Zusammenfassung
Die Bedeutung der Öffentlichkeit und der Massenmedien für die Verteidigung ergibt sich aus dem Verhältnis von Militär und Gesellschaft in der Demokratie. Schon die preußischen Reformer haben, indem sie die Verteidigung in die Hände mitdenkender Bürger legten, auf die Öffentlichkeit vertraut. Daß dies gleichzeitig eine Abkehr vom Obrigkeitsstaat bedeutete und den Prozeß der politischen Modernisierung vorantrieb, zeigen nicht zuletzt der Landwehrgedanke und die Vorgänge in der Zeit des Vormärz. Auch heute soll der Bürger in Uniform nicht einem beliebigen militärischen Auftrag folgen, sondern seine eigene Sache verteidigen; Verteidigung ist nicht eine Angelegenheit isolierter Führungsgruppen, sondern geht jeden an. Damit ergibt sich ein intensives Austauschverhältnis von Militär und Öffentlichkeit. Das Militär ist keine geschlossene Institution mehr; es muß sich zur Gesellschaft hin öffnen, von der es Unterstützung bekommt. In der Demokratie ist „das Volk“ für das Militär nicht Menschenreservoir, sondern, wie für alle den politisch-parlamentarischen Beschlüssen unterliegenden Organe des Staates, der Souverän.
Die Verfasser danken Frau S. Brüggemann und den Studenten des Medien-Seminars im WT 1984 für zahlreiche Anregungen und für ihre Hilfe bei der Datenerhebung.
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Delitz, J., Plake, K. (1988). Präsentation von Normalität Das Bild der Bundeswehr in der überregionalen Tagespresse — eine inhaltsanalytische Studie. In: Vogt, W.R. (eds) Militär als Lebenswelt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10803-0_8
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