Zusammenfassung
Das Offizierkorps der Bundeswehr hat in den letzten Jahrzehnten einen Wandlungsprozeß durchlaufen, so daß es sich, gemessen an den Indikatoren der Sozialstruktur, in bedeutsamem Ausmaß von den militärischen Führungsgruppen in der deutschen Geschichte unterscheidet. Die jahrzehntelang gültige Rekrutierungspolitik des kaiserlichen Modells der „erwünschten Kreise“, der sozialen Auswahl und Schichtzugehörigkeit des Offizierkorps hatte seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert — auch über das Ende des Kaiserreichs hinaus — die Richtlinien für die Zusammensetzung des Offizierkorps bestimmt. Die Revision der staatlichen Personalpolitik leitete in den sechziger Jahren einen grundlegenden Strukturwandel ein. Gemäß deutscher Verwaltungstradition war es ein evolutionärer, ‚von oben‘ gelenkter Prozeß.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Der Erlaß ist abgedruckt in: Offiziere im Bild von Dokumenten aus drei Jahrhunderten, Stuttgart 1964, S. 197
Feststellung vom 15. Jan. 1950; vgl. dazu Detlef Bald: Der deutsche Offizier. Sozial- und Bildungsgeschichte des deutschen Offizierkorps im 20. Jahrhundert, München 1982, S. 142
Vgl. Detlef Bald: Sozialgeschichte der Rekrutierung des deutschen Offizierkorps von der Reichsgründung bis zur Gegenwart, in: Berichte des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr, Bd. 3, München 1977, S. 28f und S. 33
Bericht des Personalgutachterausschusses fur die Streitkräfte an den Deutschen Bundestag, 6. Dez. 1957, Bundestagsdrucksache 109/3.
Eschwin von Krosigk, Ulrich Czisnik: Die militärische Personalführung in der Bundeswehr. Grundsätze — Organisation — Auswahl und Ausbildung, Heidelberg, Hamburg 1977, S. 58
Ebda.
Die Studie hat im Bundesarchiv — Militärarchiv die Signatur Bw 1/16021; Der Bundesminister der Verteidigung P II (1–Az. 16–10–01): Die Personallage der Offiziere in der Geschichte und in der Bundeswehr — 1967, Bonn, den 1. 6. 1967
Vgl. Dietrich Genschel: Wehrreform und Reaktion. Die Vorbereitung der Inneren Führung 1951–1956. Hamburg 1972; Hans-Jürgen Rautenberg: Zur Standortbestimmung für künftige deutsche Streitkräfte. In: Anfänge westdeutscher Sicherheitspolitik 1945–1956, Bd. 1, München, Wien 1982, S. 739ff.; Detlef Bald, Gerhild BaldGerlich, Eduard Ambros: Tradition und Reform im militärischen Bildungswesen. Von der preußischen Allgemeinen Kriegsschule zur Führungsakademie der Bundeswehr. Eine Dokumentation. Baden-Baden 1985, Dok. Nr. 50 ff.
Vgl. D. Genschel, a.a.0.; und für die Personalpolitik D. Bald, 1982, S. 38ff., S. 79ff.
Kai-Uwe von Hassel: Verantwortung für die Freiheit, 2. Aufl., Boppard 1965, S. 162f
Ansprache von Heinz Trettner an der Führungsakademie, 18. Sept. 1964, S. 6
Carl-Gero von Ilsemann: Die Bundeswehr in der Demokratie. Zeit der Inneren Führung, Hamburg 1971, S. 310
Stellungnahme von Graf Schwerin zur Himmeroder Denkschrift; vgl. auch Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Aspekte der deutschen Wiederbewaffnung bis 1955, Boppard 1975
Werner Conze: Staats-und Nationalpolitik. Kontinuität, Bruch und Neubeginn. In: Werner Conze, M. Rainer Lepsius (Hrsg.): Sozialgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Beiträge zum Kontinuitätsproblem. Stuttgart 1983, S. 467; vgl. auch Detlef Bald: Vom Kaiserheer zur Bundeswehr. Sozialstruktur des Militärs: Politik der Rekrutierung von Offizieren und Unteroffizieren. Frankfurt, Bern 1981, S. 81 ff.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1988 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Bald, D. (1988). Rekrutierung aus „erwünschten Kreisen“? Zur Revision der Personalpolitik für die Offiziere der Bundeswehr — ein Dokument aus dem Jahr 1967. In: Vogt, W.R. (eds) Militär als Lebenswelt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10803-0_11
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10803-0_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-0532-8
Online ISBN: 978-3-663-10803-0
eBook Packages: Springer Book Archive