Zusammenfassung
Seit Morenos (1954) Einfihrung der soziometrischen Methode gab es mehrere Ansätze, die Messung aktueller Beziehungsstrukturen auf die therapeutische Gruppe zu übertragen. Konkretere Erkundungsstudien verdanken wir vor allem Enke und Ferchland (1966) sowie auch Ploeger und Bonzi (1966), die den sozialpsychologischen Aspekt auch in therapeutischen Gruppen immer im Auge behielten. Wesentlichen Anteil an der Beachtung und Beobachtung von unterschiedlichen Positionen und damit Rollen in der therapeutischen Gruppe hat Raoul Schindler (1957), der über das sog. Divergenztheorem von Beliebtheit und Tüchtigkeit (Hofstätter, 1957) hinausgehend vier unterschiedliche Positionen in Gruppen beschrieb, „die sich durch die Menge der ihnen zukommenden affektiven Beziehungen unterscheiden und auch eine qualitative Charakteristik zeigen“. „Indem wir in eine Gruppe eintreten“ — so schreibt er — „müssen wir eine der vier Positionen einnehmen und eine ‚Rolle‘ in ihr spielen. ... Dabei haben diese Positionen nicht nur ihre Bedeutung fiir das Schicksal und Wohlgefühl der einzelnen Persönlichkeit in der Gruppe ..., sondern ... auch eine dynamische Bedeutung im Zuge eines eigenen affektiven Ablaufs innerhalb der Gruppe“. Schindler äußerte sich skeptisch gegenüber der soziometrischen Erkennbarkeit dieses Sachverhaltes (1957, S. 309).
Die Arbeit ist Herrn Dr.sc.med. Kurt Höck zum 75. Geburtstag gewidmet.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Beck, A.P. & Peters, L.N. (1981). The research evidence for distributed leadership in therapy groups. International Journal of Group Psychotherapy, 31 (1), 43–71.
Bion, W. R. (1971). Erfahrungen in Gruppen und andere Schriften. Stuttgart: Kleff-Cotta.
Böttcher, H.F. & Wild, H.-J. (1970). Zur Strukturanalyse psychotherapeutischer Gesprächsgruppen. In M. Vorwerg (Hrsg.), Die Struktur des Kollektivs in sozialpsychologischer Sicht. Berlin: VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften.
Cube, F. v. & GLnzenhäuser, R. (1963). Ober die Entropie von Gruppen. Quickbom.
Curio, I., Hess, H. & Seidler, Ch. (1981). Die Beziehungen zwischen affektiver Gespanntheit, Distanz, Aktivität und soziometrischer Position im Gruppenverlauf (S.86–107). Psychotherapieberichte HdG Berlin 6.
Curio, I., Hess, H. & Hock, K. (1984). Zeitreihenanalyse psychologischer, soziometrischer psychophysiologischer Kennwerte im Verlauf einer intendierten dynamischen. W.-Pieck-Universität, Rostock.
Döhler, Ch. (1990). Zur Rolle von Affektivität und Emotion im Gruppenpsychotherapieprozeß und der Möglichkeit ihrer Erfassung mit der sprachinhaltsanalyischen Methode GOTTSCHALK und GLESER. Psychotherapieberichte HdG Berlin 45/90.
Eichhom, H. (1987). Beitrag zur Evaluation psychotherapeutischer Institutionen unter besonderer Berücksichtigung des Vergleiches von Behandlungen in offenen und geschlossene Gruppen. Unveröff. Dissertation, Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR, Berlin.
Enke, H. & Ferchland, E. (1966). Analytische Gruppenpsychotherapie und deren Soziodynamik in der Psychotherapeutischen Klinik. In H.G. Preuss (Hrsg.). Analytische Gruppenpsychotherapie. München: Pfeiffer.
Ferchland, E. (1967). Gruppendiagnostische Untersuchungen der Sozialstruktur einer psychosomatischen Klinik. In K. Höck (Hrsg.). Gruppenpsychotherapie in Klinik und Praxis. Jena: Fischer.
Froese, M. (1981). Vergleichende Analysen interpersoneller Beziehungen in sozialpsychologischem Training und Gruppenpsychotherapie. Unveröff. Dissertation, Friedrich-SchillerUniversität, Jena.
Froese, M. (1982). Möglichkeiten und Grenzen soziometrischer Methoden in der Gruppenpsychotherapie. In K. Höck (Hrsg.), Psychotherapie und Grenzgebiete, Bd. 2. Gruppenpsychotherapieforschung. Leipzig: J. A. Barth.
Heigl-Evers, A. (1967). Gruppendynamik und die Position des Therapeuten. In K. Höck (Hrsg.), Gruppenpsychotherapie in Klinik und Praxis. Jena: Fischer.
