Zusammenfassung
1972, während der Recherchen zum zunächst einbändig geplanten Roman “Der Widerstand”, versuchte Peter Weiss, Gespräche mit dem alten Kommunisten und Berufsrevolutionär Richard Stahlmann zu führen. Es glückte nicht: “Erfuhr von Stahlmanns schwerer Krankheit, wohl unmöglich, mit ihm zu sprechen.”1
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Anmerkungen
Peter Weiss: Notizbücher 1971–1980. Frankfurt a.M. 1981, S. 97. Im Folgenden zitiert mit der Sigle NB 70 und Seitenzahl.
Peter Weiss: Die Ästhetik des Widerstands. Roman. Band I. Frankfurt a. M. 1975, Band II. Frankfurt a.M. 1978, Band ffl. Frankfurt a.M. 1981. Im Folgenden zitiert mit der Sigle ÄdW mit römischer Band- und arabischer Seitenzahl.
“Sowohl mit Wehner als auch mit Mewis und mit der Lotte Bischoff habe ich tagelang gesprochen.” (Peter Weiss im Gespräch mit Burkhardt Lindner: Zwischen Pergamon und Plötzensee oder Die andere Darstellung der Verläufe. Mai 1981. In: Götze/Scherpe (Hrsg.): Die “Ästhetik des Widerstands” lesen. Argument Sonderband AS 75. Westberlin 1981, S. 150 ff, Zitat S. 157.) In den ‘kleinen’ Notizbüchern sind diese und zahlreiche weitere Gespräche belegt. Die Gespräche selbst hielt Weiss in den ‘großen’ Notizbüchern fest (vgl. NB 70, 64 und 172).
Dies betonte Peter Weiss in gleichlautenden Briefen an die Universitäten von Marburg und Rostock vom 2. 5. 1982. Vgl. Robert Cohen: Bio-Bibliographisches Handbuch zu Peter Weiss’ “Ästhetik des Widerstands”. Hamburg 1989, S. 164.
Auch wo Weiss in den Notizbüchern eindeutig die reale Person meint, spricht er von “Stahlmann-Iller” statt Illner (Vgl. NB 70,97).
Vgl. zum Beispiel in folgender Eintragung in die kleinen Notizbücher vom November 1974: “Wir sagen, wir können es nicht verstehn, was die Menschen in den Irrsinn des Faschismus führte, wir sagen, wir können es nicht verstehen, was die Bolschewiki zum Irrsinn dieser Bekenntnisse führte. Wir müssen es verstehen. Wir werden es verstehen. Wenn die Archive einmal geöffnet werden.” (NB 70,388).
Textcollage und Lebensläufe wurden vom Verfasser für einen Anhang zur wissenschaftlichen Hausarbeit zur Erlangung des Magister mit dem Titel: Stahlmann. Herakles, Durruti. Eine Figur aus Peter Weiss’ Ästhetik des Widerstands und VorBilder. Hamburg 1991, zusammengestellt. Der Lebenslauf wurde mit dem handgeschriebenen Original nochmals abgeglichen.
Reinhard Müller bearbeitet im Rahmen eines Forschungsprojektes zu kommunistischen Funktionären im Moskauer Exil, von denen viele Opfer stalinistischer Verfolgung wurden, eine Vielzahl von Lebensläufen, die aus den Kaderakten der Komintern in Moskau stammen. Unter diesen Dokumenten befinden sich auch Auszüge aus der Akte Richard Stahlmanns. Quelle: Russisches Zentrum zur Aufarbeitung und Erforschung der Dokumente der Neuzeit (ehemals Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU, Zentrales Partei Archiv), Fond 495.
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Brunner, B. (1993). Richard Stahlmann — zur historischen Person. In: Koch, R., Rector, M., Rother, R., Vogt, J. (eds) Peter Weiss Jahrbuch 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11034-7_6
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