe identifizieren, die diese Entwicklung unterstützen und beschleunigen.
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Literatur
LMS steht für Learner Management System und bezeichnet eine Lernplattform, in die technische Funktionalitäten integriert sind, mit denen über den reinen Kursbetrieb hinaus auch noch administrative Vorgänge abgewickelt werden können (Kursverwaltung, Rechnung stellen etc.).
Die beiden augenscheinlich gegensätzlichen Erkenntnispositionen sind auch historischen ‚Konjunkturzyklen’ unterlegen. Standen Anfang des 20. Jahrhunderts primär objektiv gesellschaftliche Strukturen als das primär Relevante im Zentrum der Betrachtung, folgte im Existenzialismus eine stärkere Berücksichtigung des Subjektes, die wiederum abgelöst vom Strukturalismus den Menschen wieder eher gesellschaftlichen Symbolsystemen ausgeliefert sah (vgl. Krauss 2003).
Nach Holzkamp (1993: 213f.) geschieht Lernen gemäß eines gewählten Lernprinzips, zum Beispiel das Aufteilen einer großen Stoffmenge in kleinere überschaubar Teile. Bei der lernenden Annäherung an den Gegenstand wird nach diesem zunächst als angemessen betrachteten Lernprinzip gearbeitet. Holzkamp fuhrt weiterhin aus, dass die ursprüngliche Diskrepaiizerfahrung sich im Laufe des Lernens durchaus verändern beziehungsweise durch eine „Diskrepanzerfahrung höherer Ordnung“ abgelöst werden kann. Sie tritt dann zum Beispiel auf, wenn jemand sich mit Musik beschäftige, da er ein Verständnis für ein bestimmtes Werk erlernen will und dabei im Verlaufe dieses Prozesses ein Interesse für eine spezielle Musikrichtung, beispielsweise Neue Musik, entsteht. Holzkamp beschreibt diesen Prozess als Umstrukturierung im Lernprozess und bezeichnet ihn als „qualitativen Lernsprung“ (Holzkamp 1993: 239ff.) Dabei kann dann eine neue, auf der ursprünglichen aufbauende Diskrepanzerfahrung (höherer Ordnung) auftreten.
Bei der vorliegenden Studie wird dieser Aspekt etwa durch Fragen nach der Haushaltsform, Bildungsbiographie oder Anzahl der Kinder berücksichtigt. Es wird vermutet, dass diese Faktoren sich auf die Zugänglichkeit und Nähe zu Bildung oder Medien auswirken.
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Ehlers, UD. (2004). Theoretische Grundlegung subjektiver Qualitätsforschung im E-Learning. In: Qualität im E-Learning aus Lernersicht. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11211-2_5
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