Politik der Bilder. Bemerkungen zur Methodik der Interpretation von audiovisuellen Daten

Zusammenfassung

Methodische Erörterungen, insbesondere solche im Rahmen des interpretativen Paradigmas, haben in der Politikwissenschaft ohne Zweifel noch immer den Status des Randständigen.¹ Veränderungen der politischen Welt, die sich im Rahmen von gesamtgesellschaftlichen Umbruchprozessen vollziehen, fordern heute jedoch solche Reflexionen geradezu heraus. Eine stärker systematisierte interpretative Analyse audiovisueller Daten erscheint vor dem Hintergrund gewandelter politischer Realitäten als dringendes Desiderat. Es gilt daher, Neuland in der Forschungslandschaft zu erkunden. Das politologische Untersuchungsinstrumentarium muss dementsprechend neu justiert werden. Der folgende Beitrag soll dazu einige Anregungen geben und auf offene Probleme hinweisen. Nach einer kurzen Skizzierung der gravierenden Veränderungsprozesse, die sich in den letzten Jahren auf der Ebene öffentlicher Kommunikation vollzogen haben, werden im Hauptteil die Chancen, Probleme und weißen Flecke einer politikwissenschaftlichen Analyse fiktionaler Fernseh- und Kinofilme und der in ihnen enthaltenen unterhaltenden Politikinszenierung skizziert, um dann zu einem vorläufigen Fazit zu gelangen.