Zusammenfassung
Der folgende Beitrag lenkt den Blick zunächst auf das vorrevolutionäre Paris und die bis in die Jahrhundertmitte zurückreichende Planungsgeschichte eines Musée Français.1 In Konkurrenz zum Londoner British Museum und den allgemeinbildenden Institutionen Philadelphias erwachsen, ist das Projekt zu einem zentralen nationalen Museum ein in die Regierungszeit Ludwig XV. zurückzuverfolgendes Vorhaben, das mal den bildenden Künsten, mal den Naturwissenschaften den Vorrang gibt oder auch beides zusammenzufügen trachtet. Rousseaus Menschenbild, die pädagogischen Absichten von Diderots Enzyklopädie und das frühe evolutionäre Entwicklungsmodell des Naturhistorikers Georges-Louis Leclerc de Buffon (Buffon I) führen zu einem öffentlichen Museumstypus, der 1783 mit Buffons neuem revolutionären Entwicklungsmodell (Buffon II) durch den Architekten Etienne Louis Boullée (1728–1799) Gestalt gewinnt — während die Baugeschichte des Louvre und seine Eröffnung am 10. August 1793 in Abhängigkeit von finanziellen und sozialen Krisen weit hinter den Projekten zurückblieb.
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Anmerkungen
Hier ist Musée Français im Sinne eines allgemeinen und zentralen Nationalmuseums gemeint, nicht das unter der Leitung von Antoine-François Sergent (1751–1847) eröffnete und von Robillard-Peronville & P. Laurent dargestellte Musée Français.
L’an deux mille quatre cent quarante. Rêve s’il en fut jamais. A Londres. MDCCLXXII. Zitiert wird nach der mit dem Original verglichenen deutschen Übersetzung: Jaumann, Herbert (Hrsg.), Louis.Sébastian Mercier, Das Jahr 2440, deutsch von Christian Felix Weiße (1772), Frankfurt 1982.
Die Motivübernahme mag durch fehlende Überlieferung des Museum Alexandrinum begründet sein; vgl. Parson, E.A., The Alexandrian Library, 1952, S. 69 f.
Summerson, John, Architecture in Britain 1530 to 1830, 1953, Abb. 35; Grundriß des Syon House mit der nicht ausgeführten Rotunde.
Darüber handelt Buffon in seiner Naturgeschichte. Bis zu Saint-Hilaire, Isidore (* 1805) ist die Frage der Abnormitäten der Natur aktuell (Traité de la monstrosité, Paris 1829).
Dieckmann, H., The Influence of E Bacon on Diderot’s „Interpretation de la nature“, in: Romanic Review 34, 1945, S. 303.
Vgl. Wiener, Ph.P. (Hrsg.), Dictionary of the History of Ideas, Bd. 1, 1968, S. 333 s.v. Chain of being (Lia Formigari).
Hierbei kommen zwei Gesichtspunkte zugleich zum Tragen: 1) die sinnlich faßbare Lehrordnung und 2) die naturhistorische Entwicklungsreihe, die den Menschen am Ende einer allgemeinen Morphologie sieht. Beides kann in einer geschickt geordneten Naturalienkammer in einer Ordnung zusammenfallen, wie Buffon in seiner Naturgeschichte in einem besonderen Abschnitt ausführlich erörtert hat: „Wo man das Auge hinwendet, da bekömmt man nicht nur eine wesentliche Erkenntnis der Sache, die man betrachtet; sondern man entdeckt zugleich, was für Verwandtschaft dieselbe mit denen habe, davon sie umgeben wird. Die Ähnlichkeiten zeigen das Geschlecht an, die Unähnlichkeiten bedeuten die Art. Wenn denn diese Merkmale, so, wie sie mehr oder weniger Aehnlichkeit und Unähnlichkeit haben, insgesammt mit einander vergliechen werden, so stellen sie das Ebenbild der Natur dem Verstande vor, und drücken selbiges dem Gedächtnisse ein.“ Buffon, A llgemeine Historie der Natur, Teil 2, Hamburg und Leipzig 1752, S.. 5.
