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Maske und Angst Bemerkungen aus psychoanalytischer Sicht

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Masken und Maskierungen

Part of the book series: Grenzüberschreitungen ((GRENZ,volume 3))

Zusammenfassung

Schon als Kinder haben wir gelernt, daß man mit einer Maske Leute erschrecken kann, und wir erinnern uns vielleicht auch noch an die lustvollangespannte Erwartung, in der wir uns unserem »Opfer« unbemerkt näherten. Wir haben auch gehört oder gelesen, daß in den sogenannten »primitiven« Zivilisationen Masken eine wichtige Funktion bei kriegerischen Auseinandersetzungen hatten; zusammen mit einer speziellen Gestik (den »Drohgebärden«) sowie dem »Kampfgeschrei« dienten sie dazu, den Feind einzuschüchtern und zur wirkungsvollen Gegenwehr unfähig zu machen. Während wir uns allerdings bei unserem »Kinderspaß« nichts weiter denken, unterstellen wir den Repräsentanten solcher Zivilisationen, ihr Verhalten sei einem magischen Denken geschuldet gewesen, dem wir durch die Aufklärung glücklich entkommen sind. Dagegen möchte man fragen, was uns denn so sicher mache, daß die Absicht, jemandem mittels der Maske einen Schreck einzujagen, sich aus ganz anderer Quelle speise als der Glaube des »Primitiven«, der Anblick seiner Kriegsmaske werde den Gegner so sehr der Selbstmächtigkeit berauben, daß er entweder leicht zu überwältigen sei oder aber unter Preisgabe seiner Waffen das Weite suche. Läßt sich nicht gerade am Maskenlauf der alemannischen »Fasnet«, dessen bewahrte Nähe zum heidnischen Kultus wir gern herausstellen, eine intersubjektive Dynamik erkennen, die mehr als nur entfernte Ähnlichkeit mit dem aufweist, was sich am von uns belächelten Glauben des »Primitiven« zeigt?

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Schmitz, G. (2000). Maske und Angst Bemerkungen aus psychoanalytischer Sicht. In: Schäfer, A., Wimmer, M. (eds) Masken und Maskierungen. Grenzüberschreitungen, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10752-1_11

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10752-1_11

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2638-5

  • Online ISBN: 978-3-663-10752-1

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