Zusammenfassung
Das Weiterbildungsangebot in der Bundesrepublik vermag — von einigen Ausnahmen abgesehen — z. Z. kaum die multidimensionalen Qualifizierungsbedarfe abzudecken, die beim Einsatz teilautonomer, flexibler Arbeitssysteme auftreten. Insbesondere die außerfachlichen methodischen und sozialen, aber auch die organisatorisch-dispositiven Dimensionen der Qualifikationsanforderungen1 werden durch das gegenwärtige Weiterbildungsangebot nur unzureichend vermittelt — was auf einen Komplex von Ursachen zurückzuführen ist, zu denen die apparative Ausstattung der Weiterbildungseinrichtungen, ihre institutionellen Eigeninteressen, die Ausbildungshintergründe und Berufsbiographien der Trainer und Ausbilder sowie eine generell vorherrschende technozentrische Orientierung zählen2. Ganzheitliche Aufgabenzuschnitte und hohe Autonomie- und Flexibilitätsgrade der Arbeitsorganisation in Fertigungsinseln sprengen den Rahmen traditioneller Qualifizierungsansätze, die auf die Vermittlung fachbezogener Partialfertigkeiten fokussiert sind. Ganzheitliche Arbeitssysteme erfordern auch ganzheitliche Qualifizierungsmodelle.
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Eichener, V., Wegge, M. (1993). “Reif für die Insel”? — Fertigungsinseln und Lerninseln. In: Staudt, E. (eds) Personalentwicklung für die neue Fabrik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11020-0_13
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