In diesem Abschnitt der „Ansichten der Natur“ nennt Humboldt ausdrücklich als ihm vorausgegangene Autoren der Naturphysiognomie Buffon und dessen Nachfolger Bernardin de Saint-Pierre (1737–1814).
Das „Journal meiner Reise“ wurde erst 1846 veröffentlicht.
Herodes Attikus nannte 24 Sklaven nach den Buchstaben des Alphabets, um es seinem Sohn beizubringen (Philostrates, Vitae Sophist. 558).
Artikel aus der von Diderot und d’Alembert herausgegebenen Enzyklopädie, Frankfurt am Main 1972, Beilage: „Figürlich dargestelltes System der Kenntnisse des Menschen“. Die Originaltafel gehört zu D’Alemberts „Explication du système des connoissances humaines” als „l’arbre encyclopédique du Chancelier Bacon“ (Encyclopédie, Bd. 1, Paris 1751, S. lj ff. und Tafel „Système figuré des connoissances humaines”).
Auch in der Französischen Schule in Rom wurden damals komplexe Bauten für Kulturinstitutionen diskutiert, und Jean-Baptiste Piranesi (1720–1778) entwarf aus diesem Grunde konkurrierend einen auch Sammlungen integrierenden Universitätsbau. Mit einem realen Projekt für Edinburgh folgte 1789–1792 Robert Adams (1728–1792).
Blatt IX, Gesamtserie CCCIII: „Plan d’un Bibliothèque Royale et publique à 4 faces Contenant chacune un Porche, un Vestibule, deux Escaliers, une Gallerie qui conduit au Sallon du Roy. 4 autres Galleries ou Bibliothéques eclairés du haut, 8 Sallons d’Hommes illustres, 8 Cabinets à l’usage des Medailles et Antiques, Manuscrits, Deßeins, Estampes, et les autres Pieces tirent leurs jours sur les 8 Cours; le distributions du Ier Etage supplééront au deffaut du reste. A l’égard de la Coupe qui ne donne qu’une légere idée de la Décoration des Bibliothèques (…).“
Hautecoeur,Louis, Histoire de l’architecture classique en France, Bd. 4, 1952, S. 165f.
Blatt XII, Gesamtserie CCCVI.
Vgl. Encyclopaedia Britannica, Bd. 3, Edinburgh 1771, S. 317 s.v. Museum.
Encyclopédie, Bd. 9, 1765, S. 706 s.v. Louvre.
Essai sur les moers du tems, London 1768, Anm. S. 190. Das Exemplar der Bibliothéque Nationale vermerkt in Bleistift: „par Reboul d’aprés Barbiér“.
Erfolgt 1776, vgl. Conelly, James L.,The Grand Gallery of the Louvre and the Museum Project. Architectural Problems, in: Journal of the Society ofArchitectural Historians 31, 1972, S. 120f.
Das ist Marigny.
Dictionnaire de l’Academie des Beaux-Arts, Bd. 1, S. 95–103.
Errichtet 1770–1772 von James Wyatt, niedergebrannt 1792 (Summerson, John, Architecture in Britain 1530 to 1830, 1953, S. 282, Abb. 39 und Abb. 159).
Vgl. Dictionnaire de Biographie Française, Bd. 2, 1936, Sp. 1130f. und Sylvestre de Sacy, J., Le comte d’Angiviller, dernier directeur général des Bâtiments du Roi, Paris 1953, S. 135 f.