Heigl-Evers, A. (1972). Konzepte der analytischen Gruppenpsychotherapie. Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht.
Hess, H. (1969). Gruppenpsychotherapie in soziometrischer Sicht. Medizinische Bildung, 12, 166–167.
Hess, H. (1981). Zur Objektivierung des Gruppenprozesses intendiert dynamischer Gruppen. Psychotherapieberichte HdG Berlin, 6.
Hess, H. (1981–1985). Erlebnismäßige Widerspiegelung der Gruppenstunden der Videogruppe, Stunde 3; 9; 15; 25/26; 28; 30; 34; 36/37; 40 sowie der Phasen. In Autorenkollektiv unter Leitung von K. Höck.Untersuchungen zur Phänomenologie und Erfassung der Wechselwirkungsprozesse im Verlauf der intendierten dynamischen Gruppenpsychotherapie. Psychotherapieberichte 7/81, 10/82, 14/82, 16/83, 18/83, 19/83, 20/83, 22/84, 23/84, 26/84, 27/84, 28/85, 30/85
Hess, H. (1983). Zur Problematik und zum charakteristischen Verlauf einer geschlechtshomogenen Frauengruppe. In K. Höck (Hrsg.), Psychotherapie und Grenzgebiete. PG 4. Praxis der dynamischen Gruppenpsychotherapie. Leipzig: J.A. Barth.
Hess, H. (1985). Gruppenprozeßuntersuchungen im Rahmen der intendierten dynamischen Gruppenpsychotherapie. Psychiatrie. Neurologie. Medizinische Psychologie, 37 (8), 437–444.
Hess, H. (1986). Untersuchungen des Prozefigeschehens und der Effektivität in der intendierten dynamischen Gruppenpsychotherapie. Unveröff. Dissertation, Humboldt Universität, Berlin.
Hess, H. (1989). Soziophysiologie — Wunschdenken oder Notwendigkeit? — Ein Beitrag zur mehrdimensionalen Gruppenpsychotherapieforschung. Gruppenpsychotherapie, 25 (3), 1734.
Hess, H. (1990). Affektive Beunruhigung als erlebnismäßiger Ausdruck der Dynamik während Einstellungsänderung. In V. Tschuschke & D. Czogalik (Hrsg.), Psychotherapie — Welche Effektve verändern? Heidelberg: Springer.
Hess, H. (1991). Beziehungsdiagnostik im therapeutischen Prozeß. In H. Hess (Hrsg.), Psychotherapie und Grenzgebiete P+G 11, Soziale Beziehung und Krankheit (S. 133–149 ). Leipzig: J.A. Barth.
Hess, H. (1992). Affektives Erleben im Gruppenprozeß und Therapieerfolg. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 42, 120–126.
Hess, H. & Höck, K. (1982). Darstellung und Aussagemöglichkeiten des Soziogramms nach Höck und Hess. Psychotherapieberichte HdG Berlin 12/82.
Hess, H. & Kneschke, M. (1982). Untersuchungen mit Polaritätsprofilen zum Verlauf intendierter dynamischer Gruppenpsychotherapie. In K. Hock (Hrsg.), Psychotherapie und Grenzgebiete, PG 2: Gruppenpsychotherapieforschung. Leipzig: J.A. Barth.
Hiebsch, H. & Vorwerg, M. (1979). Sozialpsychologie. Berlin: VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften.
Hofstätter, P.R. (1957). Gruppendynamik. Reinbek: Rowohlt.
Höck, K. (1977). Die intendierte dynamische Gruppenpsychotherapie innerhalb des abgestuften Systems der Diagnostik und Therapie neurotisch funktioneller Störungen. Unveröff. Dissertation, Akademie für Ärztliche Fortbildung, Berlin.
Hock, K. (1981–1985). Untersuchungen zur Phänomenologie und Erfassung der Wechselwirkungsprozesse im Verlauf der intendierten dynamischen Gruppenpsychotherapie. Psychotherapieberichte HdG Berlin 7/81, 10/82, 14/82, 16/83,18/83, 19/83, 20/83, 22/84, 23/84, 26/84, 27/84, 28/85, 30/85.
Höck, K. & Hess, H. (1981). Ausbildung in Gruppenpsychotherapie durch Selbsterfahrungsgruppen. In J. Ott (Hrsg.), Psychotherapie und Grenzgebiete, Bd. I Theoretische Probleme der Gruppenpsychotherapie. Leipzig: J.A. Barth.
Jentsch, W., et al. (1975). Komplexes lernfähiges Klassifizierungssystem. Forschungsbericht des Zentral-Institutes für Kybernetik und Informationsprozesse der Akademie der Wissenschaften, Berlin.
