Zusammenfassung
Meine Damen und Herren, ich bedanke mich für die verschiedenen Sichtweisen. Ich habe im Laufe der Vorträge gesehen, dass viel Nicken, Beifall und ergänzende Zustimmung von allen Seiten gekommen ist und sehe dadurch, dass Sie noch so manches Beispiel hinzufügen könnten. Es war interessant zu hören, dass es bei der Zeitung eine Liste mit verbotenen Wörtern gibt. Ich würde empfehlen, dass die Mauer in den Köpfen dort auf jeden Fall mit draufstehen sollte. Man geht natürlich kreativ um mit der Sprache. Ich habe erst neulich gehört, dass es eine Sendung gibt mit dem Titel „Die Mauer in den Töpfen — im Westen vom Feinsten, im Osten gutbürgerlich“. Das finde ich ärgerlich. Da werden Mentalitätsunterschiede aufgebaut, die durch solche Wendungen noch gefestigt werden, von denen wir aber doch ein Stück wegkommen wollen. Mentalitätsunterschiede, die vielleicht auch bei dem Beispiel „Hausgemeinschaft“ auf den Lokal-seiten der Mitteldeutschen Zeitung eine Rolle spielen. Wer MZ-Leser ist, wird diese neue Serie kennen — „Tolle Nachbarn“ heißt sie. Dort wird eine Hausgemeinschaft vorgestellt. Ich habe gerade ein paar Zeilen davon Herrn Schlosser gezeigt, und er war genau wie ich der Meinung, dass er in dieser Hausgemeinschaft nicht leben möchte: mit großer und kleiner Hausordnung, die mit großer Akkuratesse gemacht wird, und mit einer neuen Mieterin, die sich nicht persönlich vorgestellt hat und nach drei Monaten wieder ausgezogen ist. Ich glaube, dass die Lokalseite nicht der Platz ist, auf dem man solche Mentalitätsunterschiede darstellen sollte. Dies nur als Ergänzung.
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Kühn, I., Solms, HJ., Stickel, G., Fix, U., Schlosser, H.D. (2001). Stigmatisierung durch kleine sprachliche Differenzen. In: Kühn, I. (eds) Ost-West-Sprachgebrauch — zehn Jahre nach der Wende. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10979-2_11
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3077-1
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