Rapport au Roi, fait par M. d’Angeviller en Février 1790 sur les dépenses et l’état de situation du Département des Bâtimens de sa Majesté en Janvier 1789, Paris 1790, S. 8: danach war sein Ziel „d’agrandir et rendre plus commode le nouveau guichet du Louvre; de préparer l’établissement de la gallerie destinée à recevoir la collection immense des tableaux et des sculptures de Votre Majesté, par des préparations importantes aux entablemens et couvertures de cet édifiece, d’enricher cette collection déja inappréciable, par des acquisitions du plus grand mérite, et en même tems de liquider plus de 12 millions de la dette antérieure à 1775“
Conelly, James L., The Grand Gallery of the Louvre and the Museum Project. Architectural Problems, in: Journal of the Society of Architectural Historians 31, 1972, S. 120–132 und Watson, F.J.B., The Choiseul Bos, in: Charlton Lectures on Art, Oxford 1963, S. 17 f.
Dresdner, Albert, Die Entstehung der Kunstkritik, München 1915, S. 181.
Dresdner,Albert, S. 181.
Das Blatt ist unbezeichnet. Es stammt aus der Sammlung des Boulée-Schülers und Neffen Pierre-Nicolas Bénard, so daß nicht ganz auszuschließen ist, daß dieses noch dem Stile Ludwigs XV. verpflichtete Blatt von Jean Michel Moreau, genannt Moreau le jeune (1741–1814), einem seit 1770 in Paris weilenden späteren Vertrauten von Boulée stammt.
Zitiert nach de Nolhac, Pierre, Hubert Robert, Paris 1910, S. 60, der noch ergänzt: „Du Pont de Nemours renseigne la margrave régnante de Bade sur cette grande galerie.“
Vgl. die Dokumente von 1778 bei de Sacy,Jaques Silvestre, Le Comte d’Angiviller, Paris 1953, S. 137 ff.
Conelly, 1972 (FN 23), S. 122.
a.a.O., S. 84.
Pérouse de Montclos,Jean-Marie, Boulée (1728–1799), S. 163, Lemonnier, Henry, Procès-verbeaux de l’Académie Royale d’Architecture 1671–1793, Paris 1911–1926.
Delannoy, M.A., Souvenir etc. de Fr. J.D., 1839.
Manches bei Franklin erinnert an den praktischen Ons-en-bray, der als Generalpostmeister Frankreichs verstarb, als Franklin das Amt des Generalpostmeisters der Englischen Kolonien in Amerika übernahm.
Dictionary of American Biography, Bd. 5, 1930, S. 554.
Das war nicht zuletzt dem seit 1774 amtierenden Außenminister Charles Gravier Graf von Vergennes (1717–1787) zu verdanken.
D’Angvviller„ Rapport au Roi, S. 8. Danach dürfte d’Angiviller auch 1783 die 1775 übernommene Schuld von 12 Millionen Livres getilgt haben und hoffte, sich jetzt auf neue Ziele konzentrieren zu können. Die verschiedenen Bereiche des Louvreausbaus wurden bis zur Revolution, wie Conelly gezeigt hat, nahezu abgeschlossen. Das von Boulée beratene Projekt zu einem neuen Naturhistorischen Museum von 1783 und das von Goust und Pericer gewonnene Akademieausschreiben von 1785/1786 zu einem zentralen Akademiegebäude zeigt, daß d’Angiviller eine funktional differenzierte Konzentration anstrebte. Die umgekehrte Entwicklung nahmen die Projekte um das Museum Fridericianum in Hessen-Kassel, das durch Subsidienverträge in England verbunden war gezielt von Franklin in die Enge getrieben wurde, vgl. Steckner, Cornelius, Ledoux, Kassel und der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg, XXVIIe Congrès International d’Histoire de L’Art. L’Art et les Révolutions, Strasbourg 1992, S. 345–372.
Hautecoeur, 4, 1952, S. 225; Michaud s.v. Boulèe.
Hautecoeur, 4, 1952, S. 225.
In die gleiche Zeit fallen noch Ideenwettbewerbe unter Beteiligung von Boulée zum Ausbau von Versailles, vgl. Sacy, S. 70f.
Der hier eingenommene Octroi, eine Verbrauchssteuer, wurde im Mai 1791 ausgesetzt und von dem Abgeordneten Barére vorgeschlagen, die Zollhaus-bauten für ein Revolutionsmuseum zu nutzen.
