Zusammenfassung
Der sogenannten „Italienischen Schule des Elitismus“ werden mit Gaetano Mosca, Vilfredo Pareto und Robert Michels1 einige der umstrittensten Persönlichkeiten der Sozialwissenschaften zugeordnet. Die Urteile reichen von „Kopernikus der Sozialwissenschaft“ bis zum Vorwurf, Ideologen des Faschismus zu sein. Um die kontrovers diskutierten Theorien verständlich zu machen, möchte ich anfangs auf den ideengeschichtlichen Hintergrund der italienischen Denker eingehen. Dann soll ihr erkenntnistheoretischer Standpunkt und der Analyserahmen vorgestellt werden, innerhalb dessen sie ihre Konzepte von Macht und Herrschaft entwickeln. Mit diesen Vorkenntnissen wird daraufhin Moscas und Paretos Verständnis von Macht und Herrschaft näher erläutert. Abschließend soll die Wirkungsgeschichte dieser beiden Theorien in den Sozialwissenschaften verfolgt und ihre Bedeutung für heutige Gesellschaftsanalysen herausgestellt werden.
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Tamayo, M. (1998). Die Entdeckung der Eliten — Gaetano Mosca und Vilfredo Pareto über Macht und Herrschaft. In: Imbusch, P. (eds) Macht und Herrschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10691-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10691-3_4
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