Zusammenfassung
Der Begriff “Schlüsselqualifikation” und die ihm zugrundeliegende Benennungspraxis in der Diskussion über neue Technologien und ihre Konsequenzen für die berufliche Aus- und Weiterbildung stehen im Mittelpunkt der folgenden Erörterung. Sie fragt nach den Leistungen und möglichen Funktionen eines Begriffs, dem selbst eine Schlüsselrolle in der kommunikativen Bewältigung struktureller Veränderungen der modernen Industriegesellschaft durch die Berufspädagogik zukommt. Der Grad der Verbreitung eines Begriffes ist noch kein Kriterium für seine Eignung, die zur Gestaltung und Bewältigung der technisch-organisatorischen Veränderungen der Arbeitswelt notwendig werdenden beruflichen Lernprozesse angemessen zu benennen, um auf diese Weise sowohl ihre Kommunikation als auch Organisation unter Berücksichtigung berufspädagogischer Ansprüche und Verpflichtungen zu ermöglichen. Fand die herkömmliche Organisation von beruflichen Bildungsprozessen im Beruf als dem gegenüber den partikularen Anforderungen des Betriebes Allgemeinen ihre Referenz, so avanciert nun der Beruf mit Blick auf den Qualifikationsträger selbst zu einem Partikularen, dem das Allgemeine in Form von Schlüsselqualifikationen gegenübergestellt wird.
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Klein, R., Körzel, R. (1993). Schlüsselqualifikationen — Desiderate und Operationalisierungsprobleme einer berufspädagogischen Kategorie. In: Staudt, E. (eds) Personalentwicklung für die neue Fabrik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11020-0_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11020-0_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-11021-7
Online ISBN: 978-3-663-11020-0
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