Zusammenfassung
Hinter fast jedem chronisch kranken, pflege- oder betreuungsbedürftigen Menschen stehen kompetente und hilfreiche, aber auch erschöpfte oder überforderte Angehörige — seien es die erwachsenen Kinder, die ihre pflegebedürftigen Eltern betreuen, Eltern behinderter Kinder oder die Partner chronisch kranker, behinderter oder pflegebedürftiger Menschen. Sie alle übernehmen eine Vielzahl praktischer Aufgaben, geben emotionalen Rückhalt, beschaffen Informationen, organisieren Hilfen, fungieren als Krankheitsmanager, pflegen die Netzwerkkontakte und sichern damit Einbindung und soziale Teilhabe. Kurz: sie fördern Genesung, Stabilisierung und die Anpassung an die neue Situation, oft ohne auf sich selbst zu achten. Das Engagement der Angehörigen ist aber weder selbstverständlich noch voraussetzungslos. Unverzichtbar für die Gesellschaft im Ganzen wie für die betroffenen Familien ist es gleichwohl nicht endlos dehnbar. Überlastung und Erkrankungen durch Überforderung bei der Pflege und Betreuung sowie Konflikte sind keine Ausnahme. Erst mit den Diskussionen um die Pflegeversicherung rückte diese aufwändige und anspruchsvolle, zumeist unsichtbare und vor allem weibliche Gesundheitsarbeit Angehöriger in die öffentliche Wahrnehmung. Zu ihrer gesellschaftlichen Aufwertung und Anerkennung haben seit den 80er Jahren auch Selbsthilfe- und Angehörigenbewegung beigetragen.
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Schönberger, C., von Kardorff, E. (2004). Angehörige chronisch kranker Menschen. In: Mit dem kranken Partner leben. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10812-2_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10812-2_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-4026-8
Online ISBN: 978-3-663-10812-2
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