Zusammenfassung
Nach wie vor ist die OSZE1 die einzige Kooperationsform in Europa, die einen echten gesamtregionalen Ansatz verfolgt und eine konstitutive gesamtregionale Wirksamkeit besitzt. Im Gegensatz zur NATO und zur EU, die auch einen gesamtregionalen Stabilitätsansatz — über Ausgriff, Anbindung und Erweiterung — verfolgen, aber gerade aufgrund ihres erreichten Niveaus an politischer bzw. ökonomischer Integration dem Paradox ausgesetzt sind, nur hinlänglich stabile und qualifizierte Länder als Beitrittskandidaten in die engere Wahl nehmen zu können, hat die OSZE noch nie solche Rücksichten nehmen müssen. Sie ist deswegen nicht auf die Idee einer stabilisierenden Ausstrahlung von geschlossener und spezialisierter teilregionaler Kooperation angewiesen, sondern kann einem gesamtregionalen Stabilitätsansatz direkt nachgehen. Ihr großes Plus im Vergleich zu NATO und EU ist es dabei, den Teilnehmerstaaten eine institutionelle Arena zu liefern, die diesen keine allzu große Rücksichtnahme auf interne Funktionserfordernisse abverlangt und es ihnen ermöglicht, sich der Bildung einer Infrastruktur kooperativer Konfliktbearbeitung zuzuwenden und zu einer gesamtregionalen Kooperationskultur beizutragen — soweit das in ihren Interessen liegt.
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Siedschlag, A. (2000). Europäische Problembeispiele. In: Politische Institutionalisierung und Konflikttransformation. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11082-8_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11082-8_4
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Print ISBN: 978-3-8100-2633-0
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