Hierfür könnten die durch Fontaine Napoleon vorgelegten Pläne für das Palais d’Archives sprechen, die eine gewisse Abhängigkeit von dem Museumsprojekt von Boulée haben. Interessanterweise legte Fontaine einmal eine dem Museumsentwurf vergleichbare Kollonade im Süden, einmal im Osten an (Hauteceur, 5, 1953, Abb. 113 und 114), wobei auf der Seine-Seite und zur Esplanade des Invalides hin durchaus noch Raum für zwei weitere derartige Kollonaden gewesen wäre.
Montclos nach Folio 83.
Lami, Stanislas, Dictionnaire des Sculpteurs de l’école Française, Bd. 4, Paris 1911, S. 213.
Nachweis der Realität dieses Projektes: Gagne,Marthe, Thése de l’école du Louvre sur les statues des grandes hommes commandées par d’Angiviller; Sacy, S. 110.
John Wilmerding,American Art, 1976, S. 56.
Der Louvre wurde übrigens zunächst auch für diese Ausstellungen genutzt, hier hatte man im Salon Carré seit 178889 auch eines der frühen Beispiele des Oberlichtes in einer von Renard entworfenen Eisen-Glas-Konstruktion. Giedeon, Siegfried, Raum, Zeit, Architektur, Ravensburg 1965, S. 135, S. 174 ff.
Pérouse de Montclos,Jean-Marie, Etienne-Louis Boulée (1728–1799), Paris 1969, S. 163f. mit dem Text der verschiedenen Blattbeschriftungen.
Sein Muséum ist ein Kunstmuseum für Architektur, Malerei und Skulptur mit einer als „Salle de Réunions“ ausgewiesenen Zentralkuppel (Leçons d’Architecture, Paris 1817, 3e partie, planche 11).
Vgl. die Übersicht über die Louvre-Planungen bei L. Hauteceur, LHistoire du Louvre, Paris 1929.
Ausstellungskatalog Revolutionsarchitektur, Berlin 1971, Abb. 29.
Ausstellungskatalog Revolutionsarchitektur, Berlin 1971, Abb. 35.
Ausstellungskatalog Revolutionsarchitektur, Berlin 1971, Abb. 32.
Ausstellungskatalog Revolutionsarchitektur, Berlin 1971, Abb. 23.
Ausstellungskatalog Revolutionsarchitektur, Berlin 1971, Abb. 25.
Pérouse de Montclos, Jean-Marie, Paris 1969 (FN 47), S. 163 f. und S. 243.
Ausstellungskatalog Revolutionsarchitektur, Berlin 1971, Abb. 30 und 31.
Die hinter dieser Architektur stehenden, zum Licht führenden Erdhöhlen dürften ihre Grundlage in den im Rahmen der Revolutionstheorie wesentlichen Erdgängen haben, die noch Jules Verne (1828–1905)1864 in seiner „Voyage au centre de la terre“ kennt.
Bei seinem monumentalen Friedhof (Bibliothéque Nationale, Cabinet d’Estampes Ha 55 Nr. 25) setzt Boulée eine dem Museumsprojekt verwandte Kugelkonstruktion gegen einen bis in die Wolken reichenden oben abgeplatteten, der Silhouette des kahlen Ätna oder Vesuv ähnlichen Bergkegel, direkt unter der Zentralkuppel wiederholt sich diese Silhouette eines Pyramidenstumpfes: aus diesem sozusagen abstrahierten Vulkan steigt Rauch auf. So ist die Kuppel als Symbol des Globus auf die den natürlichen Vulkan mit seiner architektonischen Abstraktion verbindende Achse gesetzt. Die gleiche Konstellation ist bei Boulées Newton-Kenotaph von 1784 zu erkennen, besonders gut bei der nächtlichen Darstellung der Monumentale Globus (Bibliothéque Nationale, Cabinet d’Estampes Ha 57 Nr. 6), an deren Front ein architektonisches Vulkanabbild glüht. In allem ist die revolutionäre Naturgeschichtsinterpretation sichtbar. Daher sind die ägyptischen Pyramiden für Boulée auch nicht Vorbild seiner Vulkanarchitektur, sondern sie sind ihm Bilder öder Berge, denen übrigens immer die für seine Architekturformen charakteristische vulkanoide Abplattung fehlt.
