Zusammenfassung
Die bisherige Analyse ging von einem unbeschränkten Investitionsbudget und voneinander unabhängigen Projekten aus. In der Realität kann hingegen meist nicht von einem unbeschränkten Investitionsbudget ausgegangen werden. Zwar existieren durchaus Unternehmen, die über genügend Mittel verfügen, um alle Projekte mit positivem Kapitalwert durchzuführen, eine Vielzahl an Unternehmen verfügt aber nicht über ausreichend Kapital und kann sich Mittel auch nicht unbeschränkt am Kapitalmarkt beschaffen. Die Durchführung aller oder beliebiger Projekte mit (erwartetem) positiven Kapitalwert ist dann nicht mehr zielführend, vielmehr muß aus diesen die kapitalwertmaximierende Auswahl getroffen werden. Ein analoges Auswahlproblem ergibt sich, auch bei ausreichendem Investitionsbudget, wenn sich gegenseitig ausschließende Projekte betrachtet werden, die einen positiven Kapitalwert aufweisen, jedoch nicht gemeinsam durchgeführt werden können. Unproblematisch sind diese Fälle, wenn der Agent bei einem Planungshorizont, der dem des Principal entspricht oder der zumindest so lang wie die Laufzeit des längsten Projekts ist, den gleichen Diskontierungsfaktor wie der Principal verwendet. Denn wenn der Agent mit einem konstanten Prämiensatz am Residualgewinn beteiligt wird, hängt die Entlohnung von den Kapitalwerten der Projekte ab. Er trifft folglich die kapitalwertmaximierende Projektauswahl, die gleichzeitig seine Prämienzahlungen maximiert. Hat der Agent hingegen einen höheren Diskontierungszinssatz oder einen kürzeren Planungshorizont, ist die Maximierung seines Prämienbarwerts in der Regel nicht mehr kompatibel zur kapitalwertmaximierenden Projektauswahl.
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Mohnen, A. (2002). Praktische Anwendung des Residualgewinns als Erfolgsmaß. In: Performancemessung und die Steuerung von Investitionsentscheidungen. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 103. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11016-3_5
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