Zusammenfassung
„Post-Modernism“, so Charles Jencks, einer der bekanntesten Vertreter postmoderner Architekturkritik, “is now a world-wide movement in all the arts and disciplines. Post-modern politics varies from the conviction politics of Margret Thatcher and Tony Blair to the search for a new liberalism that can combine multiculturalism and universal rights; post-modern food varies from Cambozola (Camenbert and Gorgonzola improved by combining) to California Cuisine (French plus Pacific Rim plus supposedly healthy).”82 Eine solche Zusammenstellung provoziert zunächst einmal die Frage, welche Gemeinsamkeiten unterstellt werden, die es ermöglichen, etwa Cambozola und Mrs. Thatcher in einer Aufzählung erscheinen zu lassen? Es wird, trotz allem Hang zur spielerischen Ironie, schwierig sein, hinter dieser Auflistung mehr zu sehen, als ein eklektisches Potpourri.83 Mit einer Zusammenstellung, die in keiner Weise auf einen begrifflichen Zusammenhang abstellt, sondern einfach nur versammelt, was alles unter dem gleichen Label erschienen ist, wird letztlich nichts anderes als ein diffuser Postmodernismus produziert und reproduziert. Ein solcher Eklektizismus kann zweifelsohne als der Nullpunkt zeitgenössischer Bildung betrachtet werden. „Man hört Reggae, schaut Western an, isst bei McDonalds und kostet zu Abend die heimische Küche, trägt französisches Parfum in Tokyo, kleidet sich nostalgisch in Hong Kong, und als Erkenntnis tritt auf, wonach das Fernsehquiz fragt.“84 Hier wird — wie Lyotard weiter anführt — Kunst zum Kitsch und insbesondere Wissenschaft zum Rätselraten, und eben einer solchen Tendenz gilt es entgegenzutreten.
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Koch, J. (2003). Die Postmoderne in Literatur, Architektur und Ästhetik. In: Organisation und Differenz. Studien zur Sozialwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10963-1_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10963-1_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-663-10963-1
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