Zit. nach Hautecoeur 5, 1953, S. 76.
So auch in den Nachträgen zu den bereits erschienenen Bänden der Histoire naturelle, Bd. 13, 1778, S. 207 f.
Telliamed, ou Entretiens d’un philosophe indien avec un missionaire français sur la diminution de la mer, la formation de la terre, l’origine de l’homme, Amsterdam 1748.
Schön ist das Schauspiel ringender Kräfte; schön und erhaben selbst in ihrer zerstörendsten Wirkung. Im Ausbruch des Vesuv, im Gewittersturm bewundern wir die göttliche Unabhängigkeit der Natur… Das Zusehen haben wir überall; glücklich, daß Zeit und Erfahrung und doch endlich von dem Wahne heilten, der diese großen Erscheinungen nur fair Werkzeuge der göttlichen Strafgerechtigkeit hielt… Mit den Stürmen in der moralischen Welt hat es genau dieselbe Bewandniß… Georg Forster in den „Ansichten vom Niederrhein“ anläßlich der Beschreibung von Löwen. Obgleich das Wort „Revolution” längst in politischer Hinsicht gebraucht war, Alexander von Humboldt, Georg Forster, Goethe, sie alle benutzen den vor der politischen Französischen Revolution eingeführten naturhistorischen, physisch-moralischen Sinn des Wortes in Hinsicht auf die politischen Ereignisse. Der so gefaßte Begriff weist auf die in der Naturgeschichte der Erde und des Menschen gleichermaßen wirkenden Kräfte. Die allgemeine naturhistorische Verwendung läßt sich bis in die achtziger Jahre zurückverfolgen. Condorcet spricht in seiner Antrittsrede zur Aufnahme in die Akademie im Februar 1782 von der „Erdrevolution“ (Grimm,Melchior, Paris zündet die Lichter an, München 1977, S. 422f.), womit er nicht den Umlauf der Erde um die Sonne, sondern ein geologisches Ereignis meint. Wahrscheinlich bezieht sich die Wendung auf die von Buffon in den „Epochen der Natur” 1779 formulierte Geogenese.
Dazu gehört insbesondere die 1776 von d’Angivillier bei Augustin Pajou (1730–1809) in Auftrag gegebene Statue Buffons für das naturhistorische Museum, vgl. Anm 43 und 44.
Harten, Elke, Museen und Museumsprojekte der Französischen Revolution. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte einer Institution. Münster 1989, S. 60.
Er würde der Natur daraus einen Tempel erbaut und ihn sowohl mit allen Gattungen auf der Erde verbreiteter Geschöpfe,als mit Proben aller Produkte ausgeschmückt haben, die nur ihre Oberfläche aufweißt, und ihr Schooß verbirgt. Seine in der Absicht entworfene Anlage war in der That erhaben; daß sie nicht ausgeführt wurde, setzte ihn nicht herab, es war Mangel an den Mitteln dazu. (Hirsching, Historisch-literarisches Handbuch, Bd. 1.2, 1794, S. 36).
Der naturhistorisch geprägte Revolutionsbegriff gehört in das Zeitalter Ludwig XVI und d’Angivillers, wie es schon A.L. Vaudoyers „Etat de l’architecture“ von 1806 gezeigt hat, die politische Revolution von 1789 hat keine weitere architektonische Form entwickelt.
Vgl. die von Grimm im April 1779 mitgeteilte Passage über die Epochen der Natur von Buffon (Grimm,Melchior, Paris zündet die Lichter an, München 1977, S. 412f.).