Kirchner, R. & Listing, J. (1982). Gruppenverlaufskontrolle durch spezielle Auswertung des Soziogramms nach Höck und Hess. In H. Hess.& K. Höck: Darstellung und Aussagemöglichkeiten des Soziogramms nach Hock und Hess. Psychotherapieberichte HdG Berlin 12 /82.
Kohler, Ch. (1970). Erste Mitteilungen zur Strukturanalyse psychotherapeutischer Gesprächsgruppen bei Sportlern. In M. Vorwerg (Hrsg.), Die Struktur des Kollektivs in sozialpsychologischer Sicht. Berlin: VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften.
Komjeva, T., Feldes, D. & Hess, H. (1983). Die auditive Analyse (Eine neue Methode in der Gruppenpsychotherapieforschung). Psychiatrie. Neurologie. Medizinische Psychologie, 35 (11), 661–665.
Kreische, R. (1990). Stören und Stabilisieren — Zur Frage der Wirkfaktoren in der Gruppenpsychotherapie aus psychoanalytischer und systemtheoretischer Sicht. In V. Tschuschke & D. Czogalik (Hrsg), Psychotherapie — Welche Effekte verändern? Heidelberg, Springer.
Lenz, D., Hess, H. & Höck, K. (1973). Einige Strukturierungstendenzen bei stationärer Gruppenpsychotherapie. In K. Seidel, K.Höck & A. Katzenstein (Hrsg.), Kongreßmaterialien zum 7. Kongreß der Gesellschaft für ärztliche Psychotherapie. Dresden.
Moreno, J.L. (1954). Die Grundlagen der Soziometrie. Köln: Kiepenheuer & Witsch.
Ploeger, A. & Bonzi, A. (1966). Therapiekontrolle durch das Soziogramm. Zeitschrift Jrü Psychotherapie und Psychoanalyse, 25, 121–156.
Plöttner, G. (1990). Untersuchungen zur begleitenden Diagnostik des psychotherapeutischen Prozesses. Unveröff. Dissertation, Karl — Marx — Universität, Leipzig.
Pötzschlce, D. et al. (1974). Verfahren zur Entwicklung von Entscheidungsbäumen für Klassifizierungsaa fgaben bei Objekten mit kontinuierlich (stetig) variierenden Merkmalen. Forschungsbericht Nr. 252 des Zentral-Institutes für Kybernetik und Informationsprozesse der Akademie der Wissenschaften, Berlin.
Schenck, D. (1990). Gruppenpsychotherapie mit Adoleszenten — Vergleichsstudie zwischen heterogenen und homogenen Gruppen. Unveröff. Dissertation, Akademie für ärztliche Fortbildung, Berlin.
Seidler, Ch. (1990). Gruppenpsychotherapie bei Persönlichkeits-und Entwicklungsstörungen im Jugendalter. Unveröff. Dissertation, Akademie für ärztliche Fortbildung, Berlin
Schindler, R. (1957). Grundprinzipien der Psychodynamik in der Gruppe. Psyche, 11, 308–314.
Schindler, R. (1967). Die Bedeutung der Soziodynamik für die Gruppenpsychotherapie. In K. Höck (Hrsg.), Gruppenpsychotherapie in Klinik und Praxis. Jena: Fischer.
Sprung, L. & Sprung, H. (1984). Grundlagen der Methodologie und Methodik der Psychologie. Berlin: VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften.
Strauß, B. & Burgmeier — Lohse, M. (1994). Stationäre Langzeitgruppentherapie. Ein Beitrag empirischen Psychotherapieforschung im stationären Feld. Heidelberg: Asanger.
Tschuschke, V. & MacKenzie, R. (1988). Eine empirische Analyse über Gruppenentwicklung und therapeutischen Effekt (S.45–56.). Psychotherapieberichte HdG Berlin 39
Tschuschke, V., Hess, H. & MacKenzie, K.R. (1991). Der Gruppenklima-Fragebogen (GCQS)–Methodik und Anwendung eines Meßinstrumentes zum Gruppenerleben. Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik, 26, 340–359.
Vorwerg, G. (1966). Die Technik des Partnerwahlversuches. In M. Vorwerg (Hrsg.), Sozialpsychologische Strukturanalysen des Kollektivs. Berlin: VEB Deutscher Vrlag der Wissenschaften.
Vorwerg, M. (1969). Sozialpsychologische Strukturanalysen des Kollektivs. Berlin: VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1996 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Hess, H. (1996). Das Soziogramm nach Höck und Hess — eine Methode zur Erfassung soziometrischer Strukturen im Gruppenprozeß. In: Strauß, B., Eckert, J., Tschuschke, V. (eds) Methoden der empirischen Gruppentherapieforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10786-6_15
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10786-6_15
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12695-1
Online ISBN: 978-3-663-10786-6
eBook Packages: Springer Book Archive