Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird der (print-)mediale Diskurs über die Darbietung von Privatheit und Intimität bzw. über die ‚moralischen‘ Grenzen von deren Darbietung im Fernsehen nachgezeichnet. Formate, Sendungen und Sendungsereignisse werden in den Blick genommen, die sich in der öffentlichen Debatte als Konfliktfälle erwiesen und deshalb eine gesellschaftliche Debatte in den Printmedien nach sich gezogen haben.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Lediglich bei der Sendereihe Big Brother erschien es uns sinnvoll von diesem Schema abzuweichen, da sich die Ausführlichkeit dieser Debatte nur durch eine größere Anzahl an Texten dokumentieren lässt.
Die bisweilen etwas beliebig verwendete Bezeichnung,Reality TV’ bezieht sich im Folgenden auf solche Sendungen, die — vereinfacht gesagt — tatsächliche Ereignisse in Form von Originalaufnahmen oder nachgestellten Szenen im Rahmen einer Magazinsendung aneinander reihen. Die einzelnen Beiträge zeichnet das Fehlen eines aktuellen gesellschaftspolitischen Bezugs und die Konzentration auf nicht prominente Personen aus, die mit physischer oder psychischer Gewalt konfrontiert werden (vgl. Wegener 1994).
Ironischerweise gab für die Kandidatin nicht die durchsichtige Bluse den Ausschlag, sondern die Tatsache, dass diese mit einer Hose getragen wurde. denn die Familie hatte sich im Vorhinein darauf verabredet. eine Hose als Auswahlkriterium für die Entscheidung der Tochter zu nehmen. So äußerte sich zumindest die Kandidatin Leonie Stöhr retrospektiv in einer Fernsehsendung (Parlazzo Spezial, WDR 3 20.08.1998).
Die Frage. wann der Status einer Person der Zeitgeschichte erreicht ist, wird von der Rechtsprechung anhand des so genannten Informationsinteresses der Öffentlichkeit aufgelöst. Sie geht davon aus, dass an Opfern von Unfällen und Straftaten im Regelfall ein Informationsinteresse der Öffentlichkeit. das den Status als,relative Personen der Zeitgeschichte, begründet, nicht bestehe (OLG Karlsruhe ZUM 1990, 91 (91)—Anatomieeines Unfalls).
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2002 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Pundt, C. (2002). Konflikte um die Selbstbeschreibung der Gesellschaft: Der Diskurs über Privatheit im Fernsehen. In: Weiß, R., Groebel, J. (eds) Privatheit im öffentlichen Raum. Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen, vol 43. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11146-7_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11146-7_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3579-0
Online ISBN: 978-3-663-11146-7
eBook Packages: Springer Book Archive