Buffon, Bd. 4, 1774, S. 494 f.
Buffon, Histoire naturelle, Bd. 13, 1778, S. 159f. Sur les cavernes formée par le feu primitif.
Buffon, Histoire naturelle, Bd. 10, 1778, S. 181–190. Zur Erklärung siehe: de Luc,Jean André, Lettres physiques et morales sur l’histoire de la terre, 1778.
In Norwegen soll es eine Kirche geben, deren Monumentalität dem Irrtum des Zimmermanns zu verdanken ist, den Meter statt des Fußes zum Maßstab genommen haben. Wenn das auch erfunden sein mag, so wird doch plastisch, daß der neue Maßstab die individuelle Maßempfindung löscht. Wenn wir heute nach der normativ in genau 1 Meter Höhe angebrachten Türklinke greifen, durchflutet uns kein wie immer geartetes Globalgefühl des zehnmillionsten Mils eines Erdmeridianquadranten.
Lemonnier, Henry, La Mégalomanie dans l’architecture à la fin du dix-huitième siècle, LArchitecte 5, 1910, S. 92 f.
Hautecoeur, Bd. 4, 1952, Abb. 291.
Hautecoeur, Bd. 4, 1952, Abb. 76. Auch arbeitete Bernard Pojet ein Projekt zu einer „Collosalen Säule aus, um deren Innern ein Museum spiralförmig aufgebaut werden sollte.“ (H.W. Singer, Allgemeines Künstler-Lexicon, 3. Aufl., Frankfurt/M. 1898, siehe unter: Poyet). Über dieses Vorhaben war nichts weiter zu erfahren, es mag noch in die Zeit des Calonne fallen.
Im British Museum zählte man 1842–1843: 517440, 1847–1848: 897 985 Besucher.
Die Kuppel wurde bekanntlich erst in einer zweiten Ausbaustufe von Sidney Smirke (1799–1877) in das von Robert Smirke (1780–1867) gebaute Karree eingefügt; Deutsches Bauhandbuch Bd. 2, Baukunde des Architekten, Berlin 1884, Abb. 922.
Grundriß des Louvre im Planungszustand von 1828, Entwurf von Charles Percier (1764–1838) und Pierre-François-Léonard Fontaine (1762–1853) nach de Clarac, Musée de sculpture antique et moderne, Bd. 1, Paris 1826–1827, Tafel 110: Réunion du Louvre et des Tuilleries.
Grundriß der Vatikanischen Museen Mitte des 19. Jahrhunderts, nach: Deutsches Bauhandbuch Bd. 2, Baukunde des Architekten, Berlin 1884, Abb. 808.
Harten, Elke, 1989 (FN 64).
Vgl. die unter dem Eindruck der Zeit geschriebene quellenmäßige Studie über den Öffentlichen Unterricht in Frankreich vom Anfange der Revolution 1789 bis zum 18ten Brumaire des Jahres VIII. (October 1799) in den Französischen Annalen für die allgemeine Naturgeschichte, Physik, Chemie, Physiologie und ihre gemeinnützigen Anwendungen, Jahrgang 1803, Bd. 2, 6. Stück, sowie für den Zeitraum seit dem 9.11.1799, S. 20–35. Mit dieser revolutionären Nationalpädagogik hat sich dann erst wieder einer der Mitbegründer der modernen wissenschaftlichen Pädagogik auseinandergesetzt, der Kieler Professor Gustav Thaulow (1817–1883) in: Michael Lepelletier, Plan einer Nationalerziehung. Ins Deutsche übersetzt, mit einem Vorwort und mit Anmerkungen begleitet, Kiel 1848.
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Steckner, C. (1994). Museen im Zeichen der Französischen Revolution: vom evolutionären zum revolutionären Museum. In: Grote, A. (eds) Macrocosmos in Microcosmo. Berliner Schriften zur Museumskunde, vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10698-